Bundesliga

Skripnik strotzt vor Optimismus: "Haben uns gesteigert"

Bremen: Werder-Trainer sieht deutliche Fortschritte

Skripnik strotzt vor Optimismus: "Haben uns gesteigert"

Will gegen Hertha "mutig und aktiv" sein: Viktor Skripnik am Freitag auf der Bremer Pressekonferenz.

Will gegen Hertha "mutig und aktiv" sein: Viktor Skripnik am Freitag auf der Bremer Pressekonferenz. imago

Sie können es kaum erwarten, dass es wieder los geht. Diesen Eindruck vermittelten die Verantwortlichen bei Werder Bremen. "Es kitzelt schon", sagte Viktor Skripnik am Donnerstag bei der obligatorischen Pressekonferenz im Weserstadion, mit der die Rückrunde eingeläutet worden ist. Auch Thomas Eichin, der Geschäftsführer, kann den Anpfiff zur zweiten Saisonhälfte kaum noch erwarten: "Ich freue mich, dass wieder gespielt wird und somit Normalität herrscht."

Ganz gewiss auch Freude darüber, dass die Transferzeit sich dem Ende zuneigt. "Alles Spekulationen", sagte Eichin über die Gerüchte, Luca Caldirola könnte noch abgegeben werden. Der Junioren-Nationalspieler aus Italien ist sicherlich ein Kandidat, soll auf der Wunschliste einiger Klubs aus seiner Heimat stehen, doch Werders Manager sagt auch: "Mir liegt nichts vor, über das ich nachdenken müsste."

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Drei Tage vor dem Start strahlte vor allem Skripnik unbändigen Optimismus aus. Der Werder-Coach sprach von einer guten Vorbereitung, drückte seine Zufriedenheit über die Neuzugänge aus und lobte das Gemeinschaftsgefühl bei Werder: "Wir sind noch enger zusammengerückt und präsentieren uns noch geschlossener", meinte der 45-Jährige, der mit seinem Trainerteam erstmals das Aufgebot über mehrere Tage und Wochen beisammen hatte und intensiv arbeiten konnte.

Genau so einen Spieler haben wir gesucht.

Viktor Skripnik über Jannik Vestergaard

Erneut unterstrich der Coach, dass die Mannschaft "deutliche Fortschritte" im neuen Jahr gemacht habe. Dabei konkretisierte er, woran er diese Steigerung festmacht: "Wir haben viele Tore in den Tests gemacht. Gut, dass wir dabei spielerische Lösungen gesucht haben." Bei dem Ziel, die Spielkultur zu verändern, also mit mehr Ballbesitzfußball zu operieren, sei die Truppe ein gutes Stück weitergekommen. Ansätze, die Skripnik Mut machen. Mit den Erfolgen gegen die Bundesligisten Mönchengladbach und Hannover in den Vorbereitungstreffen habe die Elf gezeigt, dass sie mithalten kann.

Einen ähnlichen Elan erwartet der Trainer von seinen Schützlingen am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) beim ersten von drei Heimspielen in den ersten vier Partien in der Rückrunde. "Wir müssen mutig und aktiv sein", fordert er gegen die Berliner Hertha, gegen die Werder seit 2006 alle sechs Heimspiele gewonnen hat. "Wir müssen etwas erreichen." Mit einem Erfolg gleich zum Auftakt, so Skripnik weiter, werde es in den nächsten Wochen viel einfacher. Ein Blick auf die Tabelle bestätigt dies: Werder könnte mit einem Erfolg gegen die Gäste aus der Hauptstadt im Tabellenkeller einen kleinen Sprung machen, den Relegationsplatz verlassen und die momentan einen Zähler besser platzierte Hertha überholen.

Öztunali? "Ein Kandidat für die Startelf"

Eine Position in der Startelf sei noch fraglich, verriet der Ukrainer seine personellen Planspiele. "Ansonsten habe ich die Elf im Kopf." Torjäger Franco di Santo (Skripnik: "Die Tests haben ihn weitergebracht") wird von Beginn an stürmen. Auch Jannik Vestergaard, der Anfang dieser Woche aus Hoffenheim geholte Innenverteidiger, darf sich Chancen auf einen Platz in der ersten Elf ausrechnen. Der Däne mache einen guten Eindruck, betonte Skripnik, um ihn so zu würdigen: "Genau so einen Spieler haben wir gesucht." Auch Levin Öztunali, der zweite Neuling im Kreis der Feldspieler, erhielt ein Kompliment seines Vorgesetzten. Zufrieden mit dem Auftreten des Seeler-Enkels zeigt sich Skripnik: "Er ist ein Kandidat für die Startelf."

Bleibt die Frage, welche Planstelle noch nicht endgültig besetzt ist in den Überlegungen des Trainers. Es könnte sich um den zweiten Platz in der Sturmspitze handeln: Besagter Öztunali oder Davie Selke, für den als echte Spitze sprechen müsste, dass er torgefährlicher als die Leverkusen-Leihgabe ist. Oder aber Skripnik hat eine Rochade auf der Position des linken Außenverteidigers im Kopf: Janek Sternberg für den immer noch nicht überzeugenden Santiago Garcia.

Zum Abschluss richtete der Dutt-Nachfolger, der für eine gewisse Aufbruchsstimmung an der Weser gesorgt hat, noch einen Appell an den so genannten "zwölften Mann". Skripnik an die Adresse der Anhängerschaft: "Ich hoffe auf unsere Fans. Und ich hoffe darauf, dass sie eine ähnliche Stimmung erzeugen wie zuletzt gegen Stuttgart und gegen Dortmund."

Hans-Günter Klemm