Bundesliga

Rolfes macht am Saisonende Schluss

Sportdirektor Völler zeigt sich überrascht

Rolfes macht am Saisonende Schluss

Kapitän, Führungsfigur und Teil des Leverkusener Erfolges in den letzten Jahren: Simon Rolfes.

Kapitän, Führungsfigur und Teil des Leverkusener Erfolges in den letzten Jahren: Simon Rolfes. Getty Images

Seit dem 1. Juli 2005 kickt Rolfes für Leverkusen, war einst aus Aachen gekommen. In all den Jahren stieg der Mittelfeldmann zum Führungsspieler und Kapitän auf, erreichte mit seinen Kollegen unter anderem zahlreiche Teilnahmen an der Champions League. Stand heute hat der Aufbauspieler 269 Bundesliga-Einsätze (40 Tore).

Nun soll nach dem 34. Spieltag im Jahr 2015 Schluss sein. "Ich habe dann im Sommer zehn Jahre bei Bayer gespielt", sagte der 32-Jährige gegenüber Sky. "Es ist dann Zeit, den Platz freizumachen. Ich bin gesund und fit, deswegen ist es ein guter Zeitpunkt."

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Das sieht sein Sportdirektor Völler anders: "Ich bin überrascht. Ich habe ihm mehrfach gesagt, erst gestern wieder: Hör nicht zu früh auf. Nicht, dass du es später bereust." Respektieren tut der 54-Jährige, der seine eigene Karriere einst mit 36 Jahren beendet hat, aber natürlich: "Er hat einen klaren Plan. Er weiß, dass er bei uns auf offene Türen stößt, falls er hier mal etwas machen will."

Spielbericht

Zu diesen Plänen hat sich auch Rolfes, der ein Sportmanagement-Studium an der FH Koblenz absolviert, selbst noch geäußert: "Sechs Monate habe ich noch mit den Kollegen. Darauf freue ich mich. Danach möchte ich ins Management einsteigen." Dahingehend hatte sich der Kapitän der Werkself auch schon im Sommer dieses Jahres zu Wort gemeldet: "Klar ist, dass ich nach meiner Karriere im Sport-Management arbeiten möchte. Ich bin dahingehend entspannt, habe aber grundsätzliche Vorstellungen."

Rudi Völler

Wollte Rolfes noch umstimmen - vergebens: Bayer-Sportdirektor Rudi Völler. Getty Images

Ein Mann, ein klarer Plan eben. Auch Leverkusens Geschäftsführer Michael Schade respektiert das, wie er gegenüber dem kicker zugegeben hat: "Wir haben über eine Vertragsverlängerung gesprochen, haben das Thema offen gehalten. Er hat sich aber eben entschieden, dass er im Sommer Schluss machen möchte und hat auch im Hintergrund schon sehr seine weitere Karriere vorbereitet. Er ist, wie ich finde, sehr strukturiert und aufgeräumt." Sein Schlussplädoyer: "Ich bin mir sicher, dass er Erfolg haben wird und dass sich die Wege mal wieder kreuzen werden."

Kießling: "Nicht abgesprochen"

Die Mannschaft wusste von dieser Entscheidung übrigens auch noch nichts. Das gab zunächst Stürmer Josip Drmic zu: "Das überrascht mich. Ich höre davon zum ersten Mal." Der langjährige Rolfes-Kollege Kießling fand gar noch klarere Worte: "Ich bin geschockt und gerade neben der Spur. Wir haben neun Jahre zusammen gespielt." Schmunzelnd fügte der Angreifer an: "Das hat er mit mir nicht so abgesprochen. Aber er ist eben ein Typ, der alles genau plant."

mag

Bilder zur Partie Bayern München - Bayer 04 Leverkusen