Bundesliga

Werder schreibt Rote Zahlen - Bode gewählt

Bremen: Einnahmen aus internationalem Geschäft fehlen

Werder schreibt Rote Zahlen - Bode gewählt

Musste ein klares Minus vermelden: Klaus Allofs, Vorsitzender der Werder-Geschäftsführung.

Musste ein klares Minus vermelden: Klaus Allofs, Vorsitzender der Werder-Geschäftsführung. imago

Grund für das schlechte finanzielle Ergebnis bis zum Stichtag 30. Juni 2012 ist die vorausgegangene sportliche Schwäche: Durch Platz 13 in der Saison 2010/11 verpasste der SV Werder die europäischen Wettbewerbe. Die sonst daraus generierten Gelder fehlen den Norddeutschen, wie Allofs eingestand: "Das negative Ergebnis ist im Wesentlichen auf die fehlenden Erträge aus der UEFA Champions League zurückzuführen."

Gegenüber dem vorherigen Geschäftsjahr gingen die Gesamterträge um 24,2 Mio. Euro auf 95,6 Mio. Euro zurück. Als Nachsteuerergebnis steht ein Negativwert von 13,9 Millionen Euro zu Buche. Erstmals nach sieben Jahren konnte Werder damit keinen Überschuss vorweisen. 2010/11, mit der Teilnahme an der Champions-League-Gruppenphase, hatten die Bremer noch einen Überschuss von 8,2 Millionen Euro erwirtschaftet - das zweitbeste jemals erreichte Ergebnis.

Das Unternehmen ist gesund und verfügt nach wie vor über eine hohe Liquidität, die es unter anderem gestattet, Transfers aus Eigenmitteln zu finanzieren

Klaus Filbry, Geschäftsführer Marketing und Finanzen

Geschäftsführer Marketing und Finanzen Klaus Filbry hob die "sehr gute Eigenkapitalquote von 48 Prozent" hervor. Vor allem aus Gewinnrücklagen der Vorjahre kann die GmbH & Co KGaA eine Eigenkapitalsumme von 24,4 Millionen Euro vorweisen. "Das Unternehmen ist gesund und verfügt nach wie vor über eine hohe Liquidität, die es unter anderem gestattet, Transfers aus Eigenmitteln zu finanzieren", erklärte Filbry hierzu.

Da Werder in der vergangenen Spielzeit erneut die internationalen Wettbewerbe verpasst hatte, gingen die Bremer in der Kaderplanung bereits auf Sparkurs: Mit Wiese, Naldo, Marin und Pizarro wurden - teils gegen beträchtliche Ablöse - mehrere besserverdienende Spieler abgegeben. Die Positionen wurden mit jüngeren, teils ausgeliehenen Akteuren neu besetzt und der Kader damit günstiger gemacht. Nicht umsonst formulierte Allofs bereits : "Ohne dass wir dabei die sportlichen Ziele aus den Augen verlieren müssen, wird damit für die laufende Saison ein verbessertes Ergebnis zu erwarten sein."

Bei der Wahl des Aufsichtsrats erhielt der ehemalige Nationalspieler Marco Bode wie erwartet große Zustimmung. Der 43-Jährige, der in 379 Bundesliga-Partien für die Grün-Weißen auf dem Platz stand, wurde mit großer Mehrheit in das Kontrollgremium berufen. Willi Lemke, Werner Brinker und Hans Schulz gehören diesem weiterhin an.

Auch der e.V. weist ein Minus aus

Auf der Mitgliederversammlung am Montagabend legte auch der Sport-Verein "Werder" von 1899 e.V. unter Präsident Klaus-Dieter Fischer seine Bilanz vor. Bei einem Umsatz von 3,5 Millionen Euro erwirtschaftete der Verein einen Verlust von 348.000 Euro. An Eigenkapital kann er nach diesem dem Geschäftsjahr 12,2 Millionen Euro vorweisen. "Der Verein steht auch weiterhin ausgezeichnet da, wir sind bodenständig, zukunftsorientiert und sehr gesund", erklärte Fischer.