Womöglich muss Labbadia auf Tamas Hajnal und Christian Gentner verzichten. Gentner leidet an einer leichten Kapselverletzung im Sprunggelenk, die von einem Pressschlag im Training herrührt. "Bei ihm hängt es davon ab, ob er in den nächsten ein, zwei Tagen mit den Schmerzen klarkommt", sagte Labbadia.
"Tamas spürt noch immer den Schlag der zur Roten Karte führte. Dazu hat er sich jetzt auch noch eine Verhärtung im Oberschenkel zugezogen", erklärte Labbadia am Donnerstag. Hajnal war am vergangenen Samstag im Spiel gegen Hertha BSC von Andreas Ottl gefoult worden. Der Berliner kassierte für diese Aktion einen Platzverweis und drei Spiele Sperre.
Wir sind in hohem Maß enttäuscht von Bayer Leverkusen.
Sportdirektor Jochen Schneider
Kein Verständnis: Cristian Molinaro fühlt sich ungerecht behandelt.
Sehr zum Ärger von Fredi Bobic. Denn auch Molinaro bekam drei Spiele Sperre aufgebrummt. Zuviel wie der VfB findet. "Das ist total übertrieben. Das DFB-Sportgericht hat sein Ziel verfehlt. Das Benzingeld für Fahrten nach Frankfurt kann man sich sparen", schimpfte Bobic am Donnerstag. Gemeinsam mit Molinaro war Sportdirektor Jochen Schneider nach Frankfurt gefahren. Doch das Duo hatte bei der Verhandlung kein Glück und die Sperre von drei Spielen blieb bestehen.
"Ich habe Schürrle nicht gesehen", sagt Molinaro und empfindet es als "Witz", dass er, obwohl bislang unbescholten, nun ebenso lange zuschauen muss wie Ottl, der Hajnal von hinten abräumte. Als ausschlaggebend für das hohe Strafmaß erwies sich ein Schreiben der Leverkusener Rechtsabteilung, in dem detailliert Schürrles Gesichtsverletzungen nach dem Tritt aufgelistet wurden. "Wir sind in hohem Maß enttäuscht von Bayer Leverkusen", sagt Schneider; diese Art des Umgangs zwischen zwei Vereinen, die noch jüngst in den Verhandlungen um den Wechsel von VfB-Torhüter Bernd Leno nach Leverkusen eine gute Kommunikation pflegten, sei "absolut nicht nachvollziehbar".