Bundesliga

Solbakken: "Zehn bis 15 Tore weniger kassieren"

Köln: Novakovic kommt, Clemens überzeugt, Podolski offen

Solbakken: "Zehn bis 15 Tore weniger kassieren"

"Wir werden stabiler sein": Kölns Trainer Stale Solbakken.

"Wir werden stabiler sein": Kölns Trainer Stale Solbakken. imago

"Ich bin mit dem Trainingslager zufrieden, wir haben zwei gute Testspiele absolviert", berichtete Solbakken über die beiden Remis gegen Hannover 96 (1:1) und den FC Utrecht (0:0). Vor allem freute den Norweger, dass er wieder auf die Dienste von Milivoje Novakovic zurückgreifen kann. Der slowenische Angreifer, der das letzte Mal am 8. Spieltag beim 0:3 in Berlin das Geißbock-Trikot überstreifte, arbeitete zuletzt nach einer Oberschenkelverletzung an seinem Comeback. "Novakovic hat eine erste sehr gute Trainingswoche absolviert", sagte Solbakken, so dass sein Einsatz zum Rückrunden-Auftakt beim VfL Wolfsburg wohl sehr wahrscheinlich ist.

Der Trainer zeigte sich sehr erfreut, dass nach der personell sehr schwierigen Hinrunde nun in der Vorbereitung "keine neuen Verletzten hinzugekommen sind". Andererseits ist der wohl wichtigste Spieler des FC auch gut zehn Tage vor dem Ernstfall beim VfL immer noch nicht ins Mannschaftstraining eingestiegen. Lukas Podolski konnte in Portugal wegen einer Sprunggelenksverletzung an seinem starken linken Fuß nur Einzeltraining bestreiten. Zusammen mit dem neuen Fitnesstrainer Björn Vidar Stenersen hieß es für den besten Kölner Angreifer: laufen, laufen, laufen. Erst nur gerade aus, dann mit gesteigerter Intensität auch Achter-Kreise - vom runden Spielgerät war dabei nichts zu sehen.

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13.02.1948

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"Ich kann der Mannschaft nur helfen, wenn ich fit bin."

Lukas Podolski

"Es geht von Tag zu Tag besser", beschrieb Solbakken Podolskis Fortschritte, sagte aber auch: "Wir müssen sehen, was er nächste Woche machen kann und ob er dann mit der Mannschaft trainieren kann." Podolski selbst sagte zum kicker: "Ich kann der Mannschaft nur helfen, wenn ich fit bin." Das heißt: Ein Hintertürchen für Wolfsburg bleibt, sein Ziel ist die volle Genesung zum Heimspiel gegen Schalke.

Startelf für Wolfsburg steht - bis auf Podolski

Beim abschließenden Test gegen Utrecht bekleidete Mato Jajalo die Podolski-Rolle, sprich die zweite, hängende Spitze hinter Novakovic. Nach den ersten Wechseln beorderte Solbakken den Kroaten aber wieder auf die Doppelsechs - eine Rolle, die ihm wohl auch besser behagt. Insofern ist abgesehen vom Fragezeichen hinter Podolski die Anfangsformation für das Wolfsburg-Spiel schon relativ klar. Die Viererkette vor Rensing besteht aus Brecko, McKenna, Geromel (stark gegen Utrecht) und Eichner. Auf der Doppelsechs ist Riether gesetzt, neben ihm dürfte Lanig auftauchen, der in den Tests positiv unauffällig und verlässlich agierte. Die Außenbahnen bekleiden Pesko und Clemens, den Solbackken als "den besten Spieler aus unseren beiden Tests" bezeichnete. Novakovic deutete seine Wert im Sturmzentrum an (Alu-Treffer), auch wenn er noch nicht bei einhundert Prozent ist. Und eben Podolski, oder eben nicht.

Doch Solbakken sprach am Mittwochabend nicht nur über das einwöchige Trainingslager der Kölner in Portimao, sondern auch über seine ersten sechs Monate als Verantwortlicher auf der FC-Bank. Bezüglich der spieltaktischen Automatismen sagte Solbakken, dass diese für ihn selbstverständlich gewesen seien. "Aber sie waren es nicht für die Spieler. Das habe ich unterschätzt. Viele haben gedacht, was muss ich jetzt machen und haben dabei ihren Instinkt verloren", so der FC-Coach. Solbakken ("Jetzt kenne ich die Spieler und die Liga besser") geht davon aus, dass seine Mannschaft in der zweiten Halbserie "stabiler" auftrete und dass "wir vielleicht zehn bis 15 Tore weniger kassieren werden."

Ionita wieder in Bukarest, Matuschyks Zukunft offen

Personell tut sich in Köln auch etwas. Am Freitag wurde der Leihvertrag von Alexandru Ionita mit Rapid Bukarest geschlossen. Der 22-jährige Rumäne, der 2010 für 1,5 Millionen Euro gekommen war und in anderthalb Jahren nur acht Bundesliga-Spiele bestritt, hat in Köln noch einen Vertrag bis 2014.

Auch die Zukunft von Adam Matuschyk wird sich in Kürze klären. Der 22-jährige Pole absolvierte in der Hinserie aufgrund der großen Konkurrenz im Mittelfeld nur neun Spiele für die Kölner und kam zumeist von der Bank. Für den polnischen Nationalspieler sind das keine guten Aussichten bezüglich der anstehenden Europameisterschaft im eigenen Land. "Ob Matuschyk in Köln bleibt, ist eine Frage, die wir noch vor dem Wolfsburg-Spiel beantworten müssen", sagt Solbakken, "da müssen wir nächste Woche eine Lösung finden."
Aus Portimao berichtet Stephan von Nocks