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Trainer feiert seinen 70. Geburtstag
Er war Vizemeister-, aber auch Meistertrainer, Bundestrainer wurde er doch nicht: Christoph Daum feiert am Dienstag seinen 70. Geburtstag - eine bewegte Karriere in Bildern. imago images (3)
Christoph Daum - seit mehr als 30 Jahren prägt er als Trainer den Fußball in Deutschland und in der Türkei. In der Saison 1985/86 tauchte er als Co-Trainer von Georg Keßler auf der Bank des 1. FC Köln auf. "Herr Daun (er nannte ihn wirklich so; die Red.), ich kann Ihnen nur so viel sagen: Bisher ist aus jedem Assistenztrainer von mir etwas geworden", lautete Keßlers Begrüßung im Kasernenhof-Tonfall. Für die Rheinländer hatte Daum zuvor im Amateurbereich gespielt und die Junioren trainiert. imago
Im September 1986 übernahm Daum von Keßler; zunächst als Interimslösung gedacht, blieb er fast vier Jahre. Steil bergauf ging es fortan mit den "Geißböcken", die zweimal Vizemeister und einmal Dritter wurden. imago
In Erinnerung blieb vor allem das Titelrennen der Saison 1988/89, als Daum in der Rückrunde in die psychologische Trickkiste griff und somit Tabellenführer FC Bayern unter Druck setzte. Wenige Tage vor dem Saisonfinale kam es zu einem denkwürdigen Schlagabtausch mit Bayern-Manager Uli Hoeneß im Aktuellen Sport-Studio im ZDF. Die Münchner gewannen den Gipfel am Rhein mit 3:1 und wurden Meister. imago
Während der WM 1990 wurde Daums Vertrag in Köln aufgelöst. Im November kehrte der Trainer zurück. Beim VfB Stuttgart traf er unter anderem auf den späteren Dortmunder Meistertrainer Matthias Sammer. imago
Am Neckar gelang Daum der große Wurf: Meistertitel 1992. Guido Buchwald krönte die Saison mit dem späten Tor in Leverkusen, Dortmund und Frankfurt schauten in die Röhre. imago
In der Folgesaison leistete sich Daum einen folgenschweren Wechselfehler. Er brachte beim Europapokalspiel in Leeds mit Simanic einen vierten Ausländer, erlaubt waren drei. Leeds bekam ein Wiederholungsspiel im Camp Nou zu Barcelona und gewann mit 2:1. Hohn und Spott ergossen sich über Daum und den VfB, der gut ein Jahr später im Dezember 1993 gehen musste. imago
Vor über 17 Jahren begann für Christoph Daum das Abenteuer Türkei mit einem Engagement bei Besiktas Istanbul. Erst Pokalsieger, im Jahr darauf Meister: Daum bekam am Bosporus gleich das Prädikat "Erfolgstrainer". Hier begrüßt er den damaligen Fenerbahce-Coach Holger Osieck. Getty Images
Doch Reiner Calmund, schwergewichtiger Manager von Bayer Leverkusen, rief und Daum hörte. Im Sommer 1996 trat Daum seinen Dienst am Rhein an. Vier turbulente Jahre sollten folgen. imago
1997, 1999, 2000 - dreimal zweiter Platz in der Abschlusstabelle der Bundesliga! "Vizekusen" war geboren. Besonders bitter: Am finalen Spieltag der Saison 1999/2000 verspielte Bayer den Titel in Unterhaching unter anderem durch ein Ballack-Eigentor. Im Sportpark vergoss die Familie Daum anschließend Tränen, wenige Kilometer weiter im Olympiastadion feierten die Bayern und Uli Hoeneß eine weitere Meisterschaft. Daum klagt sich später selbst an: "Ich habe das Tempo zu hoch gehalten, der Mannschaft zu viel Druck gemacht." imago
Es blieb turbulent für Daum. Herbst 2000: die Kokainaffäre! Der designierte Bundestrainer wurde mit Drogenkonsum in Verbindung gebracht (Stichwort: Hoeneß-Interview), willigte in eine Haarprobe ein (Stichwort: "Reines Gewissen") und wurde überführt. Flucht in die USA, Vertragsauflösung durch den DFB, Kündigung in Leverkusen. imago
Im Januar 2001 kehrte Daum nach Deutschland zurück und gestand auf einer PK in Köln, Kokain konsumiert zu haben. Ein Strafverfahren gegen ihn in Koblenz wurde wenig später gegen Bezahlung von 10.000 Euro eingestellt. "Es war ein großer Fehler, den ich eingestanden und für den ich mich entschuldigt habe", sagt Daum später. imago
Es dauerte bis zum März 2001, da hatte Daum wieder eine Anstellung gefunden. Besiktas Istanbul erinnerte sich an die erfolgreiche Zeit Mitte der 90er Jahre. Bis zum Sommer 2002 blieb Daum. imago
Frank Stronach lockte Daum nach Österreich. Man habe "einen der erfolgreichsten Trainer Europas" verpflichtet, damit "Österreich mindestens eine Mannschaft hat, die in der Champions League ernsthaft mitspielen kann", sagte der austro-kanadische Milliardär und Mäzen der Wiener Austria. imago
Daum stattete dem Opernball einen Besuch ab und holte das Double. Dann ging er wieder. Fenerbahce rief. imago
Mit hohen Erwartungen trat Daum im Jahr 2003 den Dienst bei "Fener" an ... imago
5. Juni 2003: Daum landet in Istanbul. Die Polizei hat jede Menge zu tun. imago
Zweimal in Folge führt Daum den Klub zur Meisterschaft und in die Champions League. Beide Male überstand Daums Team die Gruppenphase nicht. imago
Gesundheitliche Gründe zwangen Daum, bei "Fener" 2006 aus dem Amt zu scheiden. Im Mai desselben Jahres unterzog er sich einer Hüftoperation in München. imago
Als die Tage kürzer wurden, stand Daum wieder im Rampenlicht. Bei seinem FC in Köln. Als Nachfolger des Schweizers Hanspeter Latour übernahm er den damaligen Zweitligisten Ende November 2006 und führte ihn zurück ins Oberhaus. imago
Der Kölner Aufstiegsheld Christoph Daum. Die erste Saison nach der Rückkehr ins Oberhaus beendeten die "Geißböcke" auf Rang zwölf. Dank einer Sonderkündigungsklausel stieg Daum danach wieder aus. Istanbul rief ... imago
Fenerbahce Istanbul angelte sich Daum erneut. imago
Im letzten Saisonspiel gegen Trabzonspor verspielte der Klub den Meistertitel. Der Vertrag mit Daum wurde im Juni 2010 wieder aufgelöst. Anfang März, als sich das Trainerkarussell in Deutschland in Bewegung setzte, meldete sich der Zwickauer zu Wort: "Ich hatte in den vergangenen Monaten einige Angebote aus dem Ausland. Doch ich habe sie in erster Linie abgesagt, weil ich zurück in die Bundesliga möchte. Auf ihr liegt mein Fokus." imago
Und zwei Wochen später ist Christoph Daum wieder zurück in der Bundesliga. Am 22. März löste er Michael Skibbe als Trainer bei Eintracht Frankfurt ab. Ziel Klassenerhalt, danach sieht man weiter. "Die Eintracht ist ein Traditionsverein mit Riesenpotenzial. Ich bin kein Feuerwehrmann, ich bin ein Konzept-Trainer. An die 2. Liga denke ich daher nicht." picture-alliance
Allerdings konnte er den Absturz des hessischen Traditionsvereins aus der Bundesliga nicht mehr verhindern. Während die Eintracht zum vierten Mal den Weg in die Zweitklassigkeit antreten musste, war es für Daum der erste Abstieg in seiner lange währenden Trainerkarriere. Zwei Tage nach dem Saisonfinale räumte er seinen Stuhl. imago
Nur ein halbes Jahr später heuerte Daum beim belgischen Klub FC Brügge an und führte diesen als Zweiten in die Europa League. Dort war allerdings in der Zwischenrunde Endstation. Bundesligist Hannover 96 setzte sich mit zwei Siegen durch, hier diskutiert Daum mit 96-Coach Mirko Slomka. Getty Images
Im Mai 2012 bat Daum aus persönlichen Gründen um eine Auflösung seines Vertrags. Den Erfolgscoach zog es zurück in die Heimat Köln zu seiner Familie. Getty Images
Doch im trauten Heim hielt es Daum nur ein Jahr lang aus. Im Sommer 2013 folgte ein erneuter Lockruf aus der Türkei, dieses Mal fragte Bursaspor an. Daum gab sein Ja-Wort und heuerte zum fünften Mal in der Türkei an. Seine bislang letztes Kapitel in seiner "zweiten Heimat" endete im Frühjahr 2014. picture alliance
Von Sommer 2016 an war Daum für die rumänische Nationalmannschaft verantwortlich. Die Ehe hielt gut ein Jahr und endete nach einer 0:1-Niederlage gegen Montenegro im drittletzten Spiel, als eine Qualifikation für die WM 2018 nicht mehr möglich war. "Seine Erfahrung im professionellen Fußballmanagement war von besonderem Nutzen", schrieb der rumänische Verband bei der Trennung, vor der Daum im Kreuzfeuer der (Medien-)Kritik gestanden hatte. Einen Verein oder eine Landesauswahl trainierte Daum seither nicht mehr. imago
Am 125. Geburtstag des VfB Stuttgart in diesem August war auch Daum dabei, an der Seite von Armin Veh, Felix Magath und Jürgen Sundermann gehörte er zu den Gratulanten. Mit einem Stuttgarter Journalisten plant er momentan ein Buch über sein Leben. Er hat, das hört man heraus, ein bisschen Angst davor, wie dick dieser Schinken werden soll. Einen Ruhestand plant Daum mit 65 Jahren nicht. "Dafür habe ich keine Zeit. Alt werde ich in dem Moment, in dem ich aufhöre zu arbeiten", sagte er gegenüber dem kicker. imago
Nun wird Daum 70, arbeitet - als Trainer - vorerst nicht mehr und kämpft seit zwei Jahren gegen den Krebs. Dafür viel Kraft und Durchhaltevermögen und Glückwünsche zum Ehrentag, Christoph Daum! IMAGO/GEPA pictures