Weiterentwicklung: "Die meisten Spieler sind in ihrem zweiten Bundesligajahr. Das bedeutet, ein Jahr weiter an Erfahrung, ein Jahr weiter an Automatismen", betont Robin Dutt (45). Personell lässt sich diese Weiterentwicklung beispielhaft an Cedrick Makiadi (26) festmachen, der 2009 aus Duisburg kam. Während er im ersten Jahr lange seine Rolle und seine Form suchte, viele Positionen spielte, hat er sich nach Ansicht des Trainers nun "im zentralen Mittelfeld etabliert". Die vermeintliche Fußball-Weisheit, das zweite Jahr nach dem Aufstieg sei das schwerste, hält Dutt für eine "pauschale Parole".
Teamgeist: "Das erste Bundesligajahr hat die Mannschaft zusammengeschweißt", erläutert der derzeit verletzte Kapitän Heiko Butscher (30). Makiadi fügt hinzu: "Vergangene Saison hatten wir lange gebraucht, um uns als Mannschaft zu finden. Wir waren zwölf Spiele sieglos. Das war eine schwere Zeit." Butscher: "Wir funktionieren als Einheit."
Selbstvertrauen: "Durch die guten Spiele sind die Spieler sehr selbstbewusst geworden, mental sind sie sehr stark", weiß Dutt. Auch Butscher spricht vom "gestärkten Selbstbewusstsein". Die Mannschaft habe diese Saison bewiesen, dass sie auch spielerisch mit jedem Gegner mithalten könne.
Der eine rotiert sich zum Erfolg, der andere zum Misserfolg.
Trainer Robin Dutt
Stammformation: In den bisherigen sieben Bundesligaspielen wurden nur achtmal Neuzugänge in der Startelf eingesetzt (viermal Rosenthal, zweimal Putsila, je einmal Nicu und Yano). "Die Mannschaft ist eingespielt", meint Makiadi. Der einzige echte Stammspieler, der Freiburg verließ, war Mo Idrissou, auf Du-Ri Cha trifft dies mit Abstrichen zu. Weniger Neue in der Startelf weist nur der FC Bayern auf (sechs). Weshalb Dutt die Kontinuität nicht überbewerten will: "Der eine rotiert sich zum Erfolg, der andere zum Misserfolg."
Taktikwechsel: Der Sportclub-Trainer spricht gerne von einem "größeren Zusammenhang" und verweist darauf, dass "ein Rad ins andere greift". Dazu gehört auch der ständige Taktikwechsel, den Dutt seinem Team nicht nur von Spiel zu Spiel auferlegt, sondern während jeder einzelnen Partie. Zwar lässt er nach wie vor überwiegend im 4-1-4-1-System beginnen, variiert in den 90 Minuten aber durchaus mehrfach.
Stürmertore: Die Treffsicherheit von Papiss Cissé (25) ist entscheidend für das Abschneiden. Der Senegalese führt mit sieben Tore die Torjägerliste an, erzielte fast zwei Drittel aller Freiburger Treffer (elf) und scheint der Knipser zu sein, der Freiburg jahrelang fehlte.
Konkurrenz: Verletzungsbedingte Ausfälle wie die von Butscher, Pavel Krmas (beide Abwehr), Simon Pouplin (Tor) werden durch Oliver Barth, Ömer Toprak oder Oliver Baumann problemlos kompensiert. Im Mittelfeld konkurrieren insgesamt 13 Spieler um maximal fünf Plätze.
Michael Ebert