Bundesliga

Labbadia: Hoffnung auf Zé, Auftrag an Tesche

Hamburg: Youngster vor der Bewährungsprobe

Labbadia: Hoffnung auf Zé, Auftrag an Tesche

HSV: Robert Tesche

Jetzt schlägt die Stunde - vielleicht: Robert Tesche steht für Zé Robero bereit, falls er ausfällt. imago

"Zé konnte die letzten Tage über am Ergometer arbeiten, ist von Natur aus sehr dynamisch", sagt Trainer Bruno Labbadia (43). Soll heißen: Konditionell hat Hamburgs Mittelfeldmotor, der seit dem 2:2 in Hannover selbstständig in München an seiner Fitness arbeitet, nicht viel verloren. Hält nach der Gips-Abnahme am Mittwoch der Fuß einem Belastungstest stand, ist ein Blitz-Comeback gegen Bochum nicht restlos ausgeschlossen, spätestens die Woche darauf in Mainz wird er zurückerwartet.

Tesche lauert derweil auf seine Startelf-Premiere in der Bundesliga für den HSV. Erst sechs Einwechslungen und insgesamt 37 Punktspiel-Minuten stehen in seiner Saison-Bilanz, er enttäuschte im DFB-Pokal als Ersatz für den gesperrten David Jarolim (30) an der Seite von Zé Roberto in Düsseldorf (7:4 nach Elfmeterschießen) und vor allem in Osnabrück (5:7 n. E.). Passt es nun neben Jarolim? Labbadia sieht in Tesche den Anwärter Nummer eins als Zé Roberto-Vertreter, weil er spielstärker als die Konkurrenten Mickael Tavares (27) und Tomas Rincon (21) ist. Doch Hamburgs Coach hat auch einen klaren Auftrag an den eine Million Euro teuren Youngster formuliert: "Er muss sich mehr einbringen, mehr zeigen und ganz einfach dominanter werden."

Für die lange Anlaufphase hat Labbadia Verständnis, zumal Tesches Konkurrenz hochkarätig ist. "Der eine oder andere braucht mehr Eingewöhnungszeit", sagt der Trainer, "er hat sehr gute Anlagen, um ein starker Mittelfeldspieler zu sein. Aber jetzt ist es an der Zeit für ihn, die sich bietenden Möglichkeiten auszunutzen." Exakt das hat Tesche vor. "Ich muss die Chance jetzt nutzen, wenn ich sie bekomme, will mich in den Trainingseinheiten anbieten." Und den Fruststart hinter sich lassen. "Mir war von vornherein klar, dass es schwer für mich wird. Der HSV ist eine andere Liga als Bielefeld, außerdem ist es gut für die Mannschaft gelaufen. Da war es schwer reinzukommen."

Unabhängig vom Personal nimmt Labbadia sein Team am Sonntag in die Pflicht. "Gegen Bochum", fordert er, "müssen wir uns für unseren großen Aufwand wieder belohnen." Ganz gleich, ob mit Topstar Zé Roberto oder Youngster Tesche. Damit sich der Abwärtstrend mit zuletzt vier sieglosen Bundesligapartien nacheinander beim Dritten nicht auch in der Tabelle in einem Absturz niederschlägt.

Sebastian Wolff