Bundesliga

Andreas Wolf will den Club verlassen

Nürnberg: Nachlässigkeiten wie im "Fall Cacau"

Andreas Wolf will den Club verlassen

Die selbe Prozedur wie immer? Das Resümee des Nürnberger Trainers Klaus Augenthaler hörte sich gewaltig danach an: "Spielerisch waren wir besser. Aber wenn man keine Tore schießt, kann man nichts holen." Das alte Leid eben. Ordentlich bis gut mitspielen und brav die Punkte abgeben. Aber: Das mit dem "gut mitspielen" war zuletzt nicht der Fall. Gegen Bremen (0:4) gar nicht, in Gladbach (0:1) nur in der Endphase. Diese Vorstellungen im Verbund mit der personellen Lage lieferten den Pessimisten im Frankenland Nahrung: Eine Packung prophezeiten sie dem Aufsteiger. So gesehen war Berlin trotz der vierten Niederlage in Serie ein Hoffnungsschimmer am Abstiegshorizont für die Nürnberger.

Doch nun zur Personalnot. Am Freitag meldete sich Stephan Paßlack wegen eines Bandscheibenvorfalls ab - der zuletzt nur in der Offensive eingesetzte Rechtsfuß hätte auf Grund einer spärlich besetzten Defensivabteilung an der Spree nach hinten rücken sollen. So schlug die erste Bundesliga- Stunde eines Vertragsamateurs, der vor zwei Wochen noch aus dem Profikader verbannt wurde (der kicker berichtete).

Gemeint ist Andreas Wolf, ein 19-jähriger Defensiv-Allrounder. Und der U 21-Nationalspieler deutete an, warum ihn die DFB-Auswahltrainer wie zuletzt Hannes Löhr als hoffnungsvolles Talent bezeichnen. "Er hat seine Aufgabe sehr gut gelöst", lobte Augenthaler den Debütanten.

Bleibt die Frage, wie lange er das noch machen kann? Wolf will seinen Heimatverein, von dem er sich in der Vergangenheit nicht korrekt behandelt gefühlt hat, unbedingt verlassen. In der vergangenen Woche hat der Club zwar per Option den Vertrag mit ihm bis 2003 verlängert, doch Wolfs Berater Fritz Bischoff sucht einen neuen Verein für seinen Schützling. Vor Monaten sprach der 1. FCN davon, ihm einen neuen Vertrag mit längerer Laufzeit anzubieten. Konkret wurde Manager Edgar Geenen erst in der vergangenen Woche. Viel zu spät. Parallelen zum "Fall Cacau" sind unverkennbar.