Bundesliga

Auch Kos fraglich: Augenthaler gehen Defensivspieler aus

Nürnberg: Nach Tavcars Knie-OP steht Talent Wolf erstmals im Kader - Lorants Anruf

Auch Kos fraglich: Augenthaler gehen Defensivspieler aus

"Es ist eng", sagt Nürnbergs Trainer Klaus Augenthaler. Eine harmlose Umschreibung für die angespannte Personallage. Am Dienstag ließ sich der seit Wochen über Schmerzen klagende Rajko Tavcar vom "Löwen"-Vereinsarzt Dr. Rembeck am linken Knie operieren. Dem Knie, das bereits in der Winterpause arthroskopiert wurde.

Nun war der Außenmeniskus eingerissen, zudem wanderten Knorpelstücke lose im Gelenk herum - gut drei Wochen muss der slowenische Nationalspieler pausieren. Ein notwendiger Eingriff, auch wenn es beim Club nicht alle glauben wollen. Dort geht die Mär um, dass der 27-Jährige die OP hinauszögern hätte können, er aber nur seine WM-Teilnahme im Kopf habe. "Eine Frechheit. Jeder Schritt war mit unseren Ärzten abgestimmt", äußert er sich erzürnt.

Die Folgen jedenfalls sind fatal: Nach Frank Wiblishauser und Lars Müller steht nun mit dem Slowenen erstens der dritte in der Defensive verwendbare Linksfuß auf der Verletztenliste und zweitens die komplette Defenisvabteilung vor dem Kollaps. Kapitän Tomasz Kos plagt eine Mandelentzündung, zudem schon seit längerem ein Schmerz in der Leistengegend. Der Innenverteidiger wiegelt zwar mit den Worten "alles halb so wild" ab, doch sorgen muss sich der 1. FCN auf jeden Fall. Sollte der Pole auch ausfallen, wird es mehr als eng.

So rückt gegen Bremen mit Thomas Stehle der einzige zuletzt auf der Bank sitzende Defensivakteur ins Team. Um dieses Loch zu füllen, beruft Augenthaler mit Andreas Wolf (19) erstmals das vielversprechendste Talent der Jugend- und Amateurabteilung in den Kader. Der U-20-Nationalspieler, ein Defensiv-Allrounder, ist zweikampf- wie kopfballstark und eminent schnell. Und wer weiß, mit Cacau spielte sich erst kürzlich einer aus dem Oberliga-Team über Nacht ins Bundesliga-Rampenlicht. Wegen dem Brasilianer hat sich ein neuer Interessent gemeldet. Werner Lorant, Trainer bei Fenerbahce Istanbul, rief Edgar Geenen an. "Ich sagte ihm, Werner vergiss es, Cacau ist unverkäuflich", erzählt der Manager. Schau'n mer mal ...

Chris Biechele