VfL-Coach Bruno Labbadia veränderte seine Startelf im Vergleich zum 3:1-Auswärtssieg in Leverkusen auf einer Position: Casteels meldete sich nach der Geburt seiner Tochter wieder einsatzbereit, Paveo musste weichen.
Berlins Trainer Pal Dardai war dagegen nach dem 2:0-Erfolg auf Schalke zu zwei verletzungsbedingten Änderungen gezwungen. Rekik (Muskelverletzung im Adduktorenbereich) und Mittelstädt (Verletzung am Hand- und Sprunggelenk) mussten passen. Der wieder genesene Plattenhardt sowie Dilrosun (Startelfdebüt in der Bundesliga) begannen. Nach Lungenriss im Juli saß Selke erstmals wieder auf der Bank.
Roussillon doppelt wuchtig
Der VfL startete mit viel Elan in die Partie und schnürte die Berliner in den ersten zehn Minuten in die eigene Spielhälfte ein. Roussillon zwang Jarstein im Anschluss an eine Ecke mit einem Distanzschuss zu einer Parade (2.). Nur eine Minute später verfehlte der Franzose mit der sehenswerten Volleyabnahme eines Eckballs das Tor nur knapp (3.) - traf mit seinem wuchtigen Schuss allerdings einen hinter dem Tor postierten Kameramann, der erst benommen zu Boden ging und dann in die Katakomben des Wolfsburger Stadions begleitet werden musste. Nach einer Viertelstunde war Jarstein bei einer tückisch abgefälschten, von William als Hereingabe gedachten Direktabnahme wieder zur Stelle (15.).
Bundesliga, 3. Spieltag
Nachdem die Berliner nach einem Konter durch Kalou eine erste Halbchance besessen hatten, verflachte die Partie Mitte der ersten Hälfte. Nun war das Spiel geprägt von durchaus intensiv geführten Zweikämpfen im Mittelfeld. Erst in der Schlussviertelstunde des ersten Abschnitts wurde es in Niedersachsen geringfügig munterer. Der steil geschickte Roussillon flankte nach schnellen Vorstößen aber zweimal etwas zu ungenau (32., 38.). Für die Hertha hatte Grujic die einzig gute Torchance in der 43. Minute, als ein Abschluss des Serben mit der Schulter Casteels leichte Probleme bereitete. So ging es torlos in die Halbzeit.
Nach der Pause wehrte sich die Hertha gegen die wieder mit ein wenig Schwung aus der Kabine kommenden Hausherren sofort. Torunarigha verpasste nach einem Plattenhardt-Freistoß knapp (50.). Auf der Gegenseite brachte Gerhardt einen Seitfallzieher nicht aufs Tor (59.). Zwei Minuten später stand es 1:0 für die Hertha: Nach einem Einwurf an der Mittellinie brachte William mit einem schlimmem Fehlpass Dilrosun nahe der Mittellinie ins Spiel. Der Niederländer nahm sofort Fahrt auf und schloss schließlich aus spitz gewordenem Winkel im Strafraum flach ins rechte Toreck ab (61.).
Dramatische Schlussphase mit drei Toren
Während Labbadia anschließend das Risiko erhöhte und mit Ginczek für Steffen eine zweite Spitze einwechselte (67.), setzte Dardai auf Rückkehrer Selke (74.). Wolfsburg forcierte in der Schlussphase, die hochdramatisch werden sollte, das Tempo. In der 85. Minute brachte Maier mit einem Rempler Arnold auf der Strafraumlinie zu Fall. Zunächst entschied Referee Dingert auf Freistoß, doch nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten Robert Hartmann gab es Strafstoß. Diesen verwandelte der kurz zuvor eingewechselte Malli akkurat zum 1:1. (87.).
In der Nachspielzeit brachte Duda die Hertha mit einem cleveren, flach unter der Mauer hindurch ausgeführtem direkten Freistoß plötzlich wieder in Führung (90.+1). Doch der VfL steckte nicht auf und antwortete prompt: Brooks leitete eine Flanke weiter zu Mehmedi. Und der Schweizer vollstreckte aus kurzer Distanz eiskalt zum 2:2 - der Schlusspunkt der Partie (90.+3).
Auf die Wölfe wartet am nächsten Samstag (15.30 Uhr) das Heimspiel gegen den SC Freiburg. Die Hertha empfängt zur gleichen Zeit Borussia Mönchengladbach.