Schalkes Trainer Domenico Tedesco gab Neuzugang Rudy prompt die Chance von Beginn an, der WM-Teilnehmer begann im zentralen Mittelfeld der Königsblauen. Im Vergleich zur 1:2-Auftaktniederlage in Wolfsburg kamen außerdem Konoplyanka, Bentaleb und Embolo neu in die Startelf. Nastasic (Rotsperre), Serdar, Harit und Burgstaller (alle Bank) rotierten dafür aus dem Team.
Hertha-Coach Pal Dardai musste auf den verletzten Plattenhardt verzichten, für ihn kam Neuzugang Grujic zu seinem Startelfdebüt für die Berliner. Ansonsten vertraute Dardai den Spielern, die beim 1:0 gegen Nürnberg begonnen hatten.
Caligiuri vergibt vom Punkt - Duda trifft im Gegenzug
Bereits früh in der Partie musste Dardai aber die nächste Änderung vornehmen. Rekik verletzte sich ohne gegnerische Einwirkung und wurde nach nur sechs Minuten durch Bundesliga-Debütant Dilrosun ersetzt. Für anfangs durchaus agile Schalker vergab der aufgerückte Naldo freistehend die erste Großchance der Partie (12.) - eine Szene, die aber noch ein Nachspiel haben sollte. Schiedsrichter Sascha Stegemann erhielt ein Signal aus Köln, da Grujic die Flanke auf Naldo mit der ausgestreckten Hand noch berührt hatte. Die Konsequenz nach einem kurzen Besuch Stegemanns in der Review Area: Elfmeter für Schalke. Caligiuri trat an, setzte den Ball aber links am Tor vorbei - der erste Fehlschuss für Caligiuri vom Punkt in seiner Bundesliga-Karriere nach zuvor zehn Treffern am Stück (13.).
Der verschossene Elfmeter erwies sich für die Schalker als besonders bitter, denn beinahe im direkten Gegenzug zappelte der Ball im Netz der Königsblauen: Dilrosun zog nach einem langen Ball von Torunarigha an McKennie vorbei und bediente Duda in der Mitte. Den Abschluss des Slowaken fälschte Sané noch entscheidend ab - die Führung für Hertha BSC (15.).
Schalke offensiv einfallslos - Kalou verpasst das 0:2
Schalke blieb im Anschluss zwar die aktivere Mannschaft, wurde aus dem Spiel heraus aber kaum zwingend. Ein abgefälschter Distanzschuss von Konoplyanka sowie ein Kopfball von Embolo nach der anschließenden Ecke (28.) blieben die einzigen gefährlichen Aktionen für die Schalker, die sogar Glück hatten, zur Pause nicht höher zurückzuliegen: Kalou verfehlte nach einem Missverständnis von Baba und Sané das lange Eck nur denkbar knapp (35.).
Bundesliga, 2. Spieltag
Und Rudy? Der Schalker Neuzugang blieb weitgehend blass und wurde bereits kurz nach Beginn der zweiten Hälfte ausgewechselt, für ihn kam Serdar in die Partie (51.). An der Gemengelage änderte das wenig. Schalke blieb zwar tonangebend, fand aber kein spielerisches Mittel, um die clever verteidigenden Herthaner in die Bredouille zu bringen. Die Hauptstädter behalfen sich zwar häufig mit frühen Fouls, die zahlreichen Freistöße aus dem Halbfeld in den Berliner Strafraum verpufften aber allesamt, gefährlich wurde es eher bei den Kontern der Gäste.
Jarstein zweimal glänzend - Rot für Konoplyanka
Hertha verdichtete die Räume geschickt, Schalke leistete sich zahlreiche Abspielfehler und blieb offensiv bis in die Schlussphase hinein aber völlig harmlos. Dann allerdings hatten der eingewechselte Burgstaller (90.+2) und Uth (90.+3) noch zwei hochkarätige Möglichkeiten zum Ausgleich, scheiterten aber am glänzend reagierenden Jarstein. Stattdessen kam es für S04 noch dicker: Konoplyanka foulte als letzter Mann den erst Sekunden zuvor eingewechselten Hertha-Joker Jastrzembski und musste mit Rot vom Platz, den anschließenden Freistoß zirkelte Duda zum 2:0-Endstand in die Maschen.
Für Hertha war es wieder ein Erfolgserlebnis auf Schalke nach zuletzt zehn Niederlagen in Folge und 14 Jahren ohne Sieg bei den Königsblauen, die auch ihr zweites Saisonspiel überraschend verloren.
Nach der Länderspielpause gastiert Schalke am Samstagabend (18.30 Uhr), dem 15. September, in Gladbach. Hertha spielt bereits nachmittags (15.30 Uhr) in Wolfsburg.