Köln kompakt - Bayern druckvoll
Kölns Trainer Peter Stöger tauschte nach der 1:3-Niederlage in Leipzig zweimal Personal: Sörensen und Zoller begannen für Hector (5. Gelbe) und Maroh (Bank). Bayern Münchens Coach Carlo Ancelotti veränderte seine Startelf im Vergleich zum 3:0-Sieg im DFB-Pokal gegen Schalke gleich auf fünf Positionen: Coman, Douglas Costa, Juan Bernat, Lahm und Müller spielten für Hummels, Rafinha, Ribery, Robben und Xabi Alonso (alle Bank).
FC und FCB lieferten sich vom Anpfiff weg ein temporeiches Duell. Die Geißböcke setzten auf eine 4-4-1-1-Grundordnung, agierten mit zwei eng zusammenstehenden Viererketten und verteidigten mit jeder Menge Leidenschaft in jedem Zweikampf. Bayern setzte auf ein 4-3-3 und kam bevorzugt über die Flügel nach vorne. Hier schaffte Köln allerdings viele Überzahlsituationen, was ein Durchkommen erschwerte. Die Münchner bauten trotzdem immer mehr Druck auf, verlagerten das Geschehen komplett in die gegnerische Hälfte und näherten sich an.
Osako scheitert an Neuer - Javi Martinez trifft
Chancenlos war der FC aber nicht. Aus einer kompakten Defensive heraus setzten die Hausherren auf eine schnelle Umschaltbewegung und setzten den ein oder anderen Nadelstich nach vorne. Die bis dahin beste Möglichkeit sollten sogar die Domstädter verbuchen: Osako köpfte eine Clemens-Flanke auf den rechten Winkel, doch Neuer kratzte den Ball noch spektakulär aus dem Kreuzeck (19.).
Nun machten die Bayern ernst und starteten eine atemberaubende Drangphase. Für die Geißböcke wurde der Druck schließlich zu groß: Nach einer Ecke flankte Vidal an die Fünfmetergrenze, wo Javi Martinez zum 1:0 einschoss (25.). Auch nach dem verdienten Führungstreffer blieb der FCB dominant, erschwerte den gegnerischen Spielaufbau durch hohes Verteidigen und Pressing. Köln zeigte einen großen Kampf, kam aber nur selten über die Mittellinie.
Müllers Filet-Pass lässt Juan Bernat jubeln
Bundesliga, 23. Spieltag
Für den zweiten Durchgang hatte sich der FC viel vorgenommen und startete mutige Angriffe. Das Tor aber machten eiskalte Münchner: Müller filetierte die Kölner Defensive mit einem feinen Querpass auf Juan Bernat, der bei seinem Schuss vom linken Fünfmetereck davon profitierte, dass Olkowski unhaltbar abfälschte - 2:0 (48.).
Für die Geißböcke machte das die Situation nicht einfacher, zumal Bayern die Spielkontrolle behielt und den Dauerdruck aufrecht erhielt. Stöger wechselte entsprechend offensiv, brachte mit Rudnevs einen Strafraumstürmer (63.) und belegte die vordersten vier Positionen mit gelernten Angreifern (Osako, Modeste, Rudnevs, Zoller). Ein Sturmlauf resultierte daraus allerdings nicht. Bayern behielt die Kugel in seinen Reihen, sodass der FC meist nur hinterherlief.
Ribery setzt den Schlusspunkt
Da eine Aufholjagd somit ausblieb, fehlte es auch in der Schlussphase die Spannung. Joker Maroh deutete nach einer Freistoßflanke des ebenfalls eingewechselten Jojic noch einmal Torgefahr an, Lahm aber fälschte neben den Pfosten ab (80.). Ansonsten verwalteten die Münchner den Zwei-Tore-Vorsprung souverän und erzielten mit dem Schlusspfiff gar noch den 3:0-Endstand: Juan Bernat flankte in den Rücken der gegnerischen Abwehr und fand den freistehenden Ribery. Der Joker fackelte aus sieben Metern nicht lange und versenkte den Ball in den Maschen (90.).
Köln muss nächste Woche am Samstag (18.30 Uhr) in Ingolstadt antreten. Bayern ist schon an diesem Dienstag (20.45 Uhr) in der Champions League gefordert und trifft im Achtelfinal-Rückspiel im Emirates auf den FC Arsenal. In der Bundesliga geht es dann am Samstag (15.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt weiter.