FCB souverän - Thiago steht goldrichtig
Bayerns Coach Carlo Ancelotti tauschte nach dem 1:0-Sieg in Darmstadt zweimal Personal: Lahm und Robben verdrängten Rafinha und Müller auf die Bank. Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl vertraute hingegen auf die siegreiche Startelf vom 2:0 gegen Hertha BSC . Auch die angeschlagenen Halstenberg (Oberschenkelprellung) und Keita (Oberschenkelzerrung) konnten auflaufen.
Vom ersten Ballkontakt an ließen die Münchner keinen Zweifel an ihrer Überlegenheit. Der Rekordmeister gewann in der eigenen Hälfte beinahe jeden Zweikampf und warf dann in Ballbesitz die Passmaschine an. Auf das eigentlich gefürchtete Pressing von RasenBallsport reagierte der Spitzenreiter abgezockt und löste knifflige Szenen stets spielerisch. Die Sachsen agierten wohl auch deshalb ein wenig abwartender als üblich und liefen erst kurz nach der Mittellinie an. Der FCB blieb geduldig und riss über Flügelangriffe immer wieder Lücken auf. Eine Lahm-Flanke knallte Lewandowski an den Pfosten, Thiago staubte zum 1:0 ab (17.). Eine Zeigerumdrehung später klingelte es beinahe wieder: Douglas Costa traf aber nur den Außenpfosten (18.).
Forsberg fliegt - Xabi Alonso und Lewandowski erhöhen
RB fand offensiv fast überhaupt nicht statt und hatte auch keine passende Antwort parat. Stattdessen leistete sich Keita einen folgenschweren Ballverlust, den am Ende der bayerischen Kombinationskette schließlich Xabi Alonso mit dem Treffer zum 2:0 bestrafte (25.). Für die Gäste aber kam es noch schlimmer: Forsberg stoppte einen Konter über Lahm mit einer Grätsche von hinten auf die Achillesferse. Schiedsrichter Felix Zwayer zog im ersten Reflex Gelb, nach Rudelbildung und kurzer Beratung mit seinem Assistenten fiel seine Entscheidung aber auf glatt Rot (30.).
In Unterzahl waren die Roten Bullen dann erst recht überfordert. Nach einem langen Ball von Hummels zögerte der unsicher wirkende Gulacsi etwas zu lange und ließ den heranstürmenden Douglas Costa am Strafraumeck über die Klinge springen - Elfmeter (44.). Lewandowski trat an und besorgte souverän den 3:0-Pausenstand. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte kassierte Leipzig drei Gegentreffer in der Bundesliga.
Lewandowski vergibt zweimal frei vor Gulacsi
1. Bundesliga, 16. Spieltag
Beide Trainer gaben ihren Teams zur Halbzeit neue Impulse: Ancelotti brachte Ribery für Robben, Hasenhüttl schickte Kaiser für Keita aufs Feld. Aufgrund der Unterzahlsituation und des Drei-Tore-Rückstands agierte RasenBallsport abwartend und legte den Hauptaugenmerk auf die Defensivarbeit. München ließ das Spielgerät geduldig durch die eigenen Reihen laufen und sorgte punktuell für Torgefahr: Douglas Costa steckte für Lewandowski durch, der frei vor Gulacsi am Keeper scheiterte (52.). Wenig später war es wieder der Pole, der nach Doppelpass mit Ribery frei vor dem Schlussmann stand, aber erneut nicht traf (65.).
Ansonsten bot das längst entschiedene Spitzenspiel kaum noch Höhepunkte. Bayern schaltete mindestens einen Gang zurück und verwaltete den Vorsprung, ohne dabei die Spielkontrolle zu verlieren. RB wehrte sich tapfer gegen die heranschwappenden FCB-Angriffe, schaffte es aber nicht wirklich, für Entlastung zu sorgen.
Ribery an die Latte
Erst in der Schlussphase machten die Münchner noch einmal richtig Betrieb im gegnerischen Strafraum: In einer Doppelchance traf Ribery erst die Unterkante der Latte, dann verpasste Thiago aus der Nahdistanz knapp (87.). Es blieb beim 3:0 - ein Ergebnis, das der Rekordmeister noch deutlicher hätte gestalten können.
Nach dem Spitzenspiel ist vor der Winterpause: In gut vier Wochen geht es für Bayern am 20. Januar mit einem Auswärtsspiel beim SC Freiburg weiter. Tags darauf genießt Leipzig Heimrecht gegen Eintracht Frankfurt.