Ingolstadt Trainer Ralph Hasenhüttl sah nach dem 1:0 in Bremen keinen Grund für personelle Veränderung.
Sein Pendant auf Seiten des HSV, Bruno Labbadia, tat es dem Österreicher gleich und schickte nach der Nullnummer gegen Frankfurt ebenfalls exakt dieselbe Startelf auf den Rasen.
Schnelle Angriffszüge auf beiden Seiten bestimmten bei strömendem Regen die Anfangsminuten und gaben Einblick, wie sich die Kontrahenten sich das vorgestellt hatten. Der FCI agierte dabei überfallartig, während der HSV die spielerische Komponente einzubringen versuchte. Richtig gefährlich wurde es zunächst nicht, auch weil die Schanzer eine Überzahlsituation nicht konsequent ausspielten (Leckie, 11.).
Özcans Glanztat
Mit hoher Laufintensität gewährten die Schanzer den Hanseaten nur wenig Räume - Kacar allerdings hatte den Blick für den im Zentrum startenden Müller, der Özcan schon umkurvt hatte, ehe sich der Keeper in den Abschluss des Offensivspielers warf und damit den Rückstand verhinderte (16.). Und fast hätte es auf der Gegenseite geklappt mit dem ersten Heimtor der Oberbayern, aber Leckies Schrägschuss strich knapp am langen Eck vorbei (17.).
Dies sollten die beiden besten Chancen in Durchgang eins bleiben. Nach schwungvoller Anfangsphase nahm die Labbadia-Elf das Tempo aus dem Spiel und versuchte Ingolstadts Rhythmus dadurch zu stören. Die Rivalen neutralisierten sich in einer intensiven Auseinandersetzung mit leichten optischen Vorteilen für den Aufsteiger weitestgehend. Konzentrierte Abwehrarbeit genoss Priorität, die Angreifer waren bei ihren Gegenspielern in guten Händen. Strafraumszenen gab es nur wenige, vor allem nach Ecken des FCI, die der HSV aber gut zu verteidigen wusste.
Der 6. Spieltag
Drangphase ohne Ertrag
Die Schanzer kamen mit Elan aus der Kabine und drückten die Gäste in die Abwehr. Der HSV hatte Probleme, das Tempo des Gegners mitzugehen, der nimmermüde anrannte. Und die Kombinationen des FCI wurden immer sicherer. Ein elfmeterreifes Foul von Diekmeier an Morales war irrelevant, weil der den Angriff einleitende Hinterseer vorher Hand gespielt hatte (51.). Und einem Treffer des Österreichers versagte Kircher wegen Foulspiels von Morales an Ostrzolek die Anerkennung - knifflig (58.). Lex wiederum platzierte nach Klassepass von Groß frei vor Drobny nur auf den Keeper (62.).
Vom Dino war offensiv kaum etwas zu sehen - bis zur 67. Minute, als Djourou einnickte, aber Lasogga vorher Gegenspieler Groß allzu robust beharkt hatte. Diese Szene leitete aber eine Trendwende ein, denn nun erarbeitete sich Hamburg wieder leichte Vorteile, auch weil bei den Schanzern die Kräfte etwas nachließen.
Lasogga lässt Großchance liegen - dann kommt Gregoritsch
Auf beiden Seiten waren neue Akteure gekommen. Beim HSV unter anderem Diaz, der fast die Führung eingeleitet hätte: Özcan parierte seinen 20-Meter-Schuss famos, Lasogga ließ beim Abpraller aber die Großchance zum 0:1 liegen, als er aus fünf Metern vorbeischoss (75.).
Die Hanseaten ließen nicht mehr locker, aber zunächst zwei Freistoßgelegenheiten liegen (Diaz). Bei der dritten Chance durfte dann mit Gregoritsch ein weiterer Joker ran - und der machte es besser: Aus 25 Metern hämmerte der Österreicher den Ball leicht abgefälscht von Bauer zum Siegtreffer rechts unter die Latte (87.).
Es war das erste Gegentor für Özcan in dieser Saison und markierte die zweite Heimpleite, gleichzeitig den zweiten Auswärtserfolg des HSV in Folge. Der hing am seidenen Faden, doch Referee Kircher zeigte in der Nachspielzeit bei einem Handspiel von Djourou nicht auf den Elfmeterpunkt (90.+3).
Ingolstadt eröffnet den nächsten Spieltag am Freitag (20.30 Uhr) beim 1. FC Köln, Hamburg hat tags darauf (18.30 Uhr) Schalke zu Gast.