Hertha-Coach Pal Dardai tauschte nach dem 1:3 in Dortmund vor der Länderspielpause dreimal: Statt Pekarik (Schulterverletzung), Brooks (Oberschenkelverhärtung) und van den Bergh (Bank) begannen Weiser (Startelfdebüt für die Hertha), Beerens und Kalou.
Alexander Zorniger, Trainer des VfB Stuttgart, nahm im Vergleich zum 1:4 zu Hause gegen Eintracht Frankfurt drei Änderungen vor: Für Tyton (Rotsperre), Schwaab (Bank) und Baumgartl (Patellasehnen-Probleme) spielten Vlachodimos (erstes Bundesligaspiel von Beginn an), Klein (nach Sperre) sowie Neuzugang Sunjic.
Sunjic trifft sofort, Lustenberger kontert
Anders als in den ersten drei Saisonspielen präsentierten sich die Schwaben in ihrer neuen 4-1-4-1-Formation ein wenig tiefer stehender und abwartender im Defensivverhalten. So war es daher die Hertha, die zunächst mehr Spielanteile hatte. Kalou hatte mit einem Kopfball die erste Gelegenheit der Partie (7.). Noch in der Anfangsviertelstunde gelang den Berlinern die Führung. Nach einem Einwurf ließen zwei Gegenspieler Weise gen Mitte ziehen. Der Ex-Münchner bediente anschließend Haraguchi in der Mitte, der Hlousek allzu leicht aussteigen ließ und flach unter Vlachodimos hindurch abschloss (14.).
Der 4. Spieltag
Nach der Führung gaben die Schwaben plötzlich ihre abwartende Haltung auf und attackierten die Hertha im Aufbau schon weit in der Berliner Hälfte. Die Folge: Während die Hauptstädter die Bälle nun schnell verloren, nahm das Offensivspiel des VfB deutlich an Fahrt auf. Gerade über die linke Seite entwickelten sich des Öfteren gefährliche Aktionen. Gentner versuchte sich mit einem Fallrückzieher (22.), Ginczek köpfte freistehend knapp über das Tor von Kraft (26.). Eine Standardsituation führte schließlich zum durchaus verdienten Ausgleich: Didavi flankte nach innen und fand dort den völlig ungedeckten Sunjic, der in seinem ersten Bundesligaspiel per Kopf prompt erstmals ins Tor traf (36.).
Auch dem Ausgleich blieb der VfB tonangebend. Harniks Volleyabnahme wurde in der 42. Minute noch von einem Berlinern neben das Tor abgefälscht. Doch mit dem Halbzeitpfiff gelang der lange Zeit passiven Hertha, bei der Ibisevic noch vor der Pause für den angeschlagenen Beerens gekommen war (45.), doch noch das nunmehr schmeichelhafte 2:1. Nach einem Freistoß köpfte Langkamp im Luftduell mit Sunjic aus dem Strafraum mit etwas Glück genau zum freistehenden Lustenberger, an dessen Volleyschuss Vlachodimos nur noch die Fingerspitzen bekam (45.+3).
Kalou verzettelt sich - VfB kommt nicht durch
Das Siegtor: Fabian Lustenberger trifft vom Strafraumrand zum 2:1. Getty Images
Nach dem Seitenwechsel erwischte die Hertha, ähnlich wie schon in der ersten Spielhälfte, den besseren Start. Ibisevic scheiterte aus spitzem Winkel an Vlachodimos (47.). Kurz darauf brauchte Kalou bei einem Konter auf dem Weg allein Richtung VfB-Tor mit der Ballmitnahme ein wenig zu lange und vergab so eine hochkarätige Gelegenheit zum 3:1 (49.).
Die Stuttgarter benötigten erneut ein paar Minuten Anlaufzeit, um besser ins Spiel zu finden. Sunjic, erneut nach Vorlage von Didavi bei einer Standardsituation, köpfte knapp am Tor vorbei (56.). Insgesamt allerdings blieben die Offensivaktionen der Schwaben im zweiten Abschnitt weitestgehend Stückwerk. Lediglich nach ruhenden Bällen blieb der VfB gefährlich. Schon in der Schlussphase - Kruse, Maxim, und der 18-jährige Ferati (Bundesligadebüt) waren für den harmlosen Harnik, den Gelb-Rot-gefährdeten Kostic sowie Didavi gekommen - war es erneut Sunjic, der nach einem Freistoß knapp am Tor vorbeiköpfte (81.).
Weil es die Hauptstädter auch danach weiterhin geschickt verstanden, die Angriffe der Süddeutschen vom eigenen Strafraum fernzuhalten, boten sich der Zorniger-Elf in den Schlussminuten keine hochkarätigen Möglichkeiten mehr, sodass Gentner & Co. die vierte Niederlage im vierten Spiel nicht mehr abwenden konnten.
In der kommenden Woche tritt Hertha BSC am Samstag (15.30 Uhr) in Wolfsburg an. Zur gleichen Anstoßzeit, aber 24 Stunden später, empfängt der VfB den FC Schalke 04.