Ingolstadts Trainer Ralph Hasenhüttl rotierte nach der 0:2-Niederlage gegen Darmstadt kräftig, fünf Wechsel gab es: Özcan, Bauer, Christiansen und Hinterseer saßen auf der Bank, Matip fehlte nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt. Dafür neu dabei waren Nyland im Tor, Bregerie, Suttner, Morales und Leckie.
Hannovers Trainer Daniel Stendel nahm im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen Mönchengladbach zwei Veränderungen vor: Klaus und Szalai ersetzten Karaman (Oberschenkelverletzung) sowie Sobiech (Wadenblessur).
Freie Räume im H96-Strafraum
Die Partie begann ohne echte Angriffsszenen. Die Kontrahenten kämpften im Mittelfeld um jeden Ball, verpassten es aber, zielstrebig den Weg nach vorne zu suchen. Nach einem Einwurf flankte da Costa von rechts ins Zentrum, wo Morales viel Platz hatte und aus sechs Metern wuchtig einnickte (10.).
Bundesliga, 31. Spieltag
Die Niedersachsen wirkten geschockt und fanden gegen die gut gestaffelte Abwehr der Hausherren kein Mittel. Da bedurfte es schon der Mithilfe des Gegners: Rogers Kopfball missglückte direkt in den Lauf von Klaus. Bregerie konnte ihn als letzter Mann nur mit einem Foul stoppen - und sah Rot (20.). 70 Minuten mussten die Schanzer in Unterzahl überstehen.
Doch das war ihnen herzlich egal. Kurze Zeit später legte der FCI das 2:0 nach: Nach einem Freistoß von Groß drückte Hartmann das Leder per Kopf in die Maschen (25.). Wie schon beim ersten Tor verteidigte Hannover schlecht, ließ den Gegner zu große Räume im eigenen Strafraum. Doch auch offensiv blieben die Gäste lange blass.
Sarenren-Bazee hofft nur kurz
Einzige Ausnahmen: In der 28. Minute setzte Szalai das Leder knapp neben den linken Pfosten. Kurz vor dem Pausenpfiff schob Sarenren-Bazee ein, doch der Treffer zählt nicht. Zuvor hatte Szalai den Ball mit der Hand berührt (43.).
Seltenes Glücksgefühl: Hiroki Sakai erzielte sein zweites Bundesliga-Tor. Picture Alliance
Nach dem Seitenwechsel verjüngte Coach Stendel sein Team weiter, brachte Fossum für Milosevic. Echte Höhepunkte blieben jedoch lange aus, erst in der 58. Minute kam Hannover gefährlich in Strafraumnähe. Klaus dribbelte sich durch die Reihen, wurde gefoult. Schiedsrichter Sascha Stegemann gab den Vorteil. Szalai schaltete am schnellsten, legte raus zu Sakai, der von der rechten Seite vollstreckte - 1:2. Für den Japaner war es der zweite Bundesliga-Treffer im 91. Spiel. Das erste Tor hatte er im November 2013 erzielt.
Stendel-Elf dreht auf
Das Tor machte Hannover Mut. Die Gäste kamen immer wieder zu Chancen, Klaus zielte aus guter Position daneben (73.). Ingolstadt hingegen ließ im Angriff die Zielstrebigkeit vermissen und kam nur noch selten in Abschlussposition. Nach 80 Minuten hätte der FCI dennoch alles klarmachen können, nach einem Konter flog Hinterseers Heber Zentimeter links am Pfosten vorbei.
Kurz darauf jubelten die Niedersachsen: Kiyotake leitete den Angriff selbst ein. Nach Zuspiel von Albornoz netzte er aus zehn Metern zentraler Position ein (82.). Der FCI in Unterzahl kämpfte bis zum Schluss, hatte aber nicht mehr die Kraft, die Partie wieder zu drehen. Damit blieben die Niedersachsen unter Trainer Stendel auch im dritten Spiel ohne Niederlage, Hoffnungen auf den Klassenverbleib durften sie sich dennoch kaum machen. Die Schanzer hingegen knackten die 40-Punkte-Marke.
Ingolstadt spielt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Hoffenheim. Hannover empfängt zeitgleich Schalke 04.