Beide Trainer sahen nach erfolgreichen Spielen keinen Anlass, ihre Anfangsformation zu verändern. So setzte Darmstadts Trainer Dirk Schuster nach dem 2:1-Sieg beim Hamburger SV ebenso auf die siegreiche Elf wie Ingolstadts Coach Ralph Hasenhüttl nach dem 1:0-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach .
In den ersten 45 Minuten bekamen die 17.000 Zuschauer am ausverkauften Böllenfalltor zähe Kost serviert. Die Partie verlor sich in unzähligen Zweikämpfen, das Spiel war häufig unterbrochen, Spielfluss kam zu kaum einem Zeitpunkt auf. Darmstadt hatte etwas mehr von der Begegnung, brachte Ingolstadt mit seinen vielen langen Bällen aber nie in Verlegenheit. Die Hessen griffen in aller Regel über die rechte Seite in Person von Heller an, der andere Flügel verwaiste.
Niemeyer und Hübner mit den einzigen Chancen - nach Standards
Schusters Team brachte nur eine Torchance im ersten Durchgang zustande: Nach einem Sulu-Freistoß kam Niemeyer zum Kopfball, Özcan ging auf Nummer sicher und lenkte das sich senkende Leder über den Querbalken (26.). Auf der Gegenseite zwang Hübner - ebenfalls nach einem ruhenden Ball - Mathenia zu einer Flugeinlage (42.).
Zu diesem Zeitpunkt stand Niemeyer schon nicht mehr auf dem Feld. Er hatte sich nach gut einer halben Stunde in einem Zweikampf verletzt und musste noch vor der Pause ausgewechselt werden. Für ihn kam Kempe (42.). Nach einer dürftigen ersten Hälfte ging es torlos in die Kabinen.
Der 30. Spieltag
Wagner im Abseits, doch Rausch schlägt zu
Aus diesen kam Darmstadt hellwach heraus. Besonders Rausch stand in den ersten Minuten immer wieder im Blickpunkt. Nach rund 30 Sekunden sah er für ein Foul im Mittelfeld die erste Gelbe Karte des Spiels (46.), kurz darauf verfehlte er den Ingolstädter Kasten aus spitzem Winkel (47.). Und nur vier Minuten später traf er zum 1:0. Allerdings stand Vorlagengeber Wagner vor seinem Assist im Abseits (51.).
Die Partie gewann nun etwas an Unterhaltungswert und Tempo. Dies lag zuvorderst an Ingolstadt, denn die Hessen beschränkten sich in der verbleibenden Spielzeit fast ausschließlich auf die Defensive. Der FCI kam - und erarbeitete sich Torchancen: Christiansens Flachschuss von der Strafraumgrenze lenkte Mathenia um den Pfosten (59.), kurz darauf parierte er klasse und verwehrte damit Lezcano die Krönung seines super Solos (65.). Darmstadt leistete sich nun zahlreiche Fouls in der Nähe des Strafraums. Groß trat Freistoß um Freistoß, gefährlich wurde es kaum einmal.
So fuhr Darmstadt den entscheidenden Konter, Wagner machte einen langen Ball fest und initiierte so eigentlich erst den Angriff. Sirigu wurde auf der rechten Seite freigespielt, nach dessen Flanke drückte Wagner die Kugel über die Linie - 2:0, der Schlusspunkt (85.). Darmstadt brachte der zweite Heimsieg dieser Spielzeit drei wichtige Punkte im Abstiegskampf ein.
Ob die Lilien nachlegen können? In einer Woche treten sie samstags (15.30 Uhr) in Köln an. Ingolstadt empfängt zeitgleich Hannover 96.