Augsburgs Trainer Markus Weinzierl brachte im Vergleich zum 1:1-Unentschieden bei Eintracht Frankfurt zwei Neue: Max (Startelfdebüt) und Bobadilla (nach Gelbsperre) rückten für Stafylidis und Esswein ins Team.
Ingolstadts Coach Ralph Hasenhüttl hatte gegenüber der 0:4-Niederlage gegen Borussia Dortmund ein Trio neu an Bord: Özcan (Tor), Matip sowie Suttner (Startelfdebüt) standen für Nyland, Bregerie und Engel in der Anfangsformation.
Bei strahlendem Sonnenschein begegneten sich die bayerischen Rivalen vom Anpfiff weg mit hoher Intensität. Kampf war Trumpf in einer zerfahrenen Anfangsphase, in der sich vieles im Zentrum des Rasens abspielte und sich beide Defensivreihen keine Blöße gaben. Der FCA hatte technische Vorteile, der FCI beeindruckte mit Laufstärke und der Arbeit gegen den Ball.
Die Kontrahenten belauerten sich gegenseitig. Nach einem Ballverlust des Aufsteigers zeigte die Weinzierl-Elf eine ihrer Stärken, Werner hatte aber nach schnellem Umschalten sein Visier nicht genau genug eingestellt (16.). Wenig später schob Max auf der linken Außenbahn an, nach seiner Flanke rettete Matip per Kopf vor Caiuby (19.).
Ingolstadt kam offensiv lange Zeit über Ansätze nicht hinaus, legte sein Hauptaugenmerk auf defensive Stabilität. Die Augsburger Ballbesitzquote schnellte so zwischenzeitlich auf 70 Prozent, das Spiel der Fuggerstädter blieb aber gegen zweikampfstarke und hellwache Gäste, die am Ende fast fünf Kilometer mehr Laufleistung auf den Platz brachten, auch wegen oft zu unpräzisem Passspiel nur Stückwerk.
Lattenknaller von Suttner
Die besseren Chancen im ersten Durchgang sollte der im Laufe des ersten Abschnitts immer zielstrebigere FCI haben: Erst jagte Suttner einen direkten Freistoß aus 22 Metern an den Querbalken (30.), und gegen einen nun weiterhin kaum Ideen entwickelnden Europa-League-Teilnehmer bewahrte Hitz sein Team bei Hartmanns gefährlichem Flachschuss kurz vor dem Wechsel mit einer Glanzparade vor dem Rückstand (44.).
Der 3. Spieltag
Für den gelbverwarnten Caiuby stand mit Wiederanpfiff beim FCA Matavz auf dem Grün. Morales hatte die nächste Chance Ingolstadts, Hitz bewahrte beim Schuss des Amerikaners aufs kurze Eck die Ruhe (50.).
Werners Tausendprozenter - Leckies Traumtor
Wenig später meldete sich auch Augsburg im zweiten Abschnitt an: Bobadilla setzte sich rechts durch und flankte durch den Fünfer an den zweiten Pfosten, wo Werner aus vier Metern über das leere Tor schoss - und damit eine sogenannte tausendprozentige Möglichkeit vergab (53.).
Diese Gelegenheit war der Weckruf für die Weinzierl-Elf, die nun zielstrebiger agierte. Baiers Fernschuss fehlte es in der besten Phase der Hausherren an Präzision (59.) - dann aber folgte der Nackenschlag: Nach halbherziger Klärung von Max kam Leckie an den Ball, zog von rechts nach innen und aus 22 Metern mit links ab. Das Leder landete im rechten Winkel, Hitz sah dennoch nicht glücklich aus (63.).
Elfmeter? Drees lässt weiterlaufen
Drei Minuten später hätte sich Klavan nicht über einen Elfmeterpfiff beschweren können, als er den eingewechselten Lex im Strafraum robust zu Fall brachte - Drees' Pfeife blieb stumm. So blieb die Partie eng, auch weil Hinterseers Flugkopfball vorbeiging (71.).
Glück dann für den Aufsteiger, dass Werners Freistoßflanke aus dem Halbfeld an Freund und Feind vorbei an den Pfosten klatschte (72.). Matip rettete mit Glück gegen Matavz (79.), mehr aber kam nicht mehr von Augsburg, das einen Fehlstart hingelegt hat. Ingolstadt zeigt auch im zweiten Spiel, dass mit dem Aufsteiger in der Fremde nicht gut Kirschen essen ist.
Augsburg hat beim FC Bayern München am Samstag nach der Länderspielpause (12. September, 15.30 Uhr) das nächste Derby vor der Brust. Ingolstadt erwartet zur gleichen Anstoßzeit den VfL Wolfsburg.