Personell stellte BVB-Trainer Thomas Tuchel nach dem furiosen 7:2-Sieg gegen Odds BK Skien im Rückspiel der Europa-League-Play-offs zweimal um: Bürki kehrte in inzwischen gewohnter Manier zwischen die Pfosten zurück und verdrängte Weidenfeller auf die Bank. Dort fand sich auch Hofmann wieder, der Aubameyang weichen musste.
Ebenfalls zwei Neue fanden sich bei der Berliner Hertha im Vergleich zum 1:1 gegen Werder Bremen wieder: Brooks und van den Bergh ersetzten den angeschlagenen Hegeler sowie Kalou. Trainer Pal Dardai verzichtete quasi auf nominelle Stürmer, indem er Haraguchi als Stoßstürmer agieren ließ.
Der Japaner war es dann auch, der in einer ereignisarmen ersten Hälfte für die erste halbwegs gefährliche Szene sorgte, als er in letzter Sekunde von Hummels noch am Abschluss gehindert wurde. Da war schon eine Viertelstunde gespielt. Der BVB hatte naturgemäß Feldvorteile, kam aber zunächst nicht so richtig zur Entfaltung. Das lag an der Hertha, die defensiv durchaus zu überzeugen wusste, die Räume stark verdichtete und so den Westfalen den Zahn zog.
Der 3. Spieltag
So musste sich der BVB auf ruhende Bälle besinnen, um zum Erfolg zu kommen. Bei einer Ecke von links bekam Kagawa zu viel Platz, den er nutzte, um präzise in den Fünfer auf Hummels zu flanken, der wuchtig auf 1:0 stellte (27.). Trotz Rückstand verzichtete die "Alte Dame" anschließend darauf, die eigene defensive Grundordnung aufzugeben. Dadurch hatten es die Schwarz-Gelben nicht sonderlich schwer, den Vorsprung in die Pause zu bringen. Dieser wäre beinahe noch höher ausgefallen, Mkhitaryan scheiterte jedoch in der 39. Minute am gänzend reagierenden BSC-Schlussmann Kraft.
BVB fehlt die Effektivität
Dardai reagierte in der Halbzeit und brachte Weiser für den unauffälligen Stocker. Das Spiel der Gäste wurde dadurch nicht besser, vielmehr steigerte sich der BVB, der mehr Zugriff bekam und in der 51. Minute nachlegte: Kagawa passte sehenswert auf Ginter, der uneigennützig quer auf Aubameyang legte - 2:0 (51.).
Das Spiel war in Durchgang zwei lebendiger, was auch der Tatsache geschuldet war, dass die Berliner ein wenig mehr Risiken eingingen und sich den Dortmundern so mehr Räume boten. Mkhitaryan (55.) und Aubameyang (56.) setzten weitere Ausrufezeichen, während auf der Gegenseite Bürki bei einem Freistoß eingreifen musste (64.). Die Hertha bewies große Moral, drängte weiterhin auf den Anschluss und Dardai wechselte offensiv - so kamen Baumjohann und später Kalou in die Partie.
Die besseren Möglichkeiten hatten aber weiterhin die Westfalen - Reus (60.), Kagawa (72.) und Mkhitaryan (75., 83.). Weil Kalou eine Viertelstunde vor Schluss aus abseitsverdächtiger Position den Anschlusstreffer markiert hatte, blieb es bis zum Schluss eine spannende Angelegenheit. Am Ende sorgte der eingewechselte Ramos mit seinem Tor in der dritten Minute der Nachspielzeit dafür, dass es ein 3:1-Sieg wurde und der BVB die drei Punkte für sich verbuchen konnte - verdient war der Sieg allemal.
Beide Mannschaften verabschieden sich damit in die Länderspielpause. Für beide wird es am Samstag, den 12. September wieder ernst: Dortmund reist dann nach Hannover (15.30 Uhr), Hertha ist zur gleichen Zeit zu Hause gegen den VfB Stuttgart gefordert.