Ingolstadts Trainer Ralph Hasenhüttl veränderte seine Mannschaft gegenüber der 0:2-Niederlage in Wolfsburg nur auf einer Position. Im Mittelfeld spielte Almog Cohen für Max Christiansen, der mit Rückenproblemen ausfiel. Werder-Coach Viktor Skripnik dagegen tauschte nach dem Ausfall von Kapitän Clemens Fritz (Sprunggelenksprobleme) doppelt. Neu in die Mannschaft kamen im Vergleich zum 1:1 gegen Hoffenheim Levin Öztunali und Lukas Fröde, der sein Startelfdebüt in der Bundesliga feierte. Fin Bartels dagegen saß zunächst draußen. Auch Winterzugang Sambou Yatabaré, der gegen Ingolstadt erstmals nach seiner ligaübergreifenden Vier-Spiele-Sperre spielberechtigt war, saß zu Beginn nur auf der Bank.
Die Bremer dominierten die Anfangsphase und hatten deutlich mehr Ballbesitz als die Gastgeber. Die erste Torchance der Partie allerdings hatten die Ingolstädter - und trafen prompt. Nach einem Freistoß von Pascal Groß bekamen die Bremer den Ball nicht aus dem eigenen Strafraum. Felix Wiedwald parierte zwar zunächst gegen Cohen, Dario Lezcano aber setzte gut nach, der Ball sprang an die Latte und dann vor die Füße von Hübner, der aus kurzer Entfernung nur noch einschieben musste (12.).
22. Spieltag
Ingolstädter Spezialität: Tore nach Standards
Es dauerte einige Minuten, bis sich die Bremer vom Schock des frühen Gegentreffers erholt hatten. Die Mannschaft von Trainer Skripnik mühte sich anschließend, ließ über weite Strecken der ersten Halbzeit aber die spielerische Komponente vermissen. Viel zu häufig setzten die Bremer auf lange Bälle, einzig Claudio Pizarro versuchte sich immer wieder an einem sauberen Spielaufbau. Er war es auch, der die einzig echte Torchance für Werder im ersten Durchgang einleitete (27.). Mit einem Chip-Pass bediente er Anthony Ujah, der den Ball im Ingolstädter Strafraum perfekt aus der Luft stoppte, dann aber an FCI-Keeper Ramazan Özcan scheiterte.
Das schlechte Bremer Aufbauspiel ermöglichte es den Schanzern dann, den Ball bis zur Halbzeitpause weitgehend vom eigenen Tor fern zu halten. In der Offensive agierte die Elf von Trainer Hasenhüttl clever und holte noch mehrere vielversprechende Freistöße heraus, kam aber ebenfalls zu keiner nennenswerten Torchance mehr.
Yatabaré bringt frischen Wind
Auch im zweiten Durchgang hatten die Bremer mehr Ballbesitz und auch in der Zweikampfquote die Nase vorn. Zum Abschluss aber kamen sie nur selten. Wenn, dann meist nach Standardsituationen. Jannik Vestergaard, der erstmals als Bremer Kapitän auflief, köpfte nach Ecke von Florian Grillitsch knapp drüber (52.). Eine gute Möglichkeit vergab auf der Gegenseite Lezcano, indem er sich vor dem Bremer Strafraum in einen Zweikampf mit Theodor Gebre Selassie verwickeln ließ, obwohl rechts gleich zwei Mitspieler mitgelaufen waren und vollkommen freistehend vor dem Tor von Wiedwald lauerten (56.).
In der Folge allerdings stellten die Ingolstädter ihre Offensivbemühungen weitgehend ein und konzentrierten sich früh in der Partie auf die Verteidigung des knappen Vorsprungs. Die Bremer nutzten die sich bietenden Räume und versuchten sich deutlich häufiger als noch im ersten Durchgang mit spielerischen Mitteln dem Ingolstädter Tor zu nähern. Auch die Einwechslung von Yatabaré brachte noch einmal frischen Wind ins Bremer Spiel. Rettend eingreifen musste FCI-Torhüter Özcan aber nicht mehr.
Hinterseer darf zweimal vom Elfmeterpunkt ran
Im Gegenteil: Bauer holte im Zweikampf mit Yatabaré sogar noch einen Strafstoß für Ingolstadt heraus (89.). Lukas Hinterseer trat an und traf. Weil seine Mitspieler zu früh in den Sechzehner gelaufen waren, pochte Schiedsrichter Tobias Welz aber auf eine Wiederholung des Elfmeters. Hinterseer ließ sich davon nicht beirren und verwandelte auch im zweiten Anlauf (90.). Bremen bleibt damit auf dem Relegationsplatz, der FCI hat nun neun Punkte Vorsprung auf Werder.
Ingolstadt ist am kommenden Samstag (15.30 Uhr) zu Gast beim HSV. Bremen empfängt zur selben Zeit Darmstadt.