VfL-Coach Dieter Hecking nahm nach der 0:3-Niederlage auf Schalke vier Veränderungen vor: Casteels ersetzte den verletzten Kapitän Benaglio (Rippenprellung) im Tor. Außerdem erhielten Schäfer, Luiz Gustavo und Träsch den Vorzug vor Rodriguez, Guilavogui und Bendtner, der gar nicht im Kader stand. Die Spielführerbinde trug Naldo, der noch keine Minute in der bisherigen BL-Saison verpasst hatte. Bei den Gästen aus Oberbayern vertraute FCI-Trainer derselben Elf, die in der Vorwoche den FC Augsburg 2:1 besiegt hatte.
Wolfsburg gegen Ingolstadt, Champions-League-Teilnehmer gegen Aufsteiger - oder in anderen Worten: Achter gegen Zehnter. Die Schanzer traten beim favorisierten, wenn zuletzt auch kriselnden VfL mutig auf und scheuten die Zweikämpfe nicht. Wolfsburgs erste Aktionen entstanden fast ausschließlich aus Standardsituationen. Erwähnenswert war dabei lediglich ein Vieirinha-Freistoß (6.).
21. Spieltag
Leckie muss raus
Auch in puncto Ballbesitz und Zweikampfquote war die Partie ausgeglichen. Wolfsburg agierte zwar bemüht, tat sich aber schwer, hinter die letzte Linie der Ingolstädter zu kommen. In der 18. Minute gelang dies erstmals, doch da Costa passte gut auf und klärte vor dem einschussbereiten Draxler. Minuten später musste Ingolstadt erstmals wechseln: Multhaupt ersetzte den wohl verletzten Leckie (22.).
Draxler und Knoche bringen den VfL auf Siegkurs
Es blieb dabei: Defensiv verteidigte die Hasenhüttl-Elf clever und ließ nur wenig zu, ehe sich ein kapitaler Fehler von Groß einschlich. Der Zehner spielte in der Vorwärtsbewegung einen katastrophalen Fehlpass in die Füße von Draxler, der sofort auf Angriff umschaltete und Caligiuri einbezog. Der Deutsch-Italiener flankte kurz darauf in den Strafraum, wo Draxler den Konter erfolgreich abschloss (29.).
Fortan spielte der VfL stärker und war auch zwingender in seinen Aktionen. Die Hecking-Elf belohnte sich noch vor dem Seitenwechsel mit dem zweiten Treffer: Knoche staubte nach Kruses Schuss und Özcans Reflex aus kürzester Distanz zum 2:0-Pausenstand ab (39.).
Wölfe stellen Offensive ein - Casteels zur Stelle
Mit Cohen für Christiansen startete der zweite Durchgang, in dem die Ingolstädter mutig aus der Kabine kamen. Wolfsburg hingegen wirkte in den ersten Minuten nach dem Wiederbeginn zu lässig und tat in diesem Zeitraum fast nichts für die Offensive.
Daran änderte sich auch in der Folge nur wenig. Wolfsburg wollte nicht, Ingolstadt konnte nicht. Erst nach einer Groß-Ecke musste VfL-Schlussmann Casteels erstmals eingreifen und einen wuchtigen Matip-Kopfball parieren (67.). Auch bei einem Groß-Freistoß musste der Belgier aufmerksam sein (72.), während sein Gegenüber Özcan bis zu diesem Zeitpunkt im zweiten Durchgang nahezu beschäftigungslos war.
Bei Ingolstadt fehlte letztlich die Qualität, um die Wolfsburger Abwehr noch einmal in größere Bedrängnis zu bringen. Der VfL hingegen tauchte gar nicht mehr vor dem gegnerischen Tor auf und sparte sich seine Kräfte wohl für die kommende Aufgabe im internationalen Wettbewerb.
Denn für die Hecking-Elf geht es am Mittwoch im Achtelfinale der Champions League zu KAA Gent (20.45 Uhr). In der Liga sind die Wölfe am Samstag (15.30 Uhr) bei der Hertha gefordert, Ingolstadt empfängt zeitgleich den SV Werder.