Ingolstadts Trainer Ralph Hasenhüttl brachte im Vergleich zum 0:0 in Gladbach Roger für den Gelb-gesperrten Leckie und wählte somit eine nominell defensivere Variante.
Auch Darmstadts Coach Dirk Schuster musste nach dem 1:1 gegen den Hamburger SV mit Wagner auf einen Gelbsünder verzichten. Stroh-Engel rückte in die Sturmspitze.
Der Anpfiff der Partie verzögerte sich wegen genauer Einlasskontrollen um zehn Minuten. Knut Kircher zeigte bei dem zu erwartenden Kampfspiel gleich, wo es lang geht: Der Referee zückte nach Sekunden Gelb gegen Rosenthal, der gegen Keeper Öczan zu spät dran war. Erste Kombinationsversuche des FCI blieben im Abwehrdickicht der Lilien hängen, die es ihrerseits mit langen Pässen in die Spitze versuchten. Ein erstes Zusammenspiel mit Rosenthal schloss Wandspieler Stroh-Engel mit einem Volleyschuss durchaus gefährlich ab (7.).
Sulu gelingt die frühe Führung
Hasenhüttl wird sein Team sicherlich vor der immensen Standardstärke der 98er gewarnt haben - vergeblich: Nach der ersten Ecke der Gäste durch Rausch stand Sulu im Zentrum stabil und köpfte trotz engen Duells mit Suttner aus fünf Metern ins linke Eck ein (9.).
Die Oberbayern, die früh den verletzten Suttner durch Bauer ersetzen mussten (16.), traf das Gegentor ins Mark. Es lief kaum etwas zusammen bei den Hausherren, die gegen den gut geordneten SV kaum den Weg an den gegnerischen Strafraum fanden. 98 verdichtete die Räume, blieb kompromisslos bei seiner Defensivarbeit und präsent in den Zweikämpfen, initiierte selbst aber keine weiteren Torannäherungen.
Es folgte eine lange Phase des gegenseitigen Neutralisierens, in der die Kontrahenten beiderseits stark gegen den Ball arbeiteten. Es war sicherlich kein Zufall, dass der optisch überlegene FCI seine erste Chance ebenfalls durch einen Standard hatte: Mathenia fischte einen Groß-Freistoß aus dem rechten Eck, der nachsetzende Hartmann schoss aus drei Metern aus spitzem Winkel am langen Eck vorbei (33.).
Es folgte die stärkste Phase der Gastgeber, die den Gegner nun auch mit Kombinationsfußball forderten. Hinterseer vergab eine weitere dicke Ausgleichschance (43.), ehe auf der Gegenseite Heller Sekunden vor der Pause noch einen gefährlichen Nadelstich setzte.
Der 13. Spieltag
Vom Anpfiff weg hatte Bregerie die nächste Ausgleichschance, schoss aber knapp vorbei. Und Hübners Kopfball nach der folgenden Ecke flog in Mathenias Arme.
Doppelschlag binnen zwei Minuten
Darmstadt blieb seiner Linie des konsequenten Zerstörens treu, ließ danach wenig zu. Hasenhüttl passierte zu wenig vor dem gegnerischen Tor, mit Lex für Bregerie erhöhte er das Risiko (57.). Und nur eine Minute später fiel das verdiente 1:1: Niemeyer wehrte per Kopf zu kurz ab, Gondorf verlor den Zweikampf gegen Bauer, der aus 16 Metern abzog. Von der Unterkante der Latte sauste die Kugel ins linke Eck (58.).
Die Lilien waren geknickt, der FCI blieb am Drücker. Joker Lex passte flach quer in den Sechzehner, wo Diaz gegen Groß grätschte und den Regisseur zu Fall brachte - Elfmeter! Hartmann verwandelte sicher zum 2:1 (60.).
Nachdem die Schanzer das Spiel gedreht hatten, nahmen sie etwas Tempo raus und zogen sich zurück. Die Hessen kamen, brachten Kempe für Rosenthal (68.), bissen sich aber immer wieder fest. Rauschs direkter Freistoß, von Özcan um den Pfosten gelenkt (73.), blieb die einzig wirkliche Ausbeute der verstärkten Offensivbemühungen der Schuster-Elf.
Ingolstadt stand kompakt und setzte kurz vor Schluss die entscheidende Aktion: Morales dribbelte und flankte gegen Joker Rajkovic, der die Hereingabe abfälschte. Auf den Kopf von Hartmann, der im Hechtflug aus vier Metern einnickte (88.).
Ingolstadt tritt am Samstag (15.30 Uhr) die Reise zu Hannover 96 an. Darmstadt hat am Freitagabend (20.30 Uhr) am Böllenfalltor den 1. FC Köln zu Gast.