Der Mainzer Trainer Martin Schmidt tauschte gegenüber dem 3:0 im Pokal bei Drittligist Cottbus einmal Personal aus: Bengtsson ersetzte Park. Die Neuzugänge Frei und Niederlechner feierten ihr Bundesliga-Debüt.
Ingolstadts Coach Ralph Hasenhüttl hatte nach der 1:2-Blamage im Pokal bei Regionalligist Unterhaching nicht weniger als fünf Neue an Bord: Für Nyland, da Costa, Suttner, Christiansen und Lex standen Özcan (Tor), Levels, Engel, Morales und Leckie in der Startelf. Oder auch: Kein Neuzugang schaffte es in die Anfangsformation.
Bei sommerlichen Temperaturen gehörten die Anfangsminuten einer gut organisierten Gästeelf, die die ersten, wenn auch ungefährlichen Abschlüsse verzeichnete. Der FSV mühte sich um Struktur, Flügelspiel mit Brosinski und Clemens mündete in einen ersten Ansatz (8.), Umschaltspiel mit Sololäufen von Malli in Strafraumnähe in ungenutzte Freistöße aus aussichtsreichen Positionen (Frei, 13., Bengtsson, 15.). Die laufstarken Oberbayern legten ihr Hauptaugenmerk auf disziplinierte Arbeit gegen den Ball, versteckten sich aber keineswegs - Groß prüfte Karius per Flachschuss (15.).
In einer kampfbetonten Partie blieb das spielerische Moment oft Fehlanzeige, der Weg in die gefährliche Zone meist versperrt. Distanzschüsse waren so ein probates Mittel, die Visiere aber auf beiden Seiten ohne die notwendige Feinjustierung (Malli, 19., Groß, 23.).
Zu wenig: Nur Jairo versprüht Gefahr
Die 05er, in der ersten halben Stunde das optisch überlegene Team, suchten aufgrund hoher Fehlerquote bis auf eine flüssige Angriffsaktion (Jairo, 27.) im ersten Durchgang vergeblich nach einer Lücke im Abwehrdickicht von Ingolstadt. Die Hasenhüttl-Schützlinge setzten selbst immer wieder Nadelstiche (Distanzschuss Engels, 31.). Ende des ersten Durchgangs drehten sich die Spielanteile und der Aufsteiger übernahm gar das Kommando - mehr als ein unorthodoxer und letztlich ungefährlicher Abschluss Hartmanns kam dabei jedoch nicht heraus (42.).
Der 1. Spieltag
Zerfahren starteten die zweiten 45 Minuten, beide Teams warteten zunächst mit hoher Fehlpassquote auf. Nach zehn Minuten wachte Mainz auf, intensivierte vor allem das Flügelspiel. Die beste Phase der Schmidt-Elf führte zur bis dorthin besten Gelegenheit der Partie, Özcan rettete mit Blitzreflex gegen Niederlechners Abschluss aus sechs Metern (58.).
Hinterseer düpiert Bungert
Die Dominanz der Rheinhessen ebbte wieder ab, Hasenhüttl brachte Neuzugang Kachunga für Hartmann (61.). Und der erste wirklich konstruktive Angriff des FCI nach der Pause brachte die Führung: Morales schickte Hinterseer mit einem Diagonalpass in den Strafraum. Der Österreicher tanzte Bungert zu leicht aus und schlenzte die Kugel gekonnt aus elf Metern von halblinks ins lange Eck (66.).
Wie reagierte der FSV? Mit Impulsen von außen durch Personalwechsel (Koo für Jairo, später Muto für Niederlechner), die auf dem Rasen aber nicht ankamen: Mainz rannte zwar an, war in der Schlussphase gegen die kompakte Defensive der Oberbayern aber an Harmlosigkeit nicht zu überbieten und blieb ohne eine einzige zwingende Ausgleichschance.
Mainz 05 tritt zum Abschluss des 2. Spieltags am Sonntag (17.30 Uhr) bei Borussia Mönchengladbach an, Ingolstadt trifft zwei Stunden zuvor in seinem ersten Bundesliga-Heimspiel der Vereinsgeschichte auf Borussia Dortmund.