Gladbachs Trainer Lucien Favre verzichtete nach dem 2:0 in Hamburg auf personelle Änderungen. Erstmals wieder im Kader stand mit Daems (nach Rückenproblemen) der etatmäßige Kapitän.
Club-Coach Gertjan Verbeek nahm dagegen nach dem 0:3 gegen Freiburg zwei Wechsel vor: Für Mak (Fußprellung) und Stark übernahmen Feulner und Frantz.
"Mut und Herz zeigen" forderte Verbeek vor der Partie von seinen Akteuren. Und nach einer kurzen Phase des Abwartens setzten die Franken die Vorgabe ihres niederländischen Trainers konsequent um. Fast am Strafraum der Borussia attackierten die Nürnberger und störten das Aufbauspiel des VfL bereits im Ansatz. Gleichzeitig spielte der Club selbst zielstrebig nach vorne. Ter Stegen parierte einen Flachschuss von Kiyotake in der 12. Minute aber sicher.
Der 12. Spieltag
Doch neun Minuten später belohnten sich die Nürnberger für ihren bis dahin couragierten Auswärtsauftritt. Nach Ballverlust der Gladbacher auf der linken Abwehrseite spielte Kiyotake Drmic geschickt im Strafraum an, der eiskalt ins rechte Toreck einschoss (21.). Auch danach zog sich der Club nicht zurück, verteidigte weiter sehr hoch, was der Borussia überhaupt nicht behagte. Oftmals landeten Fehlpässe in den Füßen der Franken.
Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte gelang es der Favre-Elf, zweimal gefährlich vor das Tor von Schäfer zu kommen. Der erst parierte der Club-Torhüter gekonnt gegen eine wuchtige Direktabnahme von Arango (42.), dann zielte Kruse aus der Distanz flach knapp am Tor vorbei (44.). Auf der Gegenseite bauten Kiyotake mit einem Linksschuss (45.) sowie Feulner per Kopf (45.+1) beinahe die Führung aus.
In drei Minuten: VfL dreht das Spiel
Nach dem Seitenwechsel versuchte die Borussia die eigenen Offensivbemühungen zu intensivieren. Doch zunächst gelang es den Franken wie schon in den ersten 45 Minuten, den Spielaufbau meist schon im Ansatz empfindlich einzudämmen. Beim ersten guten Vorstoß der Nürnberger hatte der VfL Glück. Denn Xhaka trennte Landsmann Drmic im Strafraum resolut vom Ball und traf dabei vor allen Dingen das Bein des Angreifers. Schiedsrichter Christian Dingert ließ jedoch weiterspielen (53.).
Doch knapp zehn Minuten später leitete eine kuriose Wechselaktion den Wende ein. Nilsson hatte zunächst Oberschenkelprobleme angedeutet, bekundete jedoch beim Hinausgehen in Kommunikation mit Verbeek leichtes Unverständnis (62.). Danach nahm das Spiel der Gladbacher deutlich an Fahrt auf. Nur zwei Minuten später verhinderte Schäfer mit einer Großtat gegen Raffael den Ausgleich (64.). Doch wenig später war es soweit: Arango hatte halblinks vor dem Strafraum kurzzeitig zu viel Platz und schlenzte maßgenau über Schäfer hinweg ins kurze Eck (72.).
Doch damit noch nicht genug. Ausgerechnet der für Nilsson eingewechselte Stark produzierte nur wenig später nach Freistoßflanke von Arango unbedrängt ein Eigentor (75.). In der Folge gab sich der Club nicht auf und kam durch Drmic in der 81. Minute dem Ausgleich mehr als nur nahe: Der Schuss des Schweizers aus etwa zehn Metern prallte von der Unterkante der Querlatte - schwer zu erkennen - wohl knapp hinter der Torlinie auf, das Unparteiischen-Gespann ließ aber weiterspielen. Auf der Gegenseite entschied dagegen der VfL mit dem 3:1 durch Herrmann kurz vor Schluss aus halbrechter Position die Partie (88.).
Mönchengladbach gastiert nach der Länderspielpause am Freitag (22. November, 20.30 Uhr) in Stuttgart, Nürnberg empfängt am Tag darauf (15.30 Uhr) den VfL Wolfsburg.