Bei den seit acht Spielen ungeschlagenen Wolfsburgern nahm Trainer Dieter Hecking nach dem 1:1 beim HSV nur einen Wechsel vor. Perisic durfte gegen seinen Ex-Klub erstmals seit dem 25. Spieltag wieder von Beginn an ran. Youngster Arnold musste dafür auf der Bank Platz nehmen.
Es gelte im Rhythmus zu bleiben, hatte BVB-Coach Jürgen Klopp im Hinblick auf das Champions-League-Finale in zwei Wochen angekündigt. Und so kehrten Hummels, Piszczek, Bender und Reus nach dem 1:1 gegen die Bayern in die Startelf zurück. Subotic und Blaszczykowski - für den Großkreutz auf rechts eine Position vorrückte, erhielten eine Pause, auch Kehl und Schieber mussten weichen.
Wolfsburg begann couragiert, doch es war der BVB, der früh in Führung ging: Reus spielte einen Freistoß quer zu Sahin, der den Ball gefühlvoll über die für einen Moment unsortierte VfL-Abwehr hob. Bender vollstreckte mit langem Bein - sein erstes Saisontor (5.).
33. Spieltag
Die Wolfsburger schüttelten sich kurz, schlugen dann jedoch zurück - und wie! Mit drei Treffern binnen zwölf Minuten riss der VfL das Ruder komplett herum. Zweimaliger Torschütze dabei: der frühere Dortmunder Perisic, der seit seinem Wechsel im Winter noch nicht im VfL-Trikot getroffen hatte. Erst war der Kroate nach Zuspiel von Landsmann Olic am zweiten Pfosten zur Stelle (14.), dann senkte sich sein abgefälschter Schuss von der Strafraumgrenze ins Tor (23.). Für den dritten Schlag sorgte Naldo, der nach einer Ecke völlig frei zum Abschluss kam (26.).
Nach dem Ausgleich hatte der BVB völlig die Ordnung verloren. Und es wurde nicht besser. Wiederholt leisteten sich die Dortmunder leichte Ballverluste im Spielaufbau. Nach vorne lief nichts mehr zusammen - und hinten präsentierten sich die Gäste mitunter hanebüchen. Bestes Beispiel dafür war ein verunglückter Kopfball von Felipe Santana, der an den Pfosten des eigenen Tores klatschte (38.). Wenig später strich ein Olic-Schuss nur knapp am Tor vorbei. Der Champions-League-Finalist war mit dem 1:3 zur Pause bestens bedient.
Klopp musste reagieren und wechselte doppelt: Für Großkreutz und Bender kamen Blaszczykowski und Schieber, der damit sein 100. Bundesligaspiel absolvierte. Der BVB zeigte sich nun deutlich verbessert und gab durch Lewandowski in der Offensive gleich mal das erste Lebenszeichen ab (48.). Wenig später verhinderte Hasebe im Laufduell mit Reus den Anschlusstreffer, auf den Dortmund nun verstärkt drängte. Schieber verpasste sein Tor im Jubiläumsspiel nach Zuspiel von Kuba nur knapp (58.).
Teilten sich am Ende die Punkte: Mats Hummels (r.) und Ivica Olic. Getty Images
Nach kurzer Verschnaufpause nahm der Druck der Dortmunder, nun mit Leitner für Felipe Santana und damit noch offensiver, in der Schlussphase wieder zu. Nach Traumpass von Gündogan gelang Reus sechs Minuten vor Schluss tatsächlich noch der Anschlusstreffer. Dabei profitierte der Nationalspieler auch von Benaglios zögerlichem Vorgehen. Und es kam noch besser für den BVB: Nachdem Olic bei einem Konter zuvor die Entscheidung zu Gunsten des VfL verpasst hatte, war es erneut Reus, der sich an der Strafraumgrenze durchsetzte und den Ball zum 3:3 unter die Latte jagte.
Wolfsburg blieb damit zwar zum neunten Mal ungeschlagen, beendet die Saison jedoch mit nur drei Heimsiegen - nur Fürth hat weniger (0). Zum Abschluss geht's für den VfL nach Frankfurt. Dortmund - durch den Punktgewinn jetzt ganz sicher Zweiter - begeht seine Generalprobe für das Champions-League-Finale gegen die Bayern in Wembley zuhause gegen Hoffenheim, für das es im Abstiegskampf noch um alles geht.