Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia musste nach der 0:3-Klatsche beim FC Augsburg auf die gesperrten Niedermeier (5. Gelbe) und Ibisevic (10. Gelbe) verzichten. Dafür rückten Felipe und Okazaki in die Startelf. Das taktische System wurde von einem 4-2-3-1 auf ein 4-4-2 umgestellt. Fürths Coach Frank Kramer tauschte im Vergleich zum 2:3 gegen Hannover nur die Position auf dem linken Flügel: Hier durfte Pledl für Park beginnen.
Der VfB nahm das Heft des Handels schon früh in die Hand und hatte viel Ballbesitz. Die SpVgg störte schon früh mit Pressing und arbeitete aggressiv gegen den Ball. So neutralisierten sich beide Mannschaften im Mittelfeld. In den Strafräumen blieb es lange ruhig. Erst eine Sakai-Flanke, die sich zum Torschuss entwickelte, sorgte für einen Aufschrei: Der Japaner verfehlte den Winkel nur knapp (11.).
Auch in der Folge spielte sich das Geschehen hauptsächlich im Mittelfeld ab. Einzig die Schwaben brachen hin und wieder über die Flügel durch und sorgten mit scharfen Hereingaben für Gefahr (22., 24., 27., 30.) oder näherten sich nach Standards von Maxim dem Tor an. Hier hatte Okazaki die beste Möglichkeit zur Führung, verfehlte mit seinem Kopfball das rechte Kreuzeck aber knapp (18.).
Von den Kleeblättlern kamen in der Vorwärtsbewegung fast gar keine Impulse. So entwickelte sich mehr und mehr Einbahnstraßenfußball in Richtung Hesl. Kramer reagierte, nahm Pledl heraus und schickte dafür Zimmermann aufs Feld (34.). Daraus entwickelte sich eine kurze Drangphase der Franken mit ersten Abschlüssen von Zimmermann und Prib (beide 36.). Danach gaben aber die Schwaben wieder den Ton an. Nach einen schnell ausgeführten Freistoß lief Traoré alleine auf das Tor zu, traf aber nur den Pfosten (38.).
Sakai trifft - ins eigene Tor!
Der 32. Spieltag
Kramer schickte zur zweiten Halbzeit gleich den nächsten Wechsel hinterher und brachte Petsos für Geis (46.). An der Rollenverteilung änderte sich aber nichts. Stuttgart wirkte gedanklich wacher und schneller und drängte auf die überfällige Führung. Prib stoppte Harnik kurz nach der Strafraumgrenze mit einem Foul. Schiedsrichter Guido Winkmann entschied aber auf Freistoß für die SpVgg, die sich über einen Elfmeterpfiff nicht hätte beschweren dürfen (50.). Keine Zeigerumdrehung später rückte Prib wieder in den Mittelpunkt. Der Fürther nahm ein Zuspiel im gegnerischen Sechzehner per Brust an. Sakai grätschte dazwischen und lenkte die Kugel unglücklich ins eigene Tor (51.).
Dieser Spielstand kam den Franken entgegen. Die Gäste konzentrierten sich weiter voll auf die Defensive und entlasteten nur vereinzelt mit Kontern. Die Schwaben rannten immer wieder an, ließen dabei aber die Durchschlagskraft vermissen.
Rüdiger sieht Rot! Nehrig verschießt Elfmeter
Luftkampf: Stuttgarts Alexandru Maxim (li.) gegen Fürths Felix Klaus (re.). picture alliance
Stuttgart schien allmählich die Geduld zu verlieren und leistete sich mehr und mehr Abspielfehler. Gerade als der VfB eingelullt war, drängte die SpVgg nach vorne: Klaus spitzelte die Kugel in den Lauf von Djurdjic, der alleine auf Ulreich zulief. Zwar ließ der Serbe den Torwart aussteigen, traf dann aber aus spitzem Winkel nur den Außenpfosten (71.). Die Kleeblättler waren plötzlich wieder im Spiel und fanden auch offensiv statt.
In der Drangphase der Franken schwächten sich die Hausherren selbst. Rüdiger holte sich wegen Nachtretens gegen Klaus die Rote Karte ab (74.). Fürth bekam einen Elfmeter zugesprochen und hatte die Entscheidung auf dem Silbertablett präsentiert bekommen. Nehrig trat an und schoss genau auf Ulreich, der parierte (76.).
Azemi erzielt sein erstes Bundesliga-Tor
In der Schlussphase war so noch einmal alles offen. Das Tor der SpVgg schien für den VfB aber wie vernagelt. So traf Azemi kurz vor dem Ende zum 2:0-Endstand. Fürstner hebelte die Schwaben-Defensive mit einem klugen Pass aus. Prib tauchte frei vor Ulreich auf und legte noch einmal quer zum mitgelaufenen Azemi, der den Ball ins leere Tor drückte (89.).
Am 33. Spieltag (alle Spiele am Samstag, 15.30 Uhr) hat der VfB ein Auswärtsspiel beim FC Schalke 04. Die SpVgg hat die letzte Chacne auf den einzigen Heimsieg der Saison im Duell gegen den SC Freiburg.