Frankfurts Trainer Armin Veh beließ es im Vergleich zum 0:0 in Hannover bei einem Wechsel und brachte Rode (nach Gelb-Sperre) für Matmour. VfB-Coach Bruno Labbadia indes brachte nach der 1:3-Pleite bei Lazio Rom und dem gleichbedeutenden Europa-League-Aus drei Neue: Boka und Kvist meldeten sich wieder fit und fanden sich ebenso in der Startelf wieder wie Traoré. Hajnal, Holzhauser sowie Macheda mussten mit der Bank vorliebnehmen.
Die jüngsten Negativerlebnisse - Frankfurt wartete seit 505 Minuten auf ein Tor, Stuttgart kassierte vier Niederlagen in Folge - machten sich nach Anpfiff auch auf dem Platz bemerkbar. Vorsichtig, gar verhalten starteten beide Mannschaften in die Partie.
Der 26. Spieltag
Einen Tick offensiver und auch strukturierter traten jedoch die Hessen auf, die aktiver waren und zielstrebiger nach vorne spielten. Die SGE kam daher auch zu optischen Vorteilen, nennenswerte Abschlüsse sprangen dabei aber ebenso wenig heraus wie bei den auf Konter lauernden Schwaben. Es entwickelte sich also eine durchschnittliche Bundesliga-Partie, der es zunächst an Torraumszenen mangelte.
Das änderte sich nach einer guten Viertelstunde, als Ibisevic nach Trapps unnötigem Ausflug aus 15 Metern rechts vorbei köpfte (16.). Fast im Gegenzug das Tor für die Hausherren: Schwegler passte wunderbar in die Gasse auf Aigner, der frei vor Ulreich auftauchte, diesen aus zentraler Position mit einem Rechtsschuss ins lange Eck überwand und damit nach 521 langen Minuten die torlose Zeit der Frankfurter beendete (17.). Die Eintracht hatte mehr in die Partie investiert und sich die Führung deshalb redlich verdient.
Stuttgart betreibt viel Lärm um Nichts - Ibisevic nervenstark
Rettungstat: Trapp (re.) klärt gegen Gentner, Anderson beobachtet es ganz genau. picture alliance
Nun waren die Schwaben gefordert, der VfB mühte sich auch - nur fehlte es den Gästen an Passgenauigkeit, sodass Trapp weiterhin nicht geprüft wurde. Besser machten es die Hessen, die hinten stabil waren und vorne immer wieder Nadelstiche setzten: Celozzi (27.) und Rode (32.) verpassten eine noch höhere Führung der Hausherren. Dagegen zahlte sich der enorme Aufwand der Stuttgarter, die viel Laufarbeit leisteten und leidenschaftlich keinem Zweikampf aus dem Weg gingen, nicht aus. Zu umständlich stellten sich die Labbadia-Schützlinge an, konnten sich im ersten Durchgang im Grunde nur eine Halbchance über Ibisevic (42.) erarbeiten und mussten folglich mit einem Rückstand den Kabinengang antreten.
Mit demselben Personal und einem Elfmeter für die Schwaben ging es in den zweiten Durchgang: Schwegler kam im eigenen Sechzehner gegen Boka zu spät und holte diesen klar von den Beinen. Schiedsrichter Peter Sippel entschied auf Strafstoß, den Ibisevic sicher zum 1:1 verwandelte (49.). Die Zeiger waren also wieder auf null gestellt, und die Intensität nahm zu. Kämpferisch war beiden Mannschaften nichts vorzuwerfen, spielerisch erlaubten sich die Akteure jedoch zu viele unnötige Ballverluste und kamen folglich auch lange Zeit nicht mehr zu nennenswerten Abschlüssen.
Mit fortschreitender Spieldauer wurde der VfB immer passiver, geriet zusehends unter Druck, überstand aber zwei brenzlige Situationen (Meier, 62.; Inui, 67.) und lag plötzlich unverhofft in Führung: Niedermeier stand bei einer Ecke sträflich frei im gegnerischen Sechzehner und köpfte das 2:1 (71.). Veh reagierte auf den Rückstand umgehend, brachte Lakic und Matmour und kündigte damit die Schlussoffensive an. Die SGE versuchte es auch, erhöhte die Schlagzahl, fand die Lücke in der vielbeinigen VfB-Abwehr aber nicht. In der Schlussphase wurde es hektisch, auch weil es bis zum Ende ein enges Duell blieb. Knifflig wurde es in der 85. Minute, als Ulreich bei einer Rettungstat sowohl Ball als auch Gegenspieler Lakic im eigenen Sechzehner traf. Referee Sippel winkte ab und sorgte für Unmut bei den Hessen, die sich letztlich mit der Niederlage abfinden mussten.
Nach der Länderspielpause ist die Frankfurter Eintracht am Ostersonntag (17.30 Uhr) bei der SpVgg Greuther Fürth gefordert, tags zuvor empfängt der VfB die Borussia aus Dortmund.