HSV-Coach Thorsten Fink reagierte auf die 1:5-Schlappe in Hannover mit einem personellen Wechsel: Beister durfte für Skjelbred ran. Allerdings wurde die Mittelfeld-Raute mit Badelj, Aogo, Son und van der Vaart sehr offensiv ausgerichtet.
Fürths Interimstrainer Ludwig Preis musste nach dem 0:0 zu Hause gegen Leverkusen auf den verletzten Prib (Muskelfaserriss im Oberschenkel) verzichten und brachte dafür Abräumer Varga, der nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre wieder zur Verfügung stand.
Hamburg spielt Powerplay, doch Djurdjic trifft
Das 1:0: Fürths Nikola Djurdjic (re.) trifft gegen Hamburgs Torwart René Adler. Getty Images
Die Hamburger begannen motiviert und drängten vom Anpfiff weg energisch nach vorne: Jansen per Kopf (1.) und Beister mit einem Alleingang (3.) hatten schon früh zwei hochkarätige Chancen auf die Führung, ließen diese aber ungenutzt. Auch in der Folge ließ sich die Defensive der Franken zu leicht überwinden. Nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte kam Rudnevs zum Abschluss, scheiterte aber an Hesl (13.).
Der HSV schien aufgrund dieser klaren Überlegenheit etwas überheblich zu werden. Rajkovic verlor den Ball im Mittelfeld und die SpVgg schaltete sofort um: Pledl hob den Ball in den Lauf von Djurdjic, der frei vor Adler auftauchte und mit einem Heber traf (14.). Dies war die erste Offensivaktion der Fürther in diesem Spiel. Die Hanseaten antworteten mit wütenden Angriffen und hebelten die fränkische Hintermannschaft wiederholt mit einem langen Ball aus. Aogo legte für Beister ab, der sich um Sobiech herumdrehte und platziert aus 13 Metern in den Winkel traf (21.).
Die Hausherren hielten die Zügel nun straffer in der Hand und den Druck aufrecht. Die Fürther Abwehr wackelte ein ums andere mal verdächtig, doch die Hamburger ließen mehrere Möglichkeiten ungenutzt: Beister scheiterte an einer Hesl-Parade (27.), van der Vaart schoss nach einer Diekmeier-Flanke nur knapp vorbei (31.), Rudnevs zielte genau auf Hesl (40.) und auch Aogo hatte freies Schussfeld und vergab völlig überhastet (40.). In dieser Phase konnten die Kleeblättler kaum noch für Entlastung sorgen und sahen sich minutenlang in die Defensive gedrängt. Dennoch retteten die Franken das 1:1 in die Halbzeitpause.
Fürth mit Drangphase - Hesl rettet das 1:1
Der 24. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel störte die SpVgg den gegnerischen Spielaufbau deutlich früher und sorgte so für etwas mehr Entlastung. Hamburg blieb dennoch die bessere Mannschaft, hatte viel Ballbesitz und hebelte die anfällige Defensive der Franken immer wieder mit Bällen aus der eigenen Hälfte aus. So tauchte van der Vaart nach einem Rajkovic-Heber völlig frei vor Hesl auf, schoss aber aus elf Metern zentral auf den Torwart (50.).
Durch die fahrlässige Chancenverwertung der Hanseaten blieb Fürth weiter im Spiel. Die Kleeblättler verschafften sich durch das Pressing immer mehr Räume und setzten nach Balleroberungen auf schnelle Konter. Genau für diese Gelengeheiten brachte Preis Park (55.). Auch Fink reagierte und stellte seine Elf durch die Hereinnahme von Arslan noch eine Spur offensiver ein (57.).
Ich war's: Maximilian Beister traf zum 1:1-Ausgleich. picture alliance
Wie aus dem Nichts entwickelten plötzlich die Gäste eine Drangphase und hatte gleich dreimal die Möglichkeit zur erneuten Führung: Djurdjic wurde in letzter Sekunde noch von Rajkovic gestört (66.), Geis prüfte Adler aus der Distanz (68.) und Fürstner zielte nur haarscharf vorbei (69.). Nun kippte das Spiel zu Gunsten der Kleeblättler, die nun das Gros der Zweikämpfe für sich entschieden.
In der Schlussphase wollten beide Mannschaften unbedingt den Sieg. Beide Trainer brachten mit Berg (75.) und Asamoah (78.) jeweils frische Stürmer. Diese Maßnahme hatte jedoch zur Folge, dass sich die Teams weitestgehend im Mittelfeld neutralisierten. Einzig Son (79.) und Berg (84.) brachten noch einen Abschluss zu Stande. In der Nachspielzeit hatte Westermann das Siegtor noch einmal auf dem Fuß, doch Hesl warf sich dazwischen und rettete das 1:1.
Für Hamburg geht es nächste Woche Sonntag (17.30 Uhr) beim VfB Stuttgart weiter. Fürth empfängt tags zuvor am Samstag (15.30 Uhr) die TSG 1899 Hoffenheim zum Abstiegs-Gipfel.