Düsseldorfs Trainer Norbert Meier musste nach der 0:1-Niederlage in Freiburg auf die Gelb-gesperrten Lambertz und Bodzek verzichten und stellte dafür Fink und Bellingshausen in die Startelf. Außerdem durfte Schahin gegen seinen Ex-Verein von Beginn an ran. Er spielte für Ilsö.
Fürths Coach Mike Büskens konnte im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Wolfsburg nicht auf Pekovic (5. Gelbe und Oberschenkelprobleme) zurückgreifen. Dafür meldete sich Prib (nach Syndesmoseanriss) in der Startformation zurück. Zudem bekam Nehrig den Vorzug vor Asamoah.
Hesl hält Schahins Strafstoß
Gruppenkuscheln: Torschütze Bellinghausen freut sich mit Oliver Fink (li.) und Stylianos Malezas (re.). picture alliance
Von wegen Abtastphase! Beide Mannschaften gingen sofort voll zur Sache und lieferten sich einen lebhaften Auftakt. Nach nicht einmal zwei Minuten zeigte Schiedsrichter Tobias Welz schon auf den Punkt: Kruse war seinem Bewacher Zimmermann an der Strafraumkante enteilt und ging nach einem Foul zu Boden. Ausgerechnet der Ex-Fürther Schahin trat zum Elfmeter an, doch SpVgg-Torwart Hesl antizipierte die richtige Ecke, tauchte nach rechts ab und hielt den schwach geschossenen Strafstoß sogar fest (3.).
Nach diesem Aufreger entwickelte sich eine intensive Partie mit hohem Tempo und leidenschaftlichen Zweikämpfen. In den Strafräumen sorgte dann die SpVgg für Furore: Erst traf Nehrig aus kurzer Distanz den Pfosten (15.), dann traf Djurdjic mit einem Fallrückzieher die Latte (16.). Der Treffer hätte wegen eines Offensivfouls aber ohnehin nicht gezählt.
Bellinghausen profitiert von Zimmermanns Blackout
Gerade als die Partie zu Gunsten der Fürther zu kippen schien, ging Düsseldorf wie aus dem Nichts in Führung. Giefer schlug das Spielgerät mit einem weiten Abschlag nach vorne, wo Zimmermann statt eines Rückpasses eine Steilvorlage für Bellinghausen in Richtung des eigenen Tores spielte. Der Flügelflitzer bedankte sich, lief alleine auf Hesl zu und tunnelte den Torwart zum 1:0 (18.)!
Die Kleeblättler wirkten nun merklich verunsichert, wackelten in der Defensive verdächtig und hatten Glück, dass Balogun bei einer Bellinghausen-Ecke aus sechs Metern genau auf Hesl köpfte (22.). Ansonsten zeigte die Fortuna die deutlich ausgereiftere Spielanlage und ließ nur wenig zu. Taktisch setzten die Hausherren auf Offensivpressing, standen aber dennoch kompakt im Mittelfeld. Für Fürth war so kein Durchkommen. Die SpVgg schwächte sich dafür noch vor der Halbzeitpause selbst: Varga sah nach seinem zweiten taktischen Foul der Partie (12., 38.) die Gelb-Rote Karte. Eine harte Entscheidung von Schiedsrichter Welz.
Reisinger vergibt die Entscheidung mehrfach
Der 22. Spieltag
Personell unverändert ging es bei beiden Mannschaften in den zweiten Durchgang. Düsseldorf war sofort im Spiel und kam kurz nach Wiederanpfiff zu einer Großchance: Schahin wuchtete eine Fink-Flanke aufs Tor, Hesl parierte mit einem Reflex (49.). Fortan ließ die Fortuna die Zügel ein wenig schleifen und ließ die Franken so aufkommen. Jetzt schaffen es die Kleeblättler zwar wieder in Strafraumnähe, doch die Offensivspieler trafen in den entscheidenden Momenten die falsche Entscheidung. So gab es für F95-Torwart Giefer weiter wenig zu tun.
Im weiteren Verlauf waren die 37.378 Zuschauer in Düsseldorf unzufrieden mit der Passiviät ihrer Mannschaft in Überzahl und reagierten mit Pfiffen. Auch Meier zog die Konsequenzen und brachte mit Ilsö einen frischen Angreifer (63.). Dies zeigte sofort Wirkung und die Fortunen zogen noch einmal an: Reisinger scheiterte mit einem Alleingang am starken Hesl (64.). Kurz darauf reagierte der Torwart erneut glänzend, als Reisinger nach einem Sobiech-Fehler aus zwei Metern zum Schuss kam und per Fußabwehr entschärfte (69.).
Immer wieder Hesl
Luftkampf: Fürths Lasse Sobiech (li.) gegen Düsseldorfs Stefan Reisinger. picture alliance
Bis zum Schlusspfiff spielten nur noch die Hausherren. Die Gäste wirkten überfordert und brachten keinen vernünftigen Angriff mehr zu Stande. Düsseldorf verpasste dafür mehrfach, für die Entscheidung zu sorgen: Kruse (80., 81., 89.) und Ilsö (83.) scheiterten immer wieder am starken Hesl.
Von der SpVgg kam hingegen nichts mehr. Die Kleeblätter schafften es nur noch selten über die Mittellinie. Einzig Sararer gab noch einen Warnschuss ab (90.), dann war Schluss.
Düsseldorf spielt nächste Woche Samstag (18.30 Uhr) das Top-Spiel auf Schalke. Fürth hat tags darauf (Sonntag, 17.30 Uhr) Heimrecht gegen Bayer Leverkusen.