Dortmunds Trainer Jürgen Klopp vertraute vorwiegend auf die Elf, die den HSV mit 5:1 zerlegt hatte. Nur im Tor gab es einen Wechsel: Weidenfeller kehrte nach Rückenproblemen zurück und verdrängte Langerak auf die Bank.
Hoffenheims Trainer Holger Stanislawski musste im Vergleich zum 0:0 gegen Hannover Torjäger Ibisevic, der unter der Woche nach Stuttgart gewechselt war, ersetzen. Außerdem rotierte Mlapa aus der Anfangsformation. Weis sowie Johnson waren dafür neu im Team.
Die Dortmunder begannen furios, setzten sich vom Anpfiff weg in der gegnerischen Hälfte fest und kreierten eine erstklassige Chance nach der anderen. Die Hoffenheimer hatten es nur ihrem Torhüter Starke zu verdanken, dass sie nicht frühzeitig in Rückstand gerieten. Der 30-Jährige parierte teilweise glänzend gegen Lewandowski (5.), Blaszczykowski (6.) und erneut Lewandowski (8., 9.).
Der 19. Spieltag
So wie die Partie begonnen hatte, war es nur eine Frage der Zeit, ehe der BVB in Führung gehen würde. Nach 16 Minuten war es dann passiert! Nach Starkes Pass auf Rudy war dieser unaufmerksam und verlor gleich die Kugel an Kehl, der umgehend Kagawa in Szene setzte. Der Japaner marschierte in den Sechzehner und vollendete dann trocken aus elf Metern - 1:0 (16.). Fünf Minuten später hätte es fast erneut geklingelt, diesmal rettete Starke jedoch gegen Bender.
Von den Kraichgauern kam bis dato rein gar nichts, den ersten Torschuss der Gäste gab es erst in der 29. Minute - und das war ein im Grunde harmloser Salihovic-Freistoß. Kurz darauf folgte der nächste Streich des Meisters: Mit einem einfachen Doppelpass nahmen Kagawa und Blaszczykowski gleich drei Mann im gegnerischen Strafraum aus dem Spiel. Der Pole flankte dann von rechts in den Fünfer zu Großkreutz, der freistehend das 2:0 markierte (31.). Auch in der Folge blieb es eine extrem einseitige Angelegenheit, in der die Dortmunder absolut tonangebend waren und im ersten Durchgang nur einmal ernsthaft in Bedrängnis gerieten, als Babel nach tollem Solo Weidenfeller prüfte (34.). Kurz vor dem Seitenwechsel netzte Großkreutz erneut ein, wurde aber wegen Abseits zurückgepfiffen, sodass es letztlich bei der hochverdienten 2:0-Pausenführung der Schwarz-Gelben blieb.
Hände hoch: Dortmunds Großkreutz (Mi.) feiert sein soeben erzieltes 2:0. Getty Images
Hoffenheim wacht zu spät auf
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich das gleiche Bild. Hoffenheim ideenlos, blutleer und fehlerbehaftet. Dortmund engagiert, hellwach und gnadenlos! Braafheid leistete sich einen Stockfehler und verlor so den Ball an Kagawa, der Großkreutz bediente. Dieser legte im Sechzehner per Hacke für den Japaner ab - 3:0 (55.). Alles klar? Nein, denn auf einmal wachte 1899 auf und spielte plötzlich frecher auf. Was hatten sie auch schon zu verlieren?
Der BVB schaltete dagegen einen Gang zurück und geriet folglich unter Druck. Weidenfeller zeichnete sich zuerst gegen Babel aus (60.), musste sich dann aber Johnson geschlagen geben: Nach Braafheids Flanke stand der Deutsch-Amerikaner goldrichtig und verkürzte aus sieben Metern (63.). Bei der TSG keimte wieder so etwas wie Hoffnung auf, allerdings sollte diese unerfüllt bleiben. Zu abgeklärt präsentierten sich die Gastgeber, die nun über Konter immer wieder Nadelstiche setzten. Frühzeitig entscheiden konnte der BVB das Spiel jedoch nicht, auch weil Blaszczykowskis Freistoß knapp danebenging (68.) und Lewandowski im Eins-gegen-Eins gegen Starke das Nachsehen hatte (72.). Kurz darauf wurde der Pole in letzter Sekunde von Williams am Abschluss gehindert (76.).
Stanislawski versuchte noch einmal alles und brachte mit Mlapa und Musona weitere Angreifer, an der ersten Bundesliga-Niederlage der Hoffenheimer in Dortmund war allerdings nicht mehr zu rütteln.
Die Dortmunder sind bereits am kommenden Freitag in Nürnberg gefordert. Tags darauf empfangen die Hoffenheimer den FC Augsburg.