Auf Seiten der TSG 1899 Hoffenheim nahm Trainer Holger Stanislawski gegenüber der 0:2-Niederlage in Hamburg gleich fünf Veränderungen in seiner Startelf vor. Beck (Gelbsperre) und Braafheid (Muskelquetschung im Oberschenkel) fielen aus, Weis, Rudy und Ibisevic traf der Bannstrahl des Trainers. Dafür begannen Vorsah, Williams, Roberto Firmino, Mlapa und Obasi. Beim SC Freiburg änderte Marcus Sorg seine Anfangsformation gegenüber dem 2:2 gegen Hertha auf zwei Positionen. Ferati musste auf der Bank Platz nehmen und Rosenthal fehlte wegen eines Faserrisses im Adduktorenbereich. Dafür begannen Hinkel und Makiadi.
Die Hausherren begannen mit viel Druck und brachten die Abwehr des SC Freiburg in der Anfangsphase zwei Mal in Wackeln. In der neunten Minute köpfte Butscher eine Flanke von Roberto Firmino nicht richtig weg. Obasi schnappte sich das Sportgerät und spielte zurück vor das Freiburger Tor. Dort kam Mlapa mit dem Kopf aber nicht mehr richtig an den Ball und beförderte die Kugel über das Tor. Zwei Minuten später testete Salihovic mit zwei stark angeschnittenen Eckbällen den Freiburger Keeper. Baumann konnte aber mit Mühe retten (11.).
Der 14. Spieltag
Danach bekamen die Gäste den Angriffselan der Kraichgauer besser unter Kontrolle. Es ging wenig Richtung Tor von Baumann, was allerdings auch daran lag, dass sich im Offensivspiel des Heimteams wenig bewegte. Erst ein Freiburger sorgte in der 19. Minute für die nächste Torchance der Stanislawski-Elf. Flum brachte mit einem riskanten Rückpass seinen Torwart in ernste Schwierigkeiten. Baumann reagierte aber glänzend und konnte gegen den anstürmenden Babel retten.
Fünf Minuten später war allerdings die Führung für die Gastgeber fällig. Eine eigentlich schon abgewehrte Ecke beförderte Johnson mit einem Heber zurück in den Freiburger Strafraum. Der SC spielte auf Abseits, "vergaß" dabei aber Roberto Firmino. Der pflückte den Ball perfekt aus der Luft und verwandelte freistehend sicher links unten (24.). Die Freiburger protestierten sofort bei Schiedsrichter Aytekin, da zwei Hoffenheimer im Abseits standen. Der Referee wertete dies als "passives Abseits" und erkannte den Treffer an, da Roberto Firmino regelkonform an den Ball gekommen war.
Nach dem Rückstand entdeckten die Freiburger plötzlich die Offensive. Sofort stellten sich Torchancen ein. Makiadi beförderte eine Flum-Flanke nur Zentimeter über die linke obere Torecke (29.) und Schuster prüfte Starke mit einem Freistoß aus spitzem Winkel. Mit Hilfe des Pfostens und etwas Glück konnte der TSG-Keeper aber retten (39.).
Doch auch die Hausherren hatten noch vor der Pause Gelegenheiten die Führung auszubauen. Obasi beförderte in der 37. Minute eine Salihovic-Ecke nur denkbar knapp über das Tor der Freiburg. Schließlich konnte sich kurz vor dem Halbzeitpfiff Baumann noch einmal auszeichnen. Roberto Firmino war auf der linken Seite alleine auf den SC-Torwart zugelaufen, doch mit einer prima Fußabwehr hielt der Keeper seine Elf im Spiel (44.).
Beide Teams begannen die zweiten 45 Minuten personell unverändert, allerdings starteten die Gäste mit mehr Offensivgeist als im ersten Durchgang. Dies sollte sich schnell in Chancen manifestieren.
Freiburgs Torjäger Cissé hatte sein Visier aber noch nicht richtig eingestellt. Der Senegalese scheiterte sowohl in der 52. Minute alleine vor dem Tor an Starke als auch in der 54. Minute mit einem Drehschuss von der Strafraumgrenze.
Aber auch die Hausherren versteckten sich nicht. Distanzschüsse von Obasi (53.) und Babel (60.) sorgten für Gefahr für den Kasten von Baumann.
Danach verflachte das Spiel zusehends. Es entstand der Eindruck, dass beide Teams für die Schlussphase noch einmal tief Luft holen wollten. Dabei wirkten die Stanislawski-Schützlinge trotz der Führung seltsam passiv und überließen den Freiburgern große Teile des Mittelfelds. Die Gäste taten sich dennoch schwer, den zur Verfügung stehenden Raum zu nutzen und rannten sich immer wieder vor dem Strafraum in der Hoffenheimer Defensive fest.
Auf diese Defensive wollten sich die Hausherren auch in der Schlussphase stützen. Kaum noch wurde die Offensive gesucht. Mit drei Mann lauerte die Stanislawski-Elf auf Konter, um den Sack endgültig zu zu machen. Die Abwehr bewegte sich kaum noch nach vorne und begnügte sich damit, das eigene Tor abzusichern.
Diese Taktik sollte sich in der Schlussphase rächen. Nachdem der eingewechselte Ibisevic in der 87. Minute das 2:0 auf dem Fuß hatte, aber an Baumann gescheitert war, konnten die Gäste doch noch den Ausgleich erzielen. Nachdem Marcus Sorg mit Reisinger, Jendrisek und Dembelé alles eingewechselt hatte, was er an Offensivkräften auf der Bank hatte, sollte sich dieses Risiko auch auszahlen.
In der 90. Minute flankte Cissé von der rechten Seite vor das Hoffenheimer Tor. Dort ging Jendrisek ins Kopfball-Duell und legte den Ball nach hinten ab zu Dembelé. Der zog diekt ab und versenkte die Kugel aus 16 Metern Entfernung links unten im Hoffenheimer Tor. Erneut schafften die Breisgauer damit einen Punktgewinn in letzter Minute.
Die TSG Hoffenheim tritt am kommenden Freitag (20.30 Uhr) in Leverkusen an. Der SC Freiburg bestreitet am Samstag(15.30 Uhr) gegen Hannover sein nächstes Spiel.