Nürnbergs Trainer Dieter Hecking stellte nach der 0:2-Niederlage bei Eintracht Frankfurt notgedrungen um. Pinola fehlte wegen einer Oberschenkelzerrung, Bieler kam zu seinem ersten Saisoneinsatz links hinten in der Viererkette.
Schalkes Trainer Felix Magath brachte nach dem 2:0-Heimsieg gegen Benfica Lissabon zwei neue Akteure auf das Feld. Jones ersetzte den Kroaten Rakitic, Höwedes den Japaner Uchida.
Der 1. FC Nürnberg stellte sich im Duell der Altmeister tief auf, legte verstärkt Wert auf eine geordnete Defensive und suchte sein Glück im Spiel nach vorne durch vereinzelte Konter, die aber lange in der ebenfalls aufmerksamen königsblauen Hintermannschaft ein frühes Ende fanden. Schalke besaß so ein Plus an Ballbesitz, während die Franken jedoch aus den Zweikämpfen meist als Sieger hervorgingen.
Überhaupt spielte sich das Gros des Geschehens zwischen beiden Toren ab. Der Gelsenkirchener Starsturm um Raul, Huntelaar und Co. konnte sich nur allzu selten in Szene setzen wie in Minute 19, als der Holländer durch Nilssons Grätsche in letzter Sekunde am Torschuss gehindert wurde. Nürnberg wurde erstmals durch einen Schuss von Schieber gefährlich, den Neuer aber sicher zur Seite ablenkte (27.).
Der 7. Spieltag
Es sollte die einzige nennenswerte Torszene der ersten Hälfte bleiben. Bis zum Kabinengang blieben beide Torhüter weitestgehend unbeschäftigt, ehe Schiedsrichter Marco Fritz aus Korb die höhepunktarme Zeit unterbrach.
Gänzlich anders, spannender und intensiver ging es dann nach dem Seitenwechsel zu. Ein hartes Einsteigen vom bereits vorverwarnten Jones gegen Schäfer brachte dem Schalker die Ampelkarte (53.) ein, wirkte auf seine Elf aber wie ein Weckruf. Raul musste Rakitic weichen (54.), und der Kroate scheiterte aus bester Position prompt an Schäfer (56.). Die folgende Ecke klärte Nürnbergs Kapitän Wolf wohl mit einem Handspiel, das aber keine Ahndung fand (57.) - Sekunden später stand Huntelaar alleine vor Schäfer, schoss knapp rechts vorbei (58.).
Für den angeschlagenen Schäfer (Gehirnerschütterung) ging es dann nicht weiter, Ersatzkeeper Stephan übernahm den Platz zwischen den Pfosten und durfte schnell die Arme zum Jubel heben: Schieber hatte sich entscheidend gegen Papadopoulos durchgesetzt, Frantz verwandelte das Zuspiel seines Teamkollegen platziert ins rechte untere Eck (62.).
Der Club hatte aber seine Mühe, die Führung in Überzahl zu verwalten, brachte keine Ruhe in die Partie und spielte oftmals überhastet. So blieb Schalke stets durch schnelle Gegenstöße gefährlich und die individuelle Klasse der Gäste-Angreifer brachte die Magath-Elf wieder heran. Farfan flankte nach Sololauf, Huntelaar stand goldrichtig und es hieß 1:1 (74.).
In der spannenden Schlussphase hatten die Hausherren dann aber in Person von Kapitän Wolf noch einen entscheidenden Pfeil im Köcher. Der Abwehrmann traf nach einer ersten Ecke von Ekici zwar nur Aluminium, beim folgenden Standard aber hatte er die Kugel besser in Richtung Tor gebracht - Nürnberg führte wieder, es stand 2:1 (83.)! Und dabei blieb es trotz aller stürmischen Schalker Angriffe, die in den letzten Minuten keine Früchte mehr trugen. Die königsblaue Krise in der Liga dauert weiter an.
Der FC Schalke empfängt nach der Länderspielpause am Samstag den VfB Stuttgart vor eigenem Publikum. Der 1. FC Nürnberg spielt zeitgleich beim FC St. Pauli am Millerntor vor.