Lange Zeit Alleinunterhalter im Club-Angriff: Eric-Maxim Choupo-Moting, hier gegen Andreas Ibertsberger (Hoffenheim, li.). picture-alliance
Club-Coach Dieter Hecking stellte seine Anfangself nach dem 2:1-Auswärtssieg bei Hertha BSC auf einer Position um. Für Bunjaku (Muskelfaserriss) begann Frantz.
Im Vergleich zur 0:1-Heimniederlage gegen Werder Bremen drehte Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick zweimal am Personalkarussell: Ibertsberger und Luiz Gustavo rückten für Raitala und Vukcevic ins Team.
Beide Mannschaften hielten in den trägen Anfangsminuten ihre taktische Grundordnung strikt ein. Vorsicht war oberstes Gebot, Überraschungsmomente blieben aus, einzig im Mittelfeld spielte sich das Geschehen ab.
Hoffenheim hatte mehr Ballbesitz und erarbeitete sich gegen den defensiv vor allem auf den Außenverteidigerpositionen anfälligen Club langsam aber sicher ein Übergewicht. Fast mit Folgen für die Hausherren: Salihovic versetzte links im Sechzehnmeterraum Wolf und legte an Schäfer vorbei auf Ibisevic zurück. Der Bosnier scheiterte aus zehn Metern am auf der Linie postierten Pinola, Carlos Eduardo zimmerte die Kugel beim Nachschuss aus fünf (!) Metern an den Balken (13.).
Nürnberg, weiter mit eindeutigem Hauptaugenmerk auf die Defensive, schaltete bei Ballgewinn zu langsam um, 1899 hatte sich längst wieder sortiert, wenn das Leder von den Franken nach vorne gespielt wurde. Ängstlich rückte die Hecking-Elf kaum nach, wenn die einzige Spitze Choupo-Moting das Sportgerät gegen die gegnerische Übermacht einmal gesichert hatte. Bis auf eine Ausnahme, als Gündogan Pinolas scharfes Zuspiel am Strafraum gut verarbeitete und knapp am Winkel vorbeischoss (16.), passierte offensiv im ersten Durchgang nur noch wenig bei Nürnberg.
Der Club mutlos, die überlegene TSG trotz guter Ansätze - vor allem über den quirligen Carlos Eduardo - uneffektiv. Salihovic (28.) und Ibisevic (37.) versemmelten in aussichtsreicher Situation nach jeweils guter Vorarbeit des Brasilianers.
Der 27. Spieltag
Mit der Einwechslung von Mintal für Tavares verschob sich Nürnberg nach Wiederanpfiff etwas weiter nach vorne, versuchte, das Aufbauspiel der Rangnick-Schützlinge früher zu stören. Dies gelang nur unzureichend: Schäfer musste Carlos Eduardos Fernschuss entschärfen (49.) und hatte Riesenglück, dass der Brasilianer nach Salihovics Traumflanke per Kopf Zentimeter danebennickte (52.).
Überhaupt war Hoffenheims Nummer 10 nicht in den Griff zu kriegen, fast jeder gefährliche Angriff lief über den kleinen Dribbler. Nach seiner Vorlage grätschte der auch ansonsten wackelige Wolf ins Leere, doch Schäfer bewahrte seine Elf zweimal gegen Ibisevic vor dem fast überfälligen Rückstand (58.).
Die Offensivbemühungen der Franken blieben auch mit Mintal überschaubar. Von Struktur war beim Abstiegskandidat in keiner Phase der Partie zu sprechen, weite Pässe als auch hohe Hereingaben wurden zur sicheren Beute der souveränen Deckung von Simunic & Co.
Nach zehn Minuten Leerlauf sorgte Choupo-Moting für die erste Gelegenheit des Altmeisters. Der Youngster wackelte Ibertsberger aus und prüfte Hildebrand mit einem Schlenzer aufs lange Eck (68.).
Frische Kräfte sollten in der Schlussviertelstunde für neues Feuer in der mittlerweile sehr schläfrigen Atmosphäre sorgen: Beck und Tagoe kamen bei 1899 für Eichner und Ibisevic, beim FCN verstärkte Charisteas für Frantz die Offensive.
Viel aber kam nicht mehr von beiden Teams, die sich mit dem Remis zufrieden zeigten. Carlos Eduardo (84.) auf der einen, Risse auf der anderen (85.) zielten nicht genau genug, der "lucky Punch" gelang keinem der beiden Teams, obwohl die Kraichgauer diesen verdient gehabt hätten.
Der Club muss nächste Woche Samstag bei Werder Bremen ran. Hoffenheim trifft einen Tag später im Heimspiel auf den SC Freiburg.