Jubel um den Torschützen: Kapitän Maltritz (li.) klatscht mit Freier nach dessen 0:1 ab. picture-alliance
Nach dem 1:0 in Hannover veränderte Wölfe-Coach Lorenz-Günther Köstner sein Team auf einer Position. Für Spielmacher Misimovic (5. Gelbe Karte) spielte Dejagah rechts im offensiven Mittelfeld. Gentner fungierte als zweiter "Sechser" neben Josué.
Bochums Trainer Heiko Herrlich wechselte seine Startaufstellung im Vergleich zum torlosen Remis gegen den 1. FC Nürnberg auf vier Positionen: Pfertzel ersetzte den kranken Concha. Im offensiven Mittelfeld spielten Epallé und Freier an Stelle von Prokoph und Dedic. Als einzige Spitze ersetzte Hashemian den Slowaken Sestak (Rückenprobleme).
Die Partie, die bereits wegen zu viel Schnee auf dem Stadiondach vor Beginn gefährdet war, begann bei starkem Schneefall. Zuvor hatte ein Hubschrauber eine Stunde lang den Schnee vom Dach befördert und so den Anpfiff der Begegnung ermöglicht.
Die "Wölfe" waren bemüht, nach vorne zu spielen und hatten durch Grafite die erste gute Gelegenheit des Spiels. Nach Patzer von Maric zielte der Brasilianer halbrechts im Strafraum freistehend aber knapp über das Tor der Gäste (7.). In der Folge präsentierte sich das Aufeinandertreffen der beiden VfL's zunächst aber eher ereignisarm. Ein Schuss von Fuchs aus spitzem Winkel war leichte Beute für Hitz (12.), ein Dzeko-Versuch im Bochumer Strafraum endete als Pressschlag im Seitenaus (21.).
In der 26. Minute dann aber eine Szene mit Folgen: Barzagli wurde nach einer Grätsche unglücklich von Hashemians Hacke im Rippen-Milz-Bereich getroffen, hatte sofort Schmerzen und musste behandelt werden. Zwar konnte der Italiener danach kurz weitermachen, war jedoch offensichtlich nicht im vollen Besitz seiner Kräfte. So verunglückte dem Weltmeister ein Klärungsversuch nach Flanke von rechts. Der Ball landete direkt bei Freier, der nach innen zog und vom Strafraumrand mit links ins linke Toreck einschoss (28.).
Danach änderte sich wenig am Spielgeschehen. Wolfsburg zeigte sich zu statisch im Spielaufbau und zu eigensinnig im Abschluss, so dass Heerwagen kaum eingreifen musste. Bei den jeweils noch von der dicht gestaffelt stehenden Bochumer Defensive abgefälschten Versuchen von Pekarik (42.) und Madlung (45.) hatte Heerwagen keine Mühe. So ging es mit der Führung der clever agierenden Westfalen in die Halbzeit.
Der 25. Spieltag
Beide Trainer wechselten nach der Pause. Während Lorenz-Günther Köstner Grafite durch Martins ersetzte, baute Heiko Herrlich gleich zweimal in der Offensive um. Dedic ersetzte Hashemian als einzige Spitze. Prokoph kam für Epallé ins Spiel. Schon in den Anfangsminuten des zweiten Abschnitts war bei den Wolfsburgern mehr Zug zum Tor bemerken. Zunächst blieben die Versuche der Niedersachsen allerdings noch in der gut stehenden Bochumer Defensivabteilung hängen.
Dann aber der Ausgleich, dank der Kaltschnäuzigkeit von Torjäger Dzeko: Nach Flanke von Schäfer, der sich gegen Pfertzel durchsetzte, nahm der Bosnier in der Mitte direkt ab und verwandelte gekonnt mit links ins rechte Toreck (60.). Der Treffer sorgte für sichtlich mehr Selbstvertrauen bei den Wolfsburgern.
Hatte beim Elfmeter zum vorentscheidenden 3:1 das Nachsehen: Torhüter Heerwagen. picture-alliance
Immer wieder über den aufdrehenden Dzeko ergaben sich weitere Torchancen: So verfehlte der 23-Jährige in der 67. Minute - wieder nach Schäfer-Hereingabe - das 2:1 nur um Zentimeter. Wenig später machte es aber Sturmkollege Martins besser. Nach Flanke von rechts durch Hasebe nahm der Nigerianer im Zentrum den Ball direkt ab und verwandelte ins linke Toreck (75.).
Die Entscheidung besorgte dann aber wieder Dzeko: In halbrechter Position im Strafraum fädelte der Stürmer gegen den etwas stürmisch herausgeeilten Heerwagen geschickt ein und ließ sich anschließend die Chance vom "Punkt" mit einem harten Schuss ins rechte Eck nicht entgehen (79.). Ein Sonntagsschuss des erst kurz zuvor eingewechselten Santana sorgte dann sogar noch für das 4:1 (90.+1).
Schon am Donnerstag spielen die Wölfe im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League beim russischen Vertreter Rubin Kasan, ehe die Köstner-Elf am Samstag bei Borussia Mönchengladbach gastiert. Der VfL Bochum empfängt ebenfalls samstags Borussia Dortmund zum "kleinen" Revierderby.