Yahia (Bochum) bremst Leverkusens Torschützen Helmes. Zdebel schaut zu. dpa
Bochums Coach Marcel Koller tauschte im Vergleich zur 0:2-Niederlage beim Hamburger SV im DFB-Pokal zweimal Personal aus: Für Azaouagh und Mieciel kamen Ono und Sinan neu ins Team.
Bei Leverkusen vertraute Trainer Bruno Labbadia nach dem 2:0-Pokalerfolg in Augsburg auf exakt dieselbe Anfangsformation.
Leverkusen zeigte gleich in der Anfangsphase, dass es gewillt war, beim VfL etwas mitzunehmen. Selbstbewusst setzte die Labbadia-Elf sofort Offensivakzente. Eine einstudierte Freistoßvariante brachte die frühe Führung: Barnetta wurde links im Strafraum freigespielt - nach seiner Vorlage traf Vidal in der Mitte zunächst den Pfosten, netzte den Abpraller dann aber etwas glücklich aus kurzer Distanz zur Führung ein (6.).
Der schnelle Vorsprung spielte den konterstarken Gästen in die Karten, Bochum war überhaupt noch nicht auf dem Platz. Castro legte mit einem Dribbling an vier Gegnern vorbei eklatante Zweikampfschwächen der Hausherren offen, Barnetta verzog die Vorlage des Verteidigers knapp (10.).
Ohne zu glänzen, aber unaufgeregt kontrollierte Bayer das Geschehen und legte nach: Nach einem Konter ließ Kießling das Leder vor dem Strafraum auf Renato Augusto abtropfen. Der Brasilianer nahm Maß, traf den Ball aus 18 Metern perfekt, der sich über Fernandes in den linken Winkel senkte (21.).
Der VfL brauchte ein paar Minuten, um den zweiten Schock zu verdauen, wachte dann aber auf. Sinans Distanzschuss rutschte durch die Hände von Adler und landete am Pfosten (24.) - es war die Initialzündung für die vor allem kämpferisch zulegenden Koller-Schützlinge, die nun immer mehr aufdrehten.
Dabrowski (32.), Ono mit einer Doppelchance binnen Sekunden (37.) sowie Freier, dessen abgefälschten Schuss der vorher nicht immer sichere Adler mit einem Blitzreflex um den Pfosten lenkte (39.), standen dicht vor dem Anschlusstreffer. Die nur noch reagierenden Leverkusener überstanden die Drangphase der Gastgeber schlussendlich mit Glück und Geschick und retteten sich in die Pause.
Der 6. Spieltag
Unverändert kamen beide Teams aus der Kabine, unverändert drückte der VfL zunächst auf die Tube. Leverkusen stand sehr tief, konnte den Westrivalen aber mit solider Defensivarbeit in Schach halten. Eine Viertelstunde passierte so gut wie nichts - Bochum konnte nicht und Bayer hielt sich in der Offensive stark zurück.
Bis zur 61. Minute, in der die cleveren Rheinländer die Partie entschieden: Bei einem verpasste Renato Augusto zunächst den rechten Moment, in die Spitze zu spielen. Der Ball landete schließlich halbrechts bei Helmes, der aus 14 Metern flach genau ins linke untere Eck einschoss.
Leverkusen verwaltete danach seinen Vorsprung, der VfL hatte sich scheinbar aufgegeben. Doch in der Schlussphase sollte es noch einmal heiß hergehen: Azaouagh, in der 65. Minute eingewechselt, brachte Schwung und war nicht zufällig Vorlagengeber für Sestak, der nach tollem Pass Adler vom Elfmeterpunkt keine Chance ließ (79.).
Und der ehemalige Schalker war auch Initiator des zweiten Bochumer Tores: Der Mittelfeldmann schoss aus 18 Metern, der Ball klatschte an den Pfosten, und Sinan nickte den Abpraller aus kurzer Distanz ins Tor. Plötzlich war alles wieder offen (81.)!
In einer hektischen und teilweise hart geführten Schlussphase erwies Yahia seinem alles nach vorne werfenden Team einen Bärendienst, als Referee Dr. Drees sein rüdes Einsteigen gegen Dum folgerichtig mit der Roten Karte bestrafte (84.). Am Ende reichte es für die Hausherren trotz teilweise turbulenter Strafraumszenen vor dem Bayer-Tor nicht mehr zum Remis.
Auf Bochum wartet am kommenden Samstag der schwere Gang zum FC Bayern, während Leverkusen die Berliner Hertha zu Gast hat.