Hoffenheim stürmt auf Rang zwei: Sead Salihovic bejubelt sein zwischenzeitliches 2:0 gegen den BVB. dpa
Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick sah gegenüber dem 0:0 gegen den VfB Stuttgart keinen Grund zu personellen Änderungen. Obasi saß zunächst also wieder auf der Bank. Dagegen wirbelte Dortmunds Coach Jürgen Klopp sein Team im Vergleich zur 0:2-Heimniederlage gegen Udinese Calcio im UEFA-Cup gehörig durcheinander. Felipe Santana, Schmelzer, Sahin, Tinga, Federico und Klimowicz ersetzten Hummels (Sprunggelenksverletzung), Lee, Kehl, Blaszczykowski, Hajnal und Zidan (Bauchmuskelverletzung).
Die Partie vor 26.300 Zuschauern in der ausverkauften Arena in Mannheim begann mit einem klassischen Paukenschlag, denn bereits der erste Angriff der Hoffenheimer brachte die Führung. Beck und Carlos Eduardo konnten sich auf der rechten Seite durchsetzen, der Brasilianer passte steil in den Strafraum. Dort legte Weis den Ball sofort quer, in der Mitte schaltete Ibisevic am schnellsten und drückte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie (5.).
Der 5. Spieltag
Anschließend passierte bis zur 18. Minute relativ wenig. Hoffenheim kontrollierte die Partie, der BVB war damit beschäftigt, den Rückstand zu verdauen. Dann sorgte eine Doppelchance wieder für Aufregung. Zunächst scheiterte Demba Ba freistehend an BVB-Keeper Weidenfeller, im direkten Gegenzug lupfte Valdez den Ball über Hoffenheim-Torwart Özcan, aber auch über das Tor.
Danach aber übernahm Hoffenheim eindeutig das Kommando. Der Aufsteiger war aggressiver in den Zweikämpfen, meistens einen Schritt schneller und auch ballsicherer. Der Tempo-Fußball des Rangnick-Teams stürzte die junge BVB-Abwehr von einer Verlegenheit in die andere.
Und in der 25. Minute folgte der Lohn der Bemühungen für 1899, als Salihovic einen direkten Freistoß aus rund 22 Metern zum 2:0 verwandelte. Bis zur Pause blieb 1899 das klar bessere Team und hätte durch Ibisevic (27.) und Demba Ba (33.) sogar noch erhöhen müssen.
Hoffenheim kam unverändert aus der Kabine, beim BVB ersetzten Blaszczykowski und Sadrijaj Federico und Klimowicz. Allerdings sollten sich die Wechsel nicht auszahlen, im Gegenteil. Keine 120 Sekunden waren gespielt, als Ibisevic nach Vorlage von Demba Ba zum 3:0 einschießen konnte. Wie in Hälfte eins ein Blitzstart des Aufsteigers.
Alle guten Vorsätze des BVB für die zweite Halbzeit waren damit natürlich Makulatur. Für die Schwarz-Gelben ging es ab sofort nur noch um Schadensbegrenzung, zu offensichtlich war die spielerische Überlegenheit der Hoffenheimer.
Und obwohl die Hoffenheimer nun einen Gang zurückschalteten, blieben sie die tonangebende Mannschaft. In der 67. Minute hatte Luiz Gustavo im Mittelfeld alle Zeit der Welt. Der Brasilianer überwand mit einem einzigen Pass die komplette BVB-Defensive, sein Landsmann Carlos Eduardo hatte so freie Bahn und keine Mühe, sein erstes Bundesliga-Tor zu erzielen.
Im Gefühl des sicheren Sieges konnte es sich Rangnick sogar erlauben, im Hinblick auf das DFB-Pokal-Spiel am kommenden Mittwoch beim SC Freiburg (20.30 Uhr), einige Kräfte zu schonen. An der Überlegenheit der Kraichgauer änderte dies bis zum Abpfiff nichts mehr, Dortmund bezog die erste Niederlage in der noch jungen Bundesliga-Saison. Der Ehrentreffer durch Felipe Santana in der Nachspielzeit änderte daran auch nichts mehr.
1899 Hoffenheim tritt am Mittwoch im Pokal beim SC Freiburg an, am kommenden Samstag muss der Aufsteiger in Bremen antreten. Borussia Dortmund empfängt am Dienstag im Pokal Hertha BSC, vier Tage später kommt der VfB Stuttgart.