Derbyzeit in Gelsenkirchen: Jermaine Jones setzt sich im Zweikampf gegen Stanislav Sestak durch. dpa
Nach der 0:4-Pleite bei Atletico Madrid veränderte Schalkes Trainer Fred Rutten sein Team auf drei Positionen: Rafinha und Krstajic rückten wieder in die Abwehr und Asamoah sollte den Angriff beleben. Für Höwedes, Kobiashvili und Halil Altintop blieb zunächst nur ein Platz auf der Bank.
Bochums Trainer Marcel Koller setzte auf die Elf, die beim 2:2 gegen Wolfsburg auf dem Platz stand und nahm keine Wechsel vor.
Die ersten fünf Minuten wurden von beiden Teams sehr ruhig angegangen. Aber nach dem ersten schnellen Passspiel der Schalker dann auch gleich die erste Chance. Rakitic zögerte im Strafraum zwar, legte dann notgedrungen für Jones ab. Dessen Flachschuss aus 16 Metern wurde von Fernandes abgeklascht (6.). Aber mehr fand in der Offensive zunächst nicht statt, im Gegenteil kamen jetzt die Gäste auf. Azaouagh ließ Krstajic stehen, doch aus sehr spitzem Winkel traf er das Ziel nicht (11.). Wenig später setzte sich Sestak über rechts durch und suchte mit seiner Flanke Dabrowski, der an den zu hohen Pass jedoch nicht heran kam (16.).
Wann immer die Schalker schnell kombinierten, wurde es gefährlich. Dabei hatte Westermann die ganz große Chance und verpasste aus kurzer Distanz das Tor nur um Zentimeter. Pander hatte ihn über links bedient (21.). Daneben lief die Rutten-Elf in dieser Phase aber immer wieder in die Abseitsfalle der Bochumer oder es wurde zu oft in der Vorwärtsbewegung das Tempo verschleppt.
Anders der VfL, der bei Ballbesitz oft blitzschnell umschaltete, einzig der letzte Pass wollte nicht gelingen, wenn der Ball nach vorne getragen wurde. Schalke wurde jetzt konsequenter und machte es vor. Zunächst scheiterte Asamoah noch nach Vorlage von Ernst an Fernandes (34.). Zwei Minuten später eröffnete Bordon mit einem langen Ball aus der eigenen Hälfte das Spiel. Rafinha flankte vors Tor, Westermann köpfte zur Führung ein (36.) und die Bochumer Innenverteidigung schaute zu. Die Koller-Elf fand indes einfach nicht zum Abschluss, als es kurz vor der Pause endlich so weit war, klärte Rafinha auf der Linie. Ausgerechnet mit dem Rücken brachte Hashemian nach einer Ecke den Ball aufs Tor.
Der 3. Spieltag
Der angeschlagene Bordon kam zwar nochmal aus der Kabine und versuchte es kurz, aber die Bemühungen waren vergebens, er musste vom Platz. Höwedes nahm seine Position ein. (47.). Wenig unterhaltsam plätscherte die Begegnung zunächst vor sich hin. Der VfL fand weiterhin nicht den Schlüssel, um gegnerische Defensive zu knacken. Aber auch Kuranyi hing völlig im luftleeren Raum und hatte keine Szenen. Zahlreiche Fehlpässe auf beiden Seiten komplettierten jetzt das Bild in dieser Phase.
Bochum war weiterhin bemüht und drängte die Königsblauen in die eigene Hälfte, so dass Schalke immer mehr Platz zum Kontern hatte und innerhalb weniger Sekunden meldeten sich die beiden Stürmer zur Arbeit zurück. Zunächst parierte Fernandes einen Kopfball von Kuranyi und in der nächsten Szene leitete der Keeper einen Kopfball von Asamoah an die Latte (66.). Die Rutten-Elf hätte in dieser Phase den Sack zu machen müssen.
Es war nicht sein Tag: Kevin Kuranyi vergab beste Chancen. dpa
So blieb der Vorsprung knapp und der VfL war weiterhin bemüht, allerdings wirkten die Gäste bereits müde. Schober war über weite Strecken arbeitslos, erst nach einem Schuss von Azaouagh musste der Keeper eingreifen (80.). Der Ex-Schalker wollte sich an alter Wirkunsstätte nicht geschlagen geben und ackerte unermüdlich - ohne Erfolg. Ohne Erfolg blieb auch Kuranyi, der in der Schlussphase erst an der Latte (86.) und dann am Pfosten scheiterte (87.). Kurz vor dem Abpfiff sah Christian Fuchs nach einem Foul an Altintop noch die Gelb-Rote Karte. Durch die Niederlage hat Bochum erst einen Punkt auf dem Konto, während die Hausherren mit sieben Punkten im Soll liegen.
Zunächst sind die Nationalspieler in der WM-Qualifikation gefragt. Nach der Länderspielpause steht dann für Schalke das nächste Derby auf dem Programm, wenn es am Samstag nach Dortmund geht. Einen Tag später empfängt der VfL Bochum Arminia Bielefeld.