Führung für den VfL: Christoph Dabrowski vom VfL Bochum köpft ein, Stefan Kießling kommt zu spät. picture-alliance
Leverkusens Trainer Bruno Labbadia ließ erneut die Elf starten, die auch beim 4:2 im Pokal gegen Bayern von Anfang an auf dem Platz stand.
Bochums Coach Marcel Koller änderte die Anfangself gegenüber dem 3:2 gegen Cottbus auf zwei Positionen: Schröder fehlte hinten rechts wegen einer Oberschenkelverletzung, ihn ersetzte Concha. Zudem kehrte der zuletzt Gelb-Rot-gesperrte Klimowicz im Sturm zurück, der Iraner Hashemian musste zunächst auf die Bank.
Bochum setzte die Ankündigung um, die Leverkusener früh und energisch zu attackieren. So kam Bayer in der Anfangsphase nicht wie gewohnt zu seinem Spiel, sondern musste es zulassen, dass die Partie zunächst sehr zerfahren war. Zudem hatte der VfL mit Klimowicz einen Stürmer in vorderster Front, der Henrique und Sinkewicz gehörig beschäftigte.
Das Treiben des Argentiniers war allerdings nach rund einer Viertelstunde beendet, nachdem er mit Bayers Keeper Adler im Luftduell zusammenstieß und wegen einer Hüftprellung ausgetauscht werden musste. Für ihn kam Sinan Kaloglu. Fortan waren die Bochumer in der Offensive nicht mehr ganz so präsent, und Leverkusen wurde optisch überlegen, ohne zu Chancen zu kommen.
Die Koller-Elf hatte aus dem Spiel heraus nicht mehr allzuviel nach vorne zu bieten, dennoch ging der Revierklub in Führung: Fuchs brachte die Freistoßflanke von rechts rein, und in der Mitte setzte sich Dabrowski im Kopfball-Duell gegen Kießling durch. Adler war bei dem wuchtigen Kopfball aus wenigen Metern chancenlos (32.). Pech für Bayer, dass zum Zeitpunkt des Gegentores Leverkusens bester Kopfballspieler Henrique wegen einer klaffenden Platzwunde über dem rechten Auge draußen behandelt werden musste.
Die Labbadia-Elf brauchte 25 Minuten, um etwas in die Gänge zu kommen. Dann hatte Bayer allerdings Riesenchancen auf den Ausgleich: Erst vergab Kießling nach Traumpass von Renato Augusto alleine vor VfL-Keeper Fernandes - der Stürmer-Schlaks schoss den Ball im Fallen aus sechs Metern drüber (24.). Noch größer war die Gelegenheit für Sinkiewicz, der nach einem Helmes-Freistoß und der unfreiwilligen Verlängerung von Kießling aus sieben Metern VfL-Keeper Fernandes anschoss (42.).
Der 23. Spieltag
Im zweiten Abschnitt versuchten die Leverkusener die Bochumer gleich wieder unter Druck zu setzen, aber der VfL agierte bissig in den Zweikämpfen, so dass von Spielfreude bei der Bayer-Elf wenig zu sehen war. Zwar hatten Labbadias Mannen deutlich mehr Spielanteile, doch sie versuchten es zu umständlich.
Hinzu kam, dass die Bochumer nun auch noch Mut fassten, um punktuell zu kontern, so dass sie über Azaouagh und Epallés Doppelchance fast den zweiten Treffer nachgelegt hätten (61., 62., 63.). Insofern fiel der Ausgleichstreffer der Leverkusener in dieser Phase etwas überraschend: Mavraj wehrte eine Kadlec-Flanke im Strafraum klar mit der Hand ab, und Helmes ließ sich die Chance zum 1:1 in der 66. Minute nicht nehmen. Zudem zeigte Schiedsrichter Stark dem bereits verwarnten Mavraj die Ampelkarte, so dass die Bochumer die letzten 24 Minuten nur zu zehnt waren.
Wie schon zu Ende des ersten Abschnitts vergab Bayer auch in der Schlussphase wieder klarste Möglichkeiten - so köpfte Henrique nach einer Barnetta-Ecke aus vier Metern hauchdünn daneben (79.). Vier Minuten später schaffte es der brasilianische Innenverteidiger, erst aus acht Metern per Kopf zu scheitern und dann auch noch den Nachschuss zu versemmeln (83.) - Keeper Fernandes reagierte beide Mal großartig.
Leverkusen gastiert am kommenden Samstag bei Hertha BSC. Bochum empfängt ebenfalls samstags Bayern München.