Bielefelds Kirch geht Bochums Grote an. picture-alliance
Bei Arminia Bielefeld lichtete sich nach dem 0:2 in Hamburg das vereinseigene Lazarett. Kauf und Schuler waren wieder fit, Marx hatte zudem seine Gelbsperre abgesessen. Alle drei rutschten in die Startelf, Herzig, Rau und Tesche räumten dafür ihre Plätze. Besonders beruhigend für Trainer Michael Frontzeck: Der Pole Artur Wichniarek, Arminias Torgarant, konnte trotz Leistenproblemen unter der Woche auflaufen. Die Bochumer triumphierten in der Vorwoche im Reviervergleich mit 2:1 gegen Schalke. Ein zufriedener Marcel Koller vertraute daher der selben Elf - mit einer Ausnahme. Aufgrund seiner fünften Gelben Karte fehlte der Slowake Sestak und Grote rutschte in die Anfangsformation.
Bedächtig nahmen beide Abstiegskandidaten die Partie auf. Die Fehlerqoute auf beiden Seiten war zu Beginn enorm hoch, vor allem im Aufbauspiel haperte es hüben wie drüben. Arminia setzte dann durch Konter erste Ausrufezeichen. Kirch vergab jedoch nach feinem Anspiel von Wichniarek (8.), Kamper scheiterte mit einem fulminanten Abschluss an Keeper Fernandes (9.).
Der VfL schwamm sich nach und nach etwas frei, bekam einen Tick mehr Struktur in die eigenen Aktionen, hatte aber bei einem Duell zwischen Lamey und Grote im Arminen-Strafraum Pech, dass Schiedsrichter Lutz Wagner kein Foul erkannte (11.). Bielefeld blieb sporadisch gefährlich: Mijatovic nach einem Freistoß (16.) und Kamper, der sich den Ball unfreiwillig selber vorlegte (26.) ließen aber im Abschluss Präzision vermissen.
Nach einem weiten Einwurf des Österreichers Fuchs schlug die Stunde des Bochumer "Gauchos" Klimowicz. Der Argentinier drehte einen Seitfallzieher mit dem Rücken zum Tor gefühlvoll an Eilhoff vorbei in die Maschen (30.). Bochum legte sofort nach. Azaouagh prüfte Eilhoff mit einem Schuss auf die linke Ecke, Fuchs setzte den Abpraller mit Verve an das Aluminium (34.). Der Referee stand dann wieder im Blickpunkt. Epallé stürmte in den Sechzehner der Hausherren hinein, fiel nach einem Kontakt mit Eilhoff, aber auch hier gab es keinen Strafstoß (36.).
Arminia hielt trotz des Rückstands weiter dagegen. Quasi mit dem Pausenpfiff vergab Abwehrmann Kucera nach einem Standard alleine vor Fernandes den Ausgleichstreffer.
Der 21. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel mussten die Gäste eine Drangphase der Arminia überstehen. Zwei Linksschüsse von Wichniarek brachten aber keinen Ertrag ein (50., 52.). Azaouagh weckte sein Team mit einem gefährlichem Distanzschuss auf (56.), der VfL hatte sich wieder auf die Hausherren eingestellt und verteidigte fortan sehr geschickt, ließ dabei wenig anbrennen. Den Ostwestfalen fehlte das Geschick beim finalen Anspiel in die Spitze, der große kämpferische und läuferische Einsatz des Frontzeck-Teams blieb lange unbelohnt.
Die Bochumer Fuchs (li.) und Pfertzel versuchen den Arminen Kirch vom Ball zu trennen. picture-alliance
Erst ein strammer Versuch von Wichniarek, der von Lamey mit Übersicht angespielt wurde, sorgte wieder für Gefahr (71.). Es begann die Zeit der Wechsel, Munteanu und Sadik sollten auf Bielefelder Seite für größeren Offensivschwung sorgen, Ono und Freier mit ihrer Erfahrung die VfL-Defensive stärken.
Ein Kamper-Freistoß ließ dann die Alm erbeben. Kamper zirkelte einen Ball in Richtung Elfmeterpunkt. Innenverteidiger Mijatovic verlängerte per Kopf unhaltbar in die Maschen (83.). Bochum hatte nun keine Zeit zum Durchschnaufen, die letzten Minuten mussten mit zehn Mann überstanden werden. Denn Klimowicz schlug Mijatovic bei einem Luftkampf mit der Hand ins Gesicht und kassierte die Ampelkarte (85.). Die letzte Chance der Partie hatte dann Ono. In der Nachspielzeit zog der Japaner aus sehr großer Distanz ab, sah dass Eilhoff zu weit vor seinem Tor stand. Aber Bielefelds Keeper rettete das alles in allem gerechte Remis mit den Fingerspitzen.
Bielefeld tritt am nächsten Spieltag Freitagabends in Köln beim dortigen FC an. Bochum steht am kommenden Samstag zu Hause gegen Cottbus das nächste richtungsweisende Kellerduell bevor.