Yahia (Bochum, li.) im rassigen Duell mit Guerrero (Hamburg) picture-alliance
Bochums Coach Marcel Koller nahm nach der 2:3-Niederlage gegen Hertha gleich vier Änderungen vor: Schröder, Christian Fuchs, Epallé und Sestak standen für Pfertzel, Bönig, Azaouagh und Sinan in der Anfangsformation. Beim HSV setzte Trainer Martin Jol im Vergleich zur 0:1-Niederlage im UEFA-Cup gegen Ajax dreimal auf neues Personal: Für Trochowski, Thiago Neves und Olic spielten Boateng, Jansen und Petric. Boateng übernahm die Rechtsverteidigerposition, Demel rückte so ins Mittelfeld vor, in dem auch Jansen auf der linken Seite agieren sollte.
In Bochum lieferte Mieciel per Volleyabnahme gleich eine sehenswerte Strafraumaktion (2.), doch dies sollte nicht exemplarisch sein für eine eher verhaltene Anfangsphase. Beide Teams belauerten sich, vor allem im Mittelfeld, wo robustes Zweikampfverhalten gefragt war, spielte sich das Geschehen ab.
Den Hanseaten gelang es zuerst, mehr Struktur in die eigenen Aktionen zu bringen. VfL-Keeper Fernandes klärte vor dem durchgebrochenen Guerrero (12.), ein Volleyschuss von Ballschlepper Jarolim strich aus 13 Metern Zentimeter vorbei (14.).
Unterbrochen wurde der in diesem Abschnitt immer stärker werdende Druck der Jol-Elf durch einen Konter über Fuchs, nach dessen Linksflanke Mieciel in der Mitte freistehend aus sechs Metern rechts am Pfosten vorbeischoss (18.). Guerrero schien die Drangphase der zweikampfstärkeren Gäste dann mit der Führung zu krönen, nahm aber nach Ansicht von Referee Dr. Brych bei seinem Sololauf mit gelungenem Torabschluss die Hand zu Hilfe (23.) - eine Fehlentscheidung.
Danach kämpfte sich Bochum immer besser ins Spiel, stand hinten sicher und tauchte auch in der Offensive gefährlich vor Rost auf. Der HSV-Keeper verhinderte per Fußabwehr gegen Sestaks Volleyschuss vom rechten Fünfmetereck das 0:1 (33.).
Sechs Minuten später war Hamburgs Nummer eins machtlos. Schröder holte gegen Aogo an der Eckfahne einen fragwürdigen Freistoß heraus - Reinhardt brachte Epallés Flanke nicht aus der Gefahrenzone, und Sestak traf per Fallrückzieher vom rechten Fünfmetereck unter die Latte.
Pech danach für die Gastgeber: Für Yahia ging es nicht mehr weiter - Mavraj kam (40.).
Der 15. Spieltag
Mit ansonsten unverändertem Personal ging es nach Wiederanpfiff weiter. Die Koller-Schützlinge standen nun tief, verhinderten mit robustem Zweikampfverhalten Torchancen der wenig zwingend agierenden Gäste und kamen selbst zu guten Möglichkeiten. Zunächst zwang Fuchs Rost zu einer Parade, der den Ball zur Ecke ablenkte. Die Hereingabe von Fuchs platzierte Mieciel Zentimeter am langen Eck vorbei (56.).
Beim HSV reagierte Trainer Martin Jol mit neuem Personal auf das ineffiziente Spiel seiner Elf: Olic für Boateng (58.) und wenig später Thiago Neves für Jansen kamen (65.). Zunächst aber vergab Epallé bei der bis dortin besten Möglichkeit in den zweiten 45 Minuten aus 14 Metern das 2:0 (65.).
Die geballte Offensivpower der Hanseaten brachte dann aber den Lohn für deren unermüdliche Bemühungen: Petric zog aus 16 Metern durch die Beine von Maltritz ab, Fernandes konnte nur abklatschen, und Olic staubte aus fünf Metern zum Ausgleich ab (70.).
Die Schlussphase brach an, und beide Mannschaften agierten mit offenem Visier, wollten den Dreier. Jarolim scheiterte bei einem Konter an Fernandes (82.), eine Minute später hätte Sestak auf der Gegenseite das 2:1 erzielen müssen: Grote trieb den Ball in die gegnerische Hälfte, passte im richtigen Moment auf Sestak, der an Rost vorbeiging, dann aber aus zehn Metern nur den rechten Pfosten traf. Am Ende blieb es trotz weiterer beiderseitiger Offensivbemühungen beim 1:1, das keinem so richtig weiterhilft.
Bochum tritt am Samstag die Reise nach Frankfurt an. Hamburg spielt zunächst am Donnerstag im UEFA-Cup bei Slavia Prag. In der Liga wartet dann am Sonntag das Gastspiel in Köln.