Bayer-Coach Klaus Augenthaler verzichtete im Vergleich zum 2:2-Remis in Hannover auf die formschwachen Placente und Schneider. Dafür rückten Balitsch und Franca als Spielmacher in die Anfangsformation. Peter Neururer, Trainer des VfL Bochum, sah dagegen nach dem 1:0-Heimtriumph gegen Bayern München keinen Handlungsbedarf. Er vertraute der gleichen Anfangself.
Obwohl Tabellennachbarn, war die Ausgangsposition für beide Teams grundverschieden. Bayer legte nach der Winterpause einen klassischen Fehlstart hin. Lediglich einen Punkt aus drei Spielen konnten sie auf der Habenseite verbuchen. Ganz anders die Gäste aus Bochum: Nach zuletzt fünf Spielen ohne Niederlage und dem Sieg gegen die Bayern zeigte die Tendenz klar nach oben. Die Partie in der BayArena begann munter. Eine gefährliche Ecke, an der Edu knapp vorbei segelte, rüttelte die Heimelf wach. Kurz nacheinander scheiterten C. Fritz und Franca aus aussichtsreicher Position am VfL-Keeper van Duijnhoven (8.). Vor allem über rechts trug Bayer in dieser Phase einige gefährliche Angriffe vor. Doch Bochum blieb auch in der Leverkusener Drangphase bei Kontern stets gefährlich, so scheiterte Hasheminan knapp nach einer scharfen Hereingabe von Colding (19.). Gegen Mitte der ersten Hälfte, als das Spiel der Hausherren ungenauer wurde, gelang es den Gästen immer besser ins Spiel zu kommen. Wiederholt ließ sich die Bayer-Abwehr düpieren. Zunächst umspielte Freier von Wosz in Szene gesetzt Nowotny, schlenzte dann das Leder jedoch knapp am linken Pfosten vorbei (29.). Kurz später war es wieder der Nationalspieler, der eine scharfe Hereingabe von Madsen knapp verpasste. Das Spiel verlor danach zusehends an Fahrt, gefährliche Strafraumszenen waren nun Mangelware. Für den ersten Höhepunkt in der zweiten Hälfte sorgte Bayer. Franca setzte sich gegen mehrere Bochumer durch, drückte die Kugel aber knapp links vorbei (46.). Doch dann kam es knüppeldick für die Heimelf. Binnen 120 Sekunden sorgten zwei Freistöße aus fast identischer Position für einen 0:2-Rückstand. Zunächst traf der eingewechselte Meichelbeck mit tatkräftiger Hilfe des Leverkusener Juan (52.). Dann zirkelte Wosz den Ball vorbei an Freund und Feind ins lange Eck (54.). Bayer zeigte sich wenig geschockt – im Gegenteil, es schien ein Ruck durch die Mannschaft zu gehen. Berbatov gelang es, einen Freistoß von Neuville unhaltbar zum Anschlusstreffer einzuköpfen (60.). Kurz später fehlte nicht viel, als wieder Berbatov abzog (65.). Auch Schneiders Schlenzer flog nur knapp am rechten Pfosten vorbei (69.). Als es danach aussah, dass der Ausgleich nur eine Frage der Zeit sein würde, schwächten sich die Leverkusener selbst: Juan sah Gelb-Rot (70.). Ein weiterer und entscheidender Nackenschlag folgte wenig später: Wosz passte von rechts gefühlvoll mit dem Außenrist nach innen. Dort wartete Diabang, der sicher aus kurzer Distanz vollendete (74.). Bayer gab sich zwar nicht auf und versuchte verzweifelt noch einmal ins Spiel zu kommen, doch Bochum ließ nichts mehr anbrennen und schaukelte die Partie sicher nach Hause. Der VfL Bochum setzt seinen Höhenflug fort. Dagegen bestätigt Bayer mit der dritten Niederlage im vierten Spiel nach der Winterpause seinen Abwärtstrend.