3. Liga

VfR will Neun-Punkte-Abzug abwenden

Planinsolvenz in Aalen: Klubspitze informiert Mitglieder

VfR will Neun-Punkte-Abzug abwenden

Sendet positive Signale: VfR-Geschäftsführer Markus Thiele.

Sendet positive Signale: VfR-Geschäftsführer Markus Thiele. imago

Der VfR Aalen sendete am Dienstagabend positive Signale an seine Mitglieder. So unterstrich Geschäftsführer Markus Thiele, dass zahlreiche Sponsoren des finanziell angeschlagenen Drittligisten bereits ihre Zusage für die kommende Saison gegeben hätten. Auch ein Großteil des Spielerkaders würde dem Klub für 2017/18 die Stange halten.

Die Fans wiederum zeigen Solidarität mit dem VfR. Für das Heimspiel am Samstag gegen Jahn Regensburg (14 Uhr, LIVE! bei kicker.de) seien fast 1.000 Tickets mehr verkauft worden als üblich, schreibt die "Schwäbische Zeitung". Kapitän Daniel Bernhardt freut das: "Eine möglichst große Unterstützung tut uns als Mannschaft sehr gut. Wir sind heiß auf den Heimsieg und werden wie zuletzt alles raushauen", kündigte der Schlussmann via Klubwebsite an.

Auch wenn es sportlich nach fünf Spielen ohne Niederlage gut aussieht, schwebt weiterhin eine dunkle Wolke über dem VfR Aalen. Nach dem Abstieg aus der Zweiten Liga waren die Schulden binnen zwölf Monaten von 2,5 Millionen Euro auf 3,6 Millionen angewachsen. Laut Aalens Präsidiumssprecher Roland Vogt ein normaler Zuwachs angesichts der "Restrukturierung" nach dem Niedergang aus der Zweiten Liga. "Das ist wie in einem Betrieb, da hat man noch alte Strukturen, alte Mitarbeiter und Verträge etc. pp.", sagte er am Dienstag im Rahmen der Infoveranstaltung.

Hadek und die Hoffnung auf die Imtech-Insolvenz

Holger Hadek, Aalens Geschäftsführer Finanzen, hofft, dass der VfR den drohenden Neun-Punkte-Abzug noch abwenden kann. "Es gibt eine Spielordnung des Deutschen Fußball Bundes, in der klar geregelt ist, dass neun Punkte abgezogen werden, wenn ein Verein Insolvenz beantragt. Die Anwälte sprechen aber von einer Öffnungsklausel. Wenn zuvor aber ein Hauptsponsor des Vereins Insolvenz beantragt hat, kann von diesem Neun-Punkte-Abzug abgesehen werden", so Hadek. Der DFB gehe dabei von einem aktuellen Hauptsponsor aus. "Es ist aber nicht klar definiert, ob es sich nicht auch um einen vorhergegangenen handeln kann", führte Hadek am Dienstag weiter aus. "Die Firma Imtech, einer unserer ehemaligen Hauptsponsoren, hat Insolvenz beantragt. Unsere Aufgabe ist es nun, aufzuzeigen, dass das immer noch bei uns nachwirkt." Der vormals für die DFL tätige Rechtsanwalt Dr. Thomas Summerer (Hadek: "Ich kann mir keinen besseren vorstellen") berät den VfR in dieser Angelegenheit.

Währenddessen wird in Aalen nun ein Insolvenzplan entwickelt, "der regelt, dass die Gläubiger eine Quote bekommen. Das heißt eine Summe, die auf alle Gläubiger verteilt wird. Damit sind dann die Verbindlichkeiten gedeckelt", ließ Sebastian Krapohl wissen, Mitarbeiter des VfR-Insolvenzverwalters Holger Leichtle.

aho