3. Liga

Hansa: Neuer Aufsichtsrat - Rote Zahlen drohen

Rostocker Ultra-Vertreter schafft Sprung in das Kontrollgremium

Hansa: Neuer Aufsichtsrat - Rote Zahlen drohen

Chris Müller, im letzten Jahr kommissarisch Vorstandschef, wurde in den neuen Aufsichtsrat von Hansa Rostock gewählt.

Chris Müller, im letzten Jahr kommissarisch Vorstandschef, wurde in den neuen Aufsichtsrat von Hansa Rostock gewählt. picture alliance

Vor fast exakt einem Jahr verlief die ordentliche Mitgliederversammlung von Hansa Rostock mehr oder weniger chaotisch. Am Sonntagabend sorgten die 1113 anwesenden Mitglieder in der Stadthalle Rostock für einen planmäßigen und reibungslosen Verlauf der Sitzung.

Selbst der wohl wichtigste Punkt des Abends, die turnusmäßige Wahl des neuen Aufsichtsrats, ging ohne große Diskussionen über die Bühne. Nach einer Satzungsänderung besteht das Kontrollgremium nunmehr aus sieben Personen, deren Mandat vier Jahre lang gültig ist. Bereits im ersten Wahlgang erreichten fünf Kandidaten die erforderliche Mehrheit. Darunter der bisherige Vorsitzende Rainer Lemmer und sein erster Stellvertreter Martin Ohde. Auch Rostocks Finanzsenator Dr. Chris Müller, der im vergangenen Jahr kommissarisch als Hansa-Vorstandschef fungiert hatte, schaffte wie auch Günter Fett und Sebastian Eggert gleich im ersten Anlauf den Sprung in den Aufsichtsrat. Mit dem 35-jährigen Eggert, Mitbegründer des Fanklubs "Suptras", sitzt erstmals ein der Ultra-Szene nahestehender Kandidat im Aufsichtsrat.

Kompetenzen des Ältestenrats beschnitten - Erfolgt Rücktritt?

Diskussionen gab es dann aber doch noch - und zwar um den Hansa-Ältestenrat. Dieser geriet in die Kritik, als er im Oktober einen vom Vorstand beschlossenen Ausschluss des Vereinsmitglieds Sybille Bachmann als unwirksam erklärte. Auf der Mitgliederversammlung wurde nun beschlossen, dass dem Ältestenrat beim Thema Vereinsausschluss das letzte Wort entzogen wird. Nach einem Bericht des NDR plant der derzeitige Ältestenrat, als Konsequenz aus dem Beschluss in Kürze geschlossen zurückzutreten.

Nach Plus rutscht Hansa wieder in die Miesen

Präsentiert wurden am Sonntag auch die neuesten Geschäftszahlen. Nachdem das Geschäftsjahr 2015/16 mit einem Plus von 1,1 Millionen Euro abgeschlossen wurde, rechnet Hansa im laufenden Geschäftsjahr 2016/17 allerdings mit einem Verlust in der gleichen Größenordnung. Die geplanten Erträge aus dem Spielbetrieb belaufen sich auf 3,4 Millionen Euro, können sich durch das drohende Geisterspiel wegen der Vorfälle bei der Auswärtspartie in Magdeburg aber noch verringern.

jer