Herr van Eck, Sie hatten ein Angebot aus der ersten Schweizer Liga abgelehnt. Nun wechseln Sie hier in die 3. Liga. Warum?
René van Eck: Weil in Deutschland der Fußball gelebt wird. Ich habe in meiner Karriere zwei Jahre beim 1. FC Nürnberg gespielt - <br />das war die schönste Zeit. Ich wollte immer unbedingt zurück. Auch in Aachen mit den Fans im Rücken wird Fußball gelebt.
Haben Sie den Schritt nach den ersten Einheiten bereut?
Van Eck: Nein, gar nicht. Es macht Spaß, mit den Jungs zu arbeiten. Sie ziehen hervorragend mit.
Wie ist bislang Ihr erster Eindruck von den Spielern?
Van Eck: Wenn ein Fehlpass gespielt wurde, gingen die Köpfe runter. Die ganze Körpersprache war negativ. Ich möchte vermitteln, dass sie auch Fehler machen dürfen, es muss danach nur weitergehen. Inzwischen haben sie mir gezeigt, dass sie durchaus die nötige Aggressivität besitzen.
Decken sich die Erfahrungen mit dem Videostudium?
Van Eck: Die Alemannia ist bisher viermal in Rückstand geraten - und zurückgekommen. Die Spieler haben also Charakter. Sie haben es dem Gegner durch eigene Fehler nur zu einfach gemacht, Tore zu erzielen. Das müssen wir abstellen, den Spieß umdrehen. Wir müssen richtig Gas geben, um den Gegner in Gefahr zu bringen.
Sie wollen Ihre Arbeit mit dem Defensivverhalten beginnen. Wie wird sich das taktisch und personell äußern?
Van Eck: Über Personelles kann ich noch nicht viel sagen. Ich habe bislang verschiedene Spieler auf verschiedenen Positionen ausprobiert. Taktisch ist klar, dass jeder auf dem Platz in der Defensive mitarbeiten muss.
Sie haben eine knappe Woche Zeit, Ihr Team auf das Unterhaching-Spiel vorzubereiten. Wird das Team am Samstag schon ihre Handschrift tragen?
Van Eck: Ja, das wird schon meine Handschrift sein. Die Spieler haben gezeigt, dass sie das von der Mentalität her umsetzen können. Sie müssen dazu noch die Spielfreude zurückbekommen. Damit das klappt, möchte ich ihnen das Vertrauen geben, auch Fehler machen zu dürfen.
Anmerkung: Die Position des Co-Trainers neben van Eck ist noch nicht besetzt. Als Interimsassistent fungiert derzeit Reiner Plaßhenrich (35). Beim Heimspiel am Samstag (15.09., 14 Uhr) gegen die SpVgg Unterhaching müssen die beiden Übungsleiter auf Timmy Thiele (21, Verletzung am Daumen) verzichten. Der Angreifer bestritt alle acht Partien dieser Spielzeit und markierte dabei zwei Treffer.
Interview: Holger Richter