Erfurts Trainer Stefan Krämer baute seine Startelf im Vergleich zum 2:1-Auswärtssieg beim VfB Stuttgart II auf einer Position um: Für den angeschlagenen Judt, der zunächst auf der Bank Platz nahm, rückte Nikolaou in die Startformation. Kickers-Coach Bernd Hollerbach hingegen schickte getreu dem Motto "Never change a winning team" die Siegerelf vom 3:0-Heimsieg gegen Preußen Münster auf den Platz.
Beide Teams spielten nicht nur mit derselben taktischen Grundausrichtung (4-2-3-1), sondern neutralisierten sich auch auf dem Platz weitestgehend. Zwar verschafften sich die Gäste aus Würzburg leichte Feldvorteile - doch Zählbares brachten diese den Unterfranken nicht ein. Weder Weissenbergers Kopfball nach einem Einwurf von Billick (3.) noch Nothnagels Schuss nach Vorarbeit von Daghfous (24.) brachten Erfurts Keeper Klewin in große Bedrängnis. Die Gastgeber hingegen konnten sich keine einzige nennenswerte Offensivaktion erspielen - auch weil die Kickers-Abwehr ihrem Ruf als zweitbeste Defensive einmal mehr alle Ehre machte.
26. Spieltag
So sehr der erste Durchgang spielerisch enttäuschte, so sehr entschädigte der zweite dafür. Bereits in der 51. Minute hatte Würzburgs Soriano die große Chance, die Gäste in Führung zu bringen - doch der Winterneuzugang von den Stuttgarter Kickers scheiterte am stark reagierenden Klewin (51.). Zwei Minuten später hatte Karsanidis die Führung für Würzburg auf dem Fuß, doch erneut rettete Klewin glänzend, indem er den Schlenzer des 22-Jährigen um das Tor herum zur Ecke lenkte. In der 53. Minute fanden auch die Gastgeber das erste Mal den Weg in den gegnerischen Strafraum - doch Kammlott scheiterte freistehend vor Kickers-Torhüter Wulnikowski (54.).
Wulnikowski pariert Strafstoß
Keine 60 Sekunden später machte es Erfurts Nummer 27 besser: Nach einem zu kurz geratenen Rückpass von Nothnagel auf Wulnikowski spitzelte Kammlott dazwischen und musste den Ball anschließend nur noch zum 1:0 für RWE ins leere Tor einschieben. Zehn Minuten später hatte der 25-Jährige sogar das 2:0 auf dem Fuß, doch Soriano holte ihn im Fünfmeterraum von den Beinen (65). Schiedsrichter Schütz entschied sofort auf Strafstoß für Erfurt und Platzverweis für den Würzburger. Doch anstatt für die mögliche Vorentscheidung zu sorgen, führte Tyrala den Elfmeter so unplatziert und schwach aus, dass Wulnikowski den Ball sogar sicher festhalten konnte (66.).
Zwei Pfostentreffer für Würzburg
Die Gäste warfen trotz Unterzahl noch einmal alles nach vorne - doch mehr als zwei Pfostentreffer nach einem Schlenzer von Shapourzadeh (71.) und einem Kopfball von Fennell (85.) sprang für Würzburg nicht mehr heraus. Stattdessen durfte Erfurt nach dem 2:1-Erfolg beim VfB Stuttgart II den zweiten Sieg in Serie und den Sprung auf Platz 15 feiern. Würzburg hingegen rutschte auf Rang zehn ab.
Rot-Weiß Erfurt tritt am kommenden Sonntag (14 Uhr) bei Erzgebirge Aue an. Die Würzburger Kickers empfangen am Samstag (14 Uhr) Mainz II.