Nachdem die Kickers am Wochenende dem Tabellenzweiten Aue ein torloses Remis abgerungen hatten, sah Bernd Hollerbach keinen Grund, an seiner Startformation zu rütteln.
Auf Seiten der Münsteraner musste Horst Steffen auf seinen Kapitän verzichten: Bischoff fiel mit Oberschenkelproblemen aus und wurde von Schwarz ersetzt. Außerdem begannen im Vergleich zum 0:1 beim Halleschen FC Grimaldi und Amachaibou im Sturm anstelle von Reichwein und Krohne.
Sorianos Blitzstart bringt Gäste aus der Spur
Gedanklich waren die Münsteraner noch nicht wirklich in Unterfranken angekommen, da lagen sie schon mit 0:1 zurück. Seiner Aussage "Es geht gegen den Ex-Coach, ich bin heiß" ließ Soriano Taten folgen und erzielte bereits in der vierten Minute seinen ersten Heimtreffer für die Würzburger Kickers. Preußen-Coach Steffen musste mit ansehen, wie sein ehemaliger Spieler, mit dem er bei den Stuttgarter Kickers in die Saison gestartet war, eine Flanke von Billick über die Linie schob. Nachdem Wulnikowski auf der Gegenseite einen Schuss von Amachaibou pariert hatte (7.), war Soriano wenig später erneut zur Stelle. In der verunsicherten SCP-Defensive behinderten sich Pischorn und Schweers gegenseitig - Ergebnis war eine Kerze, die Soriano runterholte und zum 2:0 verwertete (9.).
Der frühe Rückstand brachte die Gäste völlig aus dem Konzept - die Elf fand nicht ins Spiel, leistete sich zahlreiche Fehler im Spielaufbau und hatte Würzburg zunächst wenig entgegenzusetzen. Stattdessen hatten die Franken durch Daghfous per Freistoß (14.) und aus der Drehung (17.) gleich zwei Chancen auf einen dritten Treffer. Im weiteren Verlauf nahmen die Kickers Tempo aus der Partie, ließen Münster mehr Räume, ohne aber die Kontrolle abzugeben. Daher ging die Steffen-Elf, für die Amachaibou noch einen Freistoß aus aussichtsreicher Position neben das Tor setzte (35.), mit einem 0:2-Rückstand in die Kabine.
Der 25. Spieltag
Würzburg drückend - Münster verunsichert
Die zweite Hälfte gingen beide Teams unverändert an, und auch spielerisch bot sich den Zuschauern am Dallenberg ein ähnliches Spiel wie in Durchgang eins: Die Hausherren drückten und dominierten, während Münster immer verzweifelter nach einem Roten Faden im eigenen Spiel suchte. Auf der Anzeigetafel hatte das zunächst keine Folgen: Lomb fing eine Hereingabe von Daghfous ab (52.), Kopplin blockte einen Schuss von Soriano (56.) und im Gestocher vor dem Tor schafften es weder Weißenberger und Benatelli noch Soriano, den Ball über die Linie zu drücken (65.).
In der letzten Viertelstunde der Partie musste Lomb gegen Soriano noch einmal sein ganzes Können aufbringen: Im Eins-gegen-Eins klärte der Keeper der Gäste gegen den spielfreudigen Italiener (82.). In der Nachspielzeit fiel dann aber doch noch der verdiente dritte Treffer für die Unterfranken: Nach einer Ecke zimmerte Fennell den Ball zum 3:0-Endstand in die Maschen. Preußen Münster verlor damit das zweite Spiel in Folge und liegt weiter fünf Zähler hinter dem Relegationsplatz zurück. Die Kickers rücken auf Rang sieben vor und haben zwei Punkte Rückstand auf die Westfalen.
Die Kickers reisen am Sonntag (14 Uhr) zum Gastspiel nach Erfurt, Münster tritt schon am Samstag (14 Uhr) bei Bremen II an.