2. Bundesliga

Remis im Hamburger Derby - Köln setzt sich ab

8. Spieltag: VfL geht beim FCH leer aus - MSV weiter sieglos

Remis im Hamburger Derby - Köln setzt sich ab

Kam im Derby nicht durch: Fiete Arp.

Kam im Derby nicht durch: Fiete Arp. Getty Images

Pollersbeck verhindert späte Pleite

Das erste Hamburger Derby im Unterhaus endete ohne Sieger und ohne Tore. Vor ausverkauftem Haus war der HSV bemüht, sofort die Kontrolle über das Spiel zu bekommen. Dass gelang vor allem durch reichlich Ballbesitz (zur Pause waren es 74 Prozent). Allerdings fehlte im letzten Drittel die Durchschlagskraft, sodass St. Pauli wenig Mühe in der Defensive hatte. Die Gäste vom Kiez beschränkten sich aufs Konterspiel. Und da auf beiden Seiten kein Risiko gegangen wurde – auch in den Zweikämpfen nicht – ging es folgerichtig auch ohne Tore in die Pause. Hwang hatte nach einer Stunde die beste Chance für den HSV, schob den Ball aber knapp am Pfosten vorbei. Es sollte einer der wenigen Höhepunkte bleiben. Erst in der Nachspielzeit hielten alle den Atem an: Sahin zog aus rund 40 Metern ab und Pollersbeck lenkte das Leder gerade so über die Latte. Durch das Remis bleibt der HSV zum dritten Mal in Serie ohne Sieg und erzielte zudem in allen drei Partien keinen einzigen Treffer.

Fürth überholt den HSV

Fürth freute sich über einen späten Sieg in Dresden. Dynamo und die Spielvereinigung lieferten sich bis zur Pause zunächst ein ausgeglichenes Spiel. Allerdings hätten die Sachsen in der Nachspielzeit der ersten Hälfte in Führung gehen müssen. Dumic kam aus kurzer Distanz freistehend zum Abschluss, traf dabei aber nur die Latte. Gleich nach dem Seitenwechsel war es Koné, der an Keeper Burchert scheiterte. Auf der anderen Seite zielte Gugganig aus der Distanz nur knapp daneben. So blieb es bis kurz vor dem Ende beim torlosen Remis. Doch Fürth kann sich derzeit auf Keita-Ruel verlassen. Mit seinem sechsten Saisontor sicherte er dem Kleeblatt den knappen Sieg. Damit liegen die Franken wieder vor dem HSV in der Tabelle.

Beck köpft Magdeburg zum ersten Sieg

Der 1. FC Magdeburg verschafft sich etwas Luft und bejubelte in Sandhausen den ersten Sieg nach dem Aufstieg. Die erste Chance der Partie hatten die Gastgeber, allerdings scheiterte Schleusener mit seinem Schuss aus kurzer Distanz an Keeper Brunst. Es blieb für lange Zeit die beste Möglichkeit. Die Partie nahm anschließend einen zähen Verlauf. Magdeburg machte hinten dicht und war damit auch erstmal zufrieden. In der zweiten Hälfte lief es noch besser für die Gäste. Allerdings passte das Tor für den FCM ins Bild: Ein verunglückter Volleyschuss wurde von Beck zum 1:0 in die Maschen geköpft. Für Magdeburg war es nach fünf Unentschieden und zwei Niederlagen der erste Sieg.

In Duisburg wird es ungemütlich

Ilia Gruev

Für ihn wird die Luft zusehends dünner: MSV-Trainer Ilia Gruev. picture alliance

Vierte Niederlage im vierten Heimspiel und nach acht Spieltagen noch immer kein Sieg: Der MSV Duisburg steckt nach dem 1:3 gegen Regensburg vom Samstag weiter tief in der Krise. Der Jahn legte einen Auftakt nach Maß hin: Nachdem Iljutcenko eine Riesenchance für die Zebras liegen ließ, holte Regensburg zum Doppelschlag aus - Grüttner (11.) und Stolze (13.) trafen. Doch die Gruev-Elf erholte sich recht schnell und Startelfdebütant Gyau sendete mit seinem Volleytreffer ein Lebenszeichen (24.). Die Duisburger konnten sich jedoch nicht für ihre Leistungssteigerung belohnen, stattdessen sorgte George nach einem Foul von Wiegel an Geipl per Elfmeter für die Vorentscheidung (78.). Mit ihrem dritten Sieg in Serie orientieren sich die Regensburger in der Tabelle nach oben. Für MSV-Trainer Ilia Gruev wird die Luft zusehends dünner.

Einen packenden Schlagabtausch lieferten sich parallel Heidenheim und Bochum. Der Gastgeber krönte eine sehr gute Anfangsphase mit dem Führungstreffer (11. Dovedan), geriet gegen effektive Bochumer aber noch vor der Pause in Rückstand - Hinterseer (21.) und Hoogland (31.) drehten die Partie. Doch in der 33. Minute sah Losilla Gelb-Rot - die Schlüsselszene. In den zweiten 45 Minuten rannte der FCH in Überzahl an - und belohnte sich in der Endphase. Glatzel (77.) und Schnatterer (84.) tüteten den 3:2-Heimsieg ein.

Nur ein Tor sahen die Zuschauer beim 1:0-Sieg des SC Paderborn gegen Erzgebirge Aue. Tekpetey setzte die klaren Feldvorteile der Ostwestfalen in der 34. Minute in die Pausenführung um. Die Sachsen steigerten sich nach dem Wechsel zwar und brachten den Aufsteiger kräftig in die Bredouille, im Duell zweier Keeper in Bestform verhinderte Zingerle aber den Ausgleich. Für Paderborn war es der erste Sieg nach zuletzt zwei sieglosen Partien.

Terodde sind 100 nicht genug

Simon Terodde

Das Jubiläumstor: Simon Terodde trifft zur Kölner Führung in Bielefeld. Getty Images

Die seit vier Spielen ungeschlagenen Bielefelder begrüßten am Freitag Köln auf der Alm. Der FC setzte in Person von Drexler eine frühe Duftmarke, Ortega war jedoch auf dem Posten (4.). Auch der auffällige Guirassy (22.) scheiterte am Schlussmann gegen keineswegs enttäuschende, sondern vielmehr kampfstarke Bielefelder. Dennoch kassierten die Ostwestfalen kurz vor dem Pausenpfiff das Tor. Drexlers punktgenaue Flanke köpfte Terodde ein - sein 100. Zweitligatreffer im 194. Spiel! Da Drexler in der 56. Minute allein vor dem Tor nicht selbst abschloss, sondern zu ungenau auf Guirassy querlegte, blieb der DSC im Spiel. Machte nichts: In der 70. Minute legte wieder Drexler für Terodde auf, fertig war das 2:0 - wobei der Vorbereiter allerdings wohl knapp im Abseits stand. Mit einem Distanzhammer brachte Staude zwar nochmal Stimmung auf die Alm (85.), doch in der Nachspielzeit machte Cordoba (natürlich nach Drexler-Vorarbeit) alles klar: 3:1.

4:2! In Kiel knallt's

Bei Kiel durfte Benjamin Girth erstmals von Beginn an ran. Das bemerkte Darmstadt spätestens in der 12. Minute, als der Angreifer die Führung für die Störche markierte. Die Hausherren ließen unmittelbar nach der erster guten Gelegenheit für SVD-Angreifer Wurtz (22.) das 2:0 folgen: Mühling lupfte das Leder aus spitzem Winkel über Keeper Heuer Fernandes hinweg ins lange Eck (23.). Und es blieb spektakulär an der Ostsee: Erst verkürzte Kempe per Handelfmeter für die Lilien (29.), nur drei Minuten später übersprang Serra Darmstadts Abwehrchef Sulu - 3:1. Einer ging aber noch vor der Pause: Wieder war Kempe, diesmal per Kopf, zur Stelle und verkürze abermals (39.), beinahe hätte Dursun kurz darauf einen haarsträubenden Abwehrfehler zum 3:3 genutzt. Obwohl Kiels Dehm in der 51. Minute die Ampelkarte sah, schlug die KSV erneut zu, diesmal durch Kinsombi (70.). Das war zu viel des Guten für die Lilien, die letztlich die dritte Pleite in Folge quittieren mussten.

kon