2. Bundesliga

Petersen: "Ich würde wieder zu den Bayern gehen"

Freiburgs Torjäger über den FCB, Werder und den Sportclub

Petersen: "Ich würde wieder zu den Bayern gehen"

"Ein trauriger Gemütszustand": Nils Petersen war gedanklich schon zurück in Bremen, stürmt nun aber weiter für Freiburg.

"Ein trauriger Gemütszustand": Nils Petersen war gedanklich schon zurück in Bremen, stürmt nun aber weiter für Freiburg. imago

Rückblende: Im Spieljahr 2010/11 trifft Petersen für den Zweitligisten Energie Cottbus wie am Fließband, 25-mal in 33 Einsätzen. Es folgt der Ruf des großen FC Bayern und der 26-Jährige dem Angebot des Rekordmeisters. Nach einem Jahr ist schon wieder Schluss in München für Petersen. Die Ligabilanz 2011/12 liest sich ganz anders als die aus dem Jahr zuvor: neun Einsätze, nur zwei davon in der Startelf, und zwei Tore.

Petersen bereut den damaligen Wechsel zu den Bayern dennoch nicht: "Ich würde wieder dort hingehen. Auch jetzt, drei Jahre danach, kommt fast täglich die Frage, wie die Zeit bei den Bayern war. Heute schaue ich mit Stolz auf die Vita mit Champions-League-Spielen. Auch wenn es für Bayern kein Erfolg war, stand ich im DFB-Pokal- und Champions-League-Finale im Kader, bin Vizemeister geworden."

Ich wusste nicht, ob Freiburg in der 2. Liga eine Ablöse stemmen kann. Es war ein trauriger Gemütszustand.

Nils Petersen

Das für den FCB so tragische "Finale dahoam" verfolgt der Angreifer von der Reservebank aus. Zuvor läuft er in immerhin in drei Partien der Königsklasse auf. Bald darauf wechselt Petersen jedoch an die Weser. Warum läuft es am Ende auch in Bremen nicht, das den 1,88-Meter-Mann schon Anfang 2015 an den SC Freiburg verleiht? "Weil gute Stürmer wie Lorenzen und Selke nachgekommen sind. Da wurde auch durch die andere finanzielle Situation auf Jüngere gesetzt", erläutert Petersen im Gespräch mit dem kicker einen ersten Erklärungsansatz.

Danach muss er überlegen und sagt: "Ich hatte eine gute Zeit in Bremen und suche heute noch nach Gründen. Ich finde aber nicht viele, weil ich in den ersten beiden Jahren mit sieben und elf die meisten Tore im Team geschossen habe." Im dritten Jahr habe er dann keine wichtige Rolle mehr gespielt. "Damit muss man klarkommen. Wenn man nicht die gewünschte Quote bringt, kommt der Nächste. Dazu ist der Stürmermarkt zu groß", so Petersen.

Als Streich und die Verantwortlichen immer wieder anriefen...

Das ist er auch in diesem Jahr. Nicht nur wegen neun Treffern in zwölf Rückrundenpartien steht er beim SC Freiburg ganz oben auf der Liste für eine feste Verpflichtung - trotz des Abstiegs. "Da war ich gedanklich weg, vertraglich wieder in Bremen. Ich wusste nicht, ob Freiburg in der 2. Liga eine Ablöse stemmen kann. Ich hatte mich schon verabschiedet. Es war ein trauriger Gemütszustand. Im Urlaub kamen ein paar Anfragen, dann war ich auf den Neustart in Bremen fokussiert", erzählt Petersen.

Diesen gibt es aber nicht, jedenfalls nicht im Werder-Trikot, sondern in der 2. Liga mit dem Sportclub. "Als sich Christian Streich und die Verantwortlichen immer wieder gemeldet haben, merkte ich irgendwann, dass ich in Freiburg bleiben möchte. Jeder aus dem Umfeld hat hinter der Entscheidung gestanden."

Noch viel größer ist die Unterstützung nach den jüngsten Toren vom Fließband. Der Hype im Breisgau um die Nummer 18 des Sportclubs kennt aktuell kaum Grenzen. Unter anderem darüber, über das ideale Stürmerprofil, die speziellen Anforderungen in der 2. Liga, seine Schwächen, seinen Wohlfühlfaktor, seine Strategie für den Wiederaufstieg und das anstehende Spitzenspiel am Samstag gegen den VfL Bochum spricht Petersen im großen kicker-Interview (Donnerstagsausgabe).

Carsten Schröter