2. Bundesliga

Leipzig lässt Federn - Fürth im Abschlusspech

Wildes 4:3 in Sandhausen - St. Pauli siegt beim KSC

Leipzig lässt Federn - Fürth im Abschlusspech

Duell auf Augenhöhe: Leipzigs Davie Selke gegen Benedikt Röcker (re.).

Duell auf Augenhöhe: Leipzigs Davie Selke gegen Benedikt Röcker (re.). imago

Remis im "kleinen Spitzenspiel"

Leipzig gegen Fürth - am Montagabend (20.15 Uhr) steigt laut RB-Trainer Ralf Rangnick "ein kleines Spitzenspiel, weil beide ihre Auftaktpartien gewonnen haben." Die Sachsen gingen freilich als großer Favorit ins Rennen, bekamen dann aber zu spüren, dass mit den Franken nicht gut Kirschen essen ist. Die SpVgg nahm den Auftrieb aus dem 1:0-Auftaksieg gegen den KSC mit und spielte frech auf - zum Unmut der "Roten Bullen", die sich schwer taten und nach einer Ecke sowie einem Freis-Kopfball auch bald zurück lagen (12.). Leipzig hatte darauf aber rasch eine Antwort in petto, und zwar in Person von Selke, der Fürths Schlussmann Mielitz tunnelte und auf 1:1 stellte (14.).

Rangnick dürfte nicht gefallen haben, dass seine Elf nach Ballverlusten große Lücken in der Rückwärtsbewegung zeigte und deshalb mit einem 1:2-Pausensrückstand in die Halbzeit musste. Neuzugang Berisha hatte einen Konter gekonnt für die Fürther vollendet - allerdings aus leichter Abseitsposition - (40.) und hätte im zweiten Durchgang sogar schon die Vorentscheidung für den Auswärtsdreier einleiten können. In der 72. Minute entschied sich der Norweger aber für einen Kunstschuss und vergab. Die SpVgg, die ein Chancenplus hatte, bekam dafür umgehend die Quittung serviert: Forsberg traf nach gutem Spielzug zum 2:2 (74.). Danach blieb es bis zum Schluss spannend, Tore gab es aber nicht mehr, sodass es letzten Endes beim Remis blieb. Unter dem Strich ein schmeichelhafter Punkt für die Leipziger, die diesen im Grunde der schwachen Chancenverwertung der "Kleeblättler" zu verdanken hatten.

Wilder Ritt am Hardtwald

Fulminanter Saisonstart des SV Sandhausen! Dem 3:1-Auftaktsieg in Braunschweig ließ der SVS gegen den 1. FC Union Berlin einen weiteren Sieg folgen. Die Zuschauer im Hardtwaldstadion erlebten eine wilde Achterbahnfahrt: Verdient gingen die Hausherren durch Wooten in Führung (21.), ehe Brandy vier Minuten vor der Pause der Ausgleich gelang. Nach dem Wechsel wurde es wild: Kapitän Kreilach brachte Union zweimal in Führung, wobei vor allem der Treffer zum 3:2 sehenswert war. Doch der SVS hatte nicht nur jeweils die passende Antwort parat, sondern setzte durch Hübners Kopfball in der 85. Minute sogar noch den letzten Wirkungstreffer zum 4:3. Beinahe wäre Kreilach noch der Ausgleich gelungen, doch sein Schuss knallte an die Querlatte. So feierte Sandhausen den zweiten Sieg im zweiten Spiel. Aus den drei Minuspunkten zu Saisonstart sind nach zwei Spieltagen schon drei Pluspunkte geworden.

Halstenbergs Traumtor macht KSC-Fehlstart perfekt

St. Pauli jubelt

Und wieder jubeln die Hamburger: St. Pauli gewann beim KSC mit 2:1. imago

Fast auf den Tag genau zwei Monate nach dem bitteren Relegations-K.o. gegen den HSV gastierte wieder ein Team aus Hamburg im Karlsruher Wildpark - und erneut musste der KSC am Ende eine 1:2-Niederlage quittieren. Sobiech brachte St. Pauli nach einem Freistoß per Kopf in Führung (10.). Gordon gelang nach einer Ecke zwar der Ausgleich (29.), doch ein Traumtor von Halstenberg ließ die Gäste wieder jubeln (40.). Der KSC agierte auch nach dem Wechsel viel zu ideenlos, um St. Pauli ernsthaft in Gefahr zu bringen. Mehr als Hoffers Chance (49.) sprang bei den Offensivbemühungen nicht heraus. So verloren die Karlsruher auch das zweite Saisonspiel, und die vergangene Saison so auswärtsschwachen Kiez-Kicker gewannen gleich den ersten Auftritt in der Fremde.

Paderborn siegt in Düsseldorf

Nach dem 1:1 bei Union zum Auftakt erwischte Düsseldorf im Heimspiel gegen Paderborn einen Start nach Maß: Bolly schoss bereits in der zweiten Minute zur Führung ein. Die Fortuna verpasste es trotz guter Chancen jedoch nachzulegen. So kam der SCP nach schwacher Anfangsphase zurück ins Spiel - und übernahm nach der Pause die Kontrolle: Drei Minuten nachdem er noch an Rensing gescheitert war, glich Proschwitz aus (51.), Ndjeng schoss die Gäste sogar in Führung (72.). Den Düsseldorfern gelang es in der Schlussphase nicht mehr, SCP-Torhüter Kruse zu bezwingen. Während der SCP damit den ersten Pflichtsieg unter Trainer Markus Gellhaus feierte, muss Fortuna weiter auf den ersten dreifachen Punktgewinn warten.

Petersen eiskalt: Freiburg bleibt Spitzenreiter

Nils Petersen

Abgeklatscht und durchgepustet: Freiburgs Torjäger Nils Petersen (r.) stockte sein Konto auf vier Treffer auf. picture alliance

Mit der richtigen Stutzenfarbe, nämlich in hellblau und weiß, empfing 1860 München am Samstagnachmittag den SC Freiburg. Der Sportclub begann spielbestimmend und gab klar den Ton an. Die Löwen standen defensiv recht stabil, kamen aber selbst nur nach Standards in Strafraumnähe. Entsprechend waren Torchancen Mangelware. Das erste Ausrufezeichen setzte dann der SCF: Grifo donnerte das Spielgerät von der rechten Strafraumkante stramm an die Latte (14.). Nach dem Seitenwechsel erhöhten dann die Giesinger die Schlagzahl und kamen gegen meist ideenlose Breisgauer besser auf. Trotzdem spielte sich die Haupthandlung weiterhin im Mittelfeld ab. Dann durchbrach ein Elfmeterpfiff das Rasenschach in München: Hain hatte Frantz im Strafraum umklammert. Petersen trat an, versenkte die Kugel gewohnt eiskalt im Tor (75.), stockte sein Konto damit auf vier Treffer auf und ballerte Freiburg zurück an die Tabellenspitze.

Drei Geschenke für Bochum-Coach Verbeek

Der VfL Bochum hat seinen Erfolgsweg am 53. Geburtstag von Trainer Gertjan Verbeek fortgesetzt, nach dem Auftakterfolg in Paderborn (1:0) gelang seiner Truppe im Revierschlager gegen Aufsteiger Duisburg ein hochverdienter 3:0-Erfolg. Bis zur Pause hielt der äußerst defensiv eingestellte MSV zwar das torlose Remis, Hoogland traf unter anderem bei einem Kopfball die Latte (29.). Doch mit dem abgefälschten Schuss von Perthel (56.) war der Bann gebrochen, die Duisburger ließen auch weiterhin jedweden Esprit in der Offensive vermissen. Bulut (68.) und Terodde (84.) behielten allein vor Keeper Rataijczak die Nerven und stellten den klaren Erfolg sicher. Nach dem Spiel wurde der Unterschied auch in einer Momentaufnahme der Tabelle deutlich: Bochum ganz oben, Duisburg ganz unten.

Polak versüßt Breckos Debüt in Nürnberg

Jubelsprung: Nürnbergs Blum freut sich über die Führung.

Jubelsprung: Nürnbergs Blum freut sich über die Führung. picture alliance

Der 1. FC Nürnberg muss bereits früh in der Saison Turbulenzen durchstehen. Erst die 3:6-Pleite in Freiburg zum Auftakt und dann der angekündigte Rücktritt von Sportdirektor Martin Bader . Immerhin wurde mit Brecko ein prominenter Neuzugang vorgestellt, der bei der Heimpremiere am Freitag gegen Heidenheim gleich mit Starelf-Rückkehrer Polak dem FCN die zuletzt vermisste Stabilität verleihen sollte. Das gelang gegen die Schwaben aber nur bedingt, da die Nürnberger hinten anfällig wirkten - das galt aber auch für den FCH.

Sportlich rückten zwei Akteure ins Rampenlicht: Blum beim Club und Leipertz bei Heidenheim. Zuerst brachte Blum die Franken in Führung (13.), ehe Leipertz per Kopf die passende Antwort gab (17.). Danach mutierte der 22-Jährige aber zum Pechvogel, als er eine scharfe Blum-Hereingabe unglücklich ins eigene Tor lenkte und dem FCN so eine 2:1-Pausenführung bescherte. Kurios wurde es nach Wiederanpfiff: Der Club hatte zwar optische Vorteile, doch Heidenheim traf spektakulär: Morabit düpierte Keeper Kirschbaum mit einer missglückten Flanke von der rechten Außenbahn - 2:2 (59.). Kurz darauf hatte Wittek mit einem Lattentreffer Pech (62.). Danach wurde es im weiten Rund merklich ruhiger, auch weil beide Teams ein wenig vorsichtiger agierten. Kurz vor Schluss war es dann Polak, der eine Flanke des eingewechselten Füllkrug sehenswert zum vielumjubelten 3:2-Siegtreffer nutzte (87.) und damit einen klassischen Fehlstart der Franken ad acta legte.

Defensivreihen geben in Bielefeld den Ton an

"Die Basis unseres Erfolgs ist, dass wir zu null spielen", hatte Bielefelds Torwart Hesl vor dem Duell gegen den FSV Frankfurt erklärt. Eine ähnliche Strategie verfolgen aber auch die Hessen, was sich letzten Endes auf dem Rasen niederschlug. Lange Zeit neutralisierten sich beide Klubs in einem mäßigen Spiel. Aufreger waren rar gesät, auch weil es hüben wie drüben im Spiel nach vorne haperte. Erst Gugganig sorgte für in Durchgang zwei für Abwechslung - FSV-Coach Thomas Oral blieb der Jubelschrei jedoch im Halse stecken, als Gugganigs Freistoßknaller ans Aluminium klatschte (50.). Damit hatte es sich dann aber auch schon, sodass am Ende ein torloses Remis stand. Für die Arminen war es schon das zweite 0:0 der Saison, während der FSV seinen ersten Punkt einfuhr.

Torlos: Lautern und BTSV teilen die Punkte

Kaiserslautern - Braunschweig

Luftkampf: Kaiserslauterns Tim Heubach (M.) stemmt sich gegen eine gelb-blaue Abwehrmauer aus Braunschweig. imago

Mit Kaiserslautern und Braunschweig trafen sich zwei Traditionsvereine auf dem Betzenberg. Die Eintracht begann trotz der Auftaktniederlage (1:3 gegen Sandhausen) selbstbewusst und offensiv. Nach einer Großchance von FCK-Stürmer Przybylko, die BTSV-Torwart Gikiewiecz stark per Fußabwehr entschärfte (9.), kamen auch die Roten Teufel besser ins Spiel und gaben fortan den Ton an. Insgesamt wurden beide Teams aber nicht zwingend genug, um in Führung zu gehen. Einzig Vucur prüfte Gikiewicz erneut (45.). Nach dem Seitenwechsel häuften sich dann die Chancen: Berggreen (51.), Karl (52.) und vor allem Hochscheidt (61.) hatten das 1:0 auf dem Fuß. Nach einer längeren Leerlaufphase schnellte der Spannungsbogen in der Schlussphase noch einmal schlagartig nach oben: Joker Ademi scheiterte frei vor Müller (78.), auf der anderen Seite platzierte Halfar einen Heber knapp neben den Pfosten (79.). Es blieb beim 0:0.

kon

Gestreift oder ganz schlicht: Die Zweitliga-Trikots